109. Kapitel - Einmal muss jeder gehen

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Draco hastet durch das gesamte Schloss, zumindest alle noch nicht eingestürzten Teile. Auch wenn er Hogwarts nie gut geredet hat, so ist es dennoch wie ein zuhause für ihn. Es schmerzt auch ihn es so zerstört zu sehen, zu sehen wie seine Bewohner kämpfen. Kämpfen gegen Leute zu denen er gehört. Oder eher gehörte? Jane hat recht! Er will das alles nicht, er will dieses Leben nicht, will diese Grausamkeiten nicht. Zum Teufel mit dem reinen Blut und zum Teufel mit dem dunklen Lord, mit Voldemort! Er war ein Idiot das er es nicht sofort begriffen hat, das er die Chance die Jane versuchte ihn zu eröffnen nicht sofort erkannt und genutzt hatte. Sie liebt ihn, sie wollte ihn doch nur helfen, ihn auf die richtige Seite ziehen bevor alles ausartet so wie jetzt. Und Draco hasst sich dafür, das er so blind war, so ein Feigling. Er muss sie finden. Muss ihr sagen wie sehr es ihm leid tut und das er sie liebt. Er hat Angst, das es vielleicht zu spät sein könnte, das sie vielleicht irgendwo kämpft oder gar tot ist. Er könnte es sich nie verzeihen sie so von sich gestoßen zu haben und ihr nicht sagen zu können wie sehr er sie liebt. Mehr als sein Leben.

Dem Slytherin gefriert das Herz als er die Hinterköpfe des Trios erkennt, welche ihn vor nicht allzu langer Zeit erst gerettet haben. Doch der entscheidende Punkt ist der schwarze Hinterkopf einer vierten Person, welche von Harry und Ron schon mehr getragen als gestützt wird. Er erkennt sie sofort. Und erkennt sofort, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Er sieht das Blut an ihren Kopf, sieht ihre gekrümmte Haltung, ihren geschwächten Zustand. Augenblicklich wird ihm Angst und Bange.

„Jane!", ruft er atemlos und rennt auf sie zu. Die drei haben ihren Kopf zu ihm gedreht, nur Jane blickt weiterhin den Gang entlang. Doch Draco beachtet das Trio nicht, er umrundet sie und stellt sich direkt vor Jane, blickt in ihr blutverschmiertes Gesicht, sieht ihre kaum zu erkennende blase Haut, die schwarzen Adern. Zittrig hebt er sie Hände, will sie berühren, lässt sie jedoch wieder sinken. „Jane,...", sagt er wieder erstickt, „... Jane du hattest Recht!". Draco gibt sich keiner Illusion hin das alles in Ordnung wäre. Es ist eindeutig nicht so. Seine Liebe des Lebens so zu sehen... „Was ist passiert?", seine Augen wurden glasig und seine Stimme bebt. Jane blickt ihn nur traurig an. Sie kann sich kaum noch wirklich auf den Beinen halten und sie erkennt sofort, das auch Draco den Ernst der Lage überblickt. „Es ist okay", sagt sie aufmunternd, doch ihre Stimme wird von ihren Tränen erstickt. „Das war von Anfang an meine Bestimmung".

„Wo von redest du? Jane was ist passiert, was- ? Hör zu du hattest Recht, du hattest mit allem Recht! Ich will so nicht leben, will ihn nicht folgen. Ich will mein Leben mit dir verbringen, Jane, verstehst du? Ich liebe dich! Bitte sag mir was los ist. Du musst zu Madam Pomfrey, Jane!", sagt Draco völlig zerstreut und rein gar nichts begreifend. Jane schüttelt nur den Kopf, „Ich muss das tun, nur so kann Frieden herrschen. Verstehst du nicht? Ich entscheide mich für Frieden!".

Nun umfasst Draco ihr Gesicht, er sucht ihren tränenverschleierten Blick, während ihm selbst Tränen über die Wange laufen. „Was musst du tun Jane?", fragt er tot ernst, schon die Antwort wissend. Und dennoch reißt es ihm den Boden unter den Füßen, als Jane ihn schließlich in die Augen blickt und fest entschlossen mit, „Sterben.", antwortet.

„Nein.", haucht Draco atemlos und sofort versucht Jane ihn zu besänftigen, richtet sich mit letzter Kraft auf und geht einen Schritt auf ihn zu.

„Ist schon gut", beschwichtigt sie doch Draco schüttelt nur hysterisch den Kopf.

„Nein, nein, nein. Nichts ist gut! Nichts! Warum? Warum sollst du sterben? Du darfst nicht sterben, du- nein! Ich liebe dich doch!", er schluchzt nun ungehalten.

„Es ist meine Bestimmung!"

„NEIN!", antwortet Draco wieder mit Nachdruck. Vorsichtig umfasst nun auch Jane sein Gesicht, hält seinen sich schüttelnden Kopf still und sieht ihn mit einem traurigem Lächeln an. „Ich liebe dich! Hörst du? Ich liebe dich und ich werde es immer tun. Ich werde immer bei dir sein. Du wirst mich nicht mehr los".

Todesengel Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang