79. Kapitel - Zum größeren Wohl

1.3K 80 12
                                    

"Nun in diesem Fall kann sie es auf keinem Fall tun!", kommt Albus schließlich grübelnd zur Erkenntnis.
"Kann was nicht tun?", Severus's Miene verfinstert sich. Igendetwas hatte der alte Zauberer von seiner Tochter verlangt. Er hat ihm versprochen sie aus seinem Plänen außen vor zu lassen und doch spricht er nun kryptisch davon, das Jane etwas nicht für ihn tun könnte. Diese Erkenntis macht Severus sauer, doch als Albus ihn dann auch noch so reumütig ansieht ohne etwas zu sagen, kocht er vor Wut.

"ALBUS WAS KANN JANE NICHT TUN? WAS, UM MERLINS WILLEN, VERLANGST DU VON MEINER TOCHTER?", brüllt er nun aufgebracht durch den Raum. Wäre Dumbledore nicht schon seine Launen und Sentilimitäten gewohnt, wäre er vielleicht auch ein wenig erschrocken über seinen Ausbruch, mindestens überrascht, aber mit monotoner Miene betrachtet er einfach nur den aufgebrachten Mann vor sich. Er seufzt schließlich bedauernd, bedauerd jedoch nur es Severus nun erzählen zu müssen, und deutet auf den Ohrensessel am Kamin. Wie zu erwarten rührt sich Severus nicht und blickt ihn weiter stur entgegen, sein Geduldsfaden bis zum Reißem gespannt.

Der alte Zauberer lässt es sich allerdings nicht nehmen, sich zurück in seinen prachtvollen Sessel am Schreibtisch zu setzen. Seine Erschöpfung währt immer noch an und wird durch die schlechten Nachrichten und Aufruhe nicht gerade gemildert. Ruhig nimmt er einen Schluck von seinem Tee und blickt dann zu Severus.

"Ich höre", knurrt dieser dunkel.
"Nun als Jane und du in mein Büro gekommen seid um mir mitzuteilen, dass Harry eines deiner alten preparierten Bücher besitzt-"
"Mit welchen er sich übrigens immer noch durch den Unterricht mogelt", unterbricht ihn Severus schnaubend.
"-ist Jane nicht aufgebracht aus meinem Büro gestürmt so wie du", fährt Albus fort.
"Jane hat mich auf Draco's auferlegte Aufgabe angesprochen. Zuerst dachte ich sie würde mich darum bitten Draco seine Aufgabe zu erleichert und mich töten zu lassen, doch wie sich heraus stellte, wusste sie nicht um was für eine Aufgabe es sich überhaupt handelt. Diese... Informationslücke habe ich schließlich beseitig".

Severus presst den Kiefer aufeinander. Wenn Jane von Draco's Aufgabe erfahren hat, dann kann er sich denken wie sie reagiert hat. Ein Wunder das sie ihn nicht ins Nirvana gehext hat, aber sicher hat das etwas mit Dumbledore's Bitte zutun. Ein ganz mulmiges Gefühl macht sich in ihm breit. "Weiter", presst er schließlich angespannt hervor.

Albus nickt, "Nach ein paar vergossenen Tränen hat sie sich schließlich beruhigt und mich nun doch gefragt ob ich es Draco tun lasse. Ich habe ihr wie auch dir erklärt, dass Draco kein Mörder ist und wie zu erwarten hat Jane's Entschlossenheit und ihr Wunsch den jungen Malfoy zu beschützen sie zur Entscheidung geführt... das sie es sein wird, welche mir ein Ende setzt.", abwartend mustert Dumbledore seinen Ziehsohn und wartet auf das herannahende Donnerwetter was unweigerlich darauf auch gleich folgt.

"DU WUSSTEST DASS SIE DAS TUN WÜRDE! DU HAST AUF IHRE LIEBE UND ENTSCHLOSSENHEIT GESETZT!", spie Severus seinem Mentor entgegen. "Du wusstest das sie diese Entscheidung fällen würde und du hast mir nichts gesagt. Du wolltest es für dich ausnutzen! Es ist egal welcher Snape dich töten um dem dunklen Lord die Treue zu beweisen. Du hast immer noch Jane als Ass im Ärmel falls ich kneifen sollte, so ist es doch oder? ODER?", wie ein bissiger Hund knurrt Severus dunkel bis er schließlich zum Biss ansetzt und seine Stimme wieder erhebt.

"Meine Intentionen dahinter sind nicht mehr von Belang, wichtig ist jedoch-"
"Nicht mehr von Belang?", fragt Severus fassungslos. "Meine Tochter ist bereit dich zu töten. Du hast sie in einen deiner verkorksten Pläne "zum größeren Wohl" eingeplant und mir nichts gesagt. Sie war bereit beim dunklen Lord... Lucius sitzt nicht mehr in Askaban... Was denkst du hat sie ihm dafür versprochen? Jane wollte mit ihm reden, wollte ihn davon überzeugen Draco zu verschonen. WAS DENKST DU HAT SIE IHM DAFÜR ANGEBOTEN?". Severus's Herz hämmert wie ein Presslufthammer, droht ihm aus der Brust zu springen, seine geballten Fäuste zittern wie Espenlaub während sich seine Nägel in seine Handflächen bohren. Er kann nicht einmal wirklich sagen ob es Wut oder Angst ist, vermutlich eine Mischung aus beidem.

"Was Jane auch immer versprochen hat oder gedenkt zu tun, sie darf auf keinem Fall mich töten! Ein Mord reißt eine Seele auseinander, Severus... wenn sie schon mit der Zerstörung des Fuchsbaus's solch Schwierigkeiten mit ihrer Magie bekommen hat, dann fürchte ich wäre das ihr Untergang. Es würde sie zerreißen und in den Abgrund werfen. Frieden und Verderben sind nur ein Fadenstrich von einander entfernt und wir können es nicht riskieren durch Jane diesen Krieg zu verlieren. Sie hat die Macht dazu über Frieden und Verderben zu entscheiden und es muss das Richtige sein!", eindringlich blickt Albus Severus an, so als wäre er es gewesen der ihr einen Mord schmackhaft gemacht hat. Als hätte er von ihr verlangt seinen Mentor zu töten. Ihre geschundene Seele in tausend Teile zu zerreißen, so wie es unumgänglich mit seiner Seele geschehen wird.

"Ach auf einmal ist dir ihre Seele wichtig? Jetzt wo du weißt was es mit ihrer Magie macht. Was wäre wenn es anders gekommen wäre? Wenn sie dich getötet hätte und es ihre Seele zerrissen hätte? Du siehst in allem nur deinen eigenen Vorteil und rechtfertigst alles mit dem Ende des Krieges, für das höhere Wohl. Du lädst nicht nur mir eine unendliche Last auf, sondern wagst es dir auch noch das Wohlergehen meiner Tochter zu gefährden und nicht einmal mit mir darüber zu reden! Du nutzt ihre Liebe zu irgendeinem Bängel aus und bedenkst nicht einmal welche Folgen es für sie haben könnte...
Der Krieg und deine unendliche Besessenheit auf Frieden blendet dich Albus... was nützt uns der Frieden wenn wir ihn nicht mehr genießen können? Wenn alles in Asche liegt und unsere Seelen zerstört sind?". Einen Moment schweigt Severus, seine Wut ist verraucht und hat sich in Enttäuschung über seinen Mentor verwandelt. In Enttäuschung über den Mann, welcher in den Menschen stehts das Gute sah und nicht ihren Nutzen. Der Mensch welchem das Wohlergehen seiner Schüler über alles Stand. Enttäuschung über den vermeintlichen Strategen der die Menschen wie Schachfiguren auf den Spielfeld des Krieges hin und her schiebt und einen Verlust für den Fall seines Gegners gerne hinnimmt. Alles unter den Deckmantel des größeren Wohls.

Mit einem letzten Kopfschütteln dreht sich Severus um, verlässt das rundliche Büro, welches nun mehr einengend als gemütlich wirkt, und schlägt die Tür kräftig in die Angeln, so das der laute Knall noch einige Sekunden an den kalten Steinmauern wiederhallt.

Todesengel Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt