64. Kapitel - Hogsmeade

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Die weiße Schneedecke glitzert über die Ländereinen Hogwarts und strahlt dabei so hell, das es fast schon in den Augen schmerzt. Die Peitschende Weide hat ihre Blätter schon vor zwei Wochen gänzlich abgelegt und schüttelt sich jetzt gelegentlich den Schnee und die Eiszapfen von den Zweigen. Eine Truppe von laut schnatternden Schülern stampft durch den Schnee, in Begleitung eines bärtigen Halbriesen, eines Zaubertränkemeisters und einen halbwüchsigen Professors. 
Es ist Hogsmeadewochende und das heißt es herrscht wieder ein Riesentrubel in dem kleinen Dörfchen, während das Schloss wie leergefegt scheint.

Zwei Slytherins stampfen gerade ebenfalls durch den Schnee, während sie sich mal ganz ungezwungen unterhalten. Blaise und Jane sind sich seit der Trennung mit Draco deutlich näher gekommen, was der blonde Slytherin nur mit mürrischen Audruck zu Kenntnis nimmt.
Mia weigert sich die zwei nach Hogsmeade zubegleiten, nachdem ihr Plan, Blaise weiszumachen, dass sie mehr wolle als nur offenes Knutschen, deutlich in die Hose ging und sie nun kein Wort mehr mit ihm spricht. Sie versicherte Jane jedoch, dass es mehr als in Ordnung für sie sei, wenn sie mit ihm geht. Draco hingegen, fand die Idee seine heißbegehrte Ex-Freundin mit dem Mädchenschwarm allein zu lassen, zumal sie ja nun wieder frei ist, alles andere als berauschend. Doch ist er durch McGonagall's Nachsitzen leider verhindert.

Er vertraut seinem besten Freund, sicher, aber er weiß wie bezaubernd Jane sein kann und seine Eifersucht kriecht immer wieder unbemerkt in sein Unterbewusstsein.

"Wie geht es dir, jetzt wo Mia dich mit ihren Blicken erdolchen will?", fragt Jane nach einer Weile.
"Du musst zugeben, dass sie dabei verdammt heiß aussieht", grinst Blaise amüsiert, merkt aber an Jane's ernstem Audruck schnell, dass das bei ihr nicht zieht. Langgezogen seuftz er.

"Wie soll es mir schon gehen? Sie hat ihren Standpunkt klar gemacht und ich meinen", sagt er resigniert. Jane lacht ironisch auf, "Soweit ich weiß hast du kein Ton über die Lippen gebracht und sie angesehen als würde ein Zentaure mit Ziegenkörper vor dir stehen".
Blaise schnauft, "Nun für sie war das wohl mehr als deutlich, schließlich ist sie ja wütend davon gerauscht, nachdem ihre kleine zierliche Hand den Weg an meine Wange gefunden hat".

Jane lacht schadensfroh auf, blickt ihn aber dann leicht mitleidig an. "Warum hast du nichts gesagt? Du kannst mir nichts vormachen, wir wissen beide das du auf sie stehst. Du hast kein anderes Mädchen mehr eines Blickes gewürdigt seit ihr euch das erste Mal geküsst habt, also wenn es für dich sowieso nur noch sie gibt, warum hast du es ihr nicht gesagt? Was macht dir so große Angst eine feste Beziehung zu führen?"

Der Slytherin presst seinen Kiefer zusammen, "Sieben Ehemänner", grummelt er verrucht. Jane versteht nicht ganz und schrägt den Kopf. "Verzeih aber ich versteh nicht".
"Sieben Ehemänner hatte meine Mutter. Sie ist eine bildschöne Frau, ohne Frage, aber Mia ist das auch. Was hält sie davon ab sich ebenfalls einfach jemand neuen zusuchen, jemand der sie besser behandelt, jemand der mehr zu bieten hat oder jemand der besser aussieht. Was hält sie davon ab sich einfach den nächsten zu suchen?", meint er verstimmt.

Jane wird gerade so einiges klar und mitleidig betrachtet sie ihren Freund. Bei so einer sprunghaften Mutter scheint er nicht wirklich ein klares Bild von Liebe und Beziehung zu haben. Wie es sein kann, dass ihre Ehemänner alle verstarben, wagt sie sich nicht mal im Entferntesten zu fragen. Doch was sie doch sehr verwundert, ist der eigentliche Selbstzweifel in dieser Aussage, welchen man von einen Blaise Zabini alles andere als gewohnt ist.

"Wenn ich mich recht entsinne, sind die Ehemänner deiner Mutter tot. Du scheinst mir noch recht lebendig und sollte das irgendwann nicht mehr der Fall sein, dann kann Mia dir auch nicht mehr das Herz brechen, indem sie sich jemand anderen sucht. Zumal Mia dich aufrichtig liebt, sie würde dich nicht für den Nächstbesten stehen lassen. Sie hält dich zweifelsohne für den einzig besten, dass kannst du mir glauben.", meint Jane sanft und lächelt ihn aufmunternd zu. Nachdenklich nickt Blaise.

"Und was ist mit dir? Die Spannung zwischen dir und Draco ist ja kaum auszuhalten. Selbst ein Blinder sieht, dass ihr einander verfallen seid, aber denoch schweigt ihr euch nur unangenehm an und werft euch sehnsüchtige Blicke zu wenn der andere nicht hinguckt"

"Draco gibt mir die Schuld für Lucius's Inhaftierung, er hält nichts mehr von mir. Zumal ich das Gefühl habe, dass er mich bewusst meidet, was ich ihn nicht einmal verübeln kann", meint Jane genickt.

Mittlerweile haben sie ihren Weg ins drei Besen gefunden und schlürfen genüsslich an ihren heißem Butterbier. Ab und zu fixiert Jane Potter, welcher mehr als auffällig Slughorns Aufmerksamkeit ersucht und mit diesen sogar in ein kurzes Gespräch kommt.

"Mach dich nicht lächerlich! Draco hat was dummes aus Wut gesagt und ist noch zu stolz um sich zu entschuldigen. Das heißt nicht das es ihm nicht leid tut, es ist nur-... er hat es gerade nicht einfach", meint Blaise besorgt. Auch ihm ist der Wandel seines Freundes aufgefallen, doch weigert dieser sich strikt ihn etwas davon zu erzählen. Es ist nicht so das Blaise mäßig intelligent wäre. Er hat das dunkle Mal schon einige Male erspähen können, auch wenn Draco penibel darauf achtet es zu verdecken.

Immer öfters verschwindert der Malfoysprössling für mehrer Stunden. Steht morgens eine Stunde früher auf "um in die Bibliothek zu gehen" oder verschwindet nach dem Unterricht. Selbst Verwandlung hat er geschwänzt und sich dafür gehörig Nachsitzen eingehandelt.

„Ah Mister Zabini, Jane, wie schön Sie hier anzutreffen.", begrüßt sie Slughorn, welcher von Potter's Tisch gerade zu ihnen stolziert kommt. „Schön Sie zu sehen, Sir", erwidert Jane freundlich und Blaise nickt nur zustimmend.

Slughorn mustert die beiden einen Moment, „Nun mir ist vorher gar nicht aufgefallen, dass Sie beide in solch einer Beziehung zueinander stehen. Bin mir sicher Severus ist mehr als erfreut, einen solch intelligenten Schwiegersohn zu erwarten", gluckst der Professor schon deutlich angeschwippst.

Hektisch schütteln beide mit dem Kopf. „Oh nein Sir, wir beide stehen keinstenfalls in solch einer Beziehung! Wir sind nur Freunde! Nur Freude!. Bitte erwähnen Sie solche Andeutungen niemals vor meine Vater, wenn Sie nicht wollen, dass er unseren ach so intelligenten Zabini in kleine Stückchen schneidet", beharrt Jane ganz aufgewühlt und bekommt sofort einen Tritt gegen ihr Schienbein, was sie schmerzhaft aufzischen und ihn einen tödlichen Blick zuwerfen lässt.

„Sie zwei sind entzückend", meint nur Slughorn erheitert und nimmt noch einen kräftigen Schluck seines Trunks. Jane seufzt darauf nur laut und massiert sich den Nasenrücken.

„Sir, wir sind-"
„Keine Sorge, ich werde ihren Vater kein Sterbenswörtchen verraten", gluckst Slughorn und zwinkert ihr auffällig zu.

„Was ich aber eigentlich von Ihnen wollte, ich gebe für einige ausgewählte Schüler ein kleines Abendessen. Ich wäre entzückt wenn Sie beide uns mit Ihrer Anwesenheit beehren würden."

Knapp nicken beide, deutlich genervt von ihren Professor.

„Hervorragend, erwarten sie meine Eule", mit diesen Satz stolziert er davon.

„Hast du gehört? Wir sind entzückend", grinst Blaise amüsiert und laut stöhnend lässt Jane ihren Kopf in ihre Hände fallen.

„Na großartig"

Todesengel Donde viven las historias. Descúbrelo ahora