25. Kapitel - Wut

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Stöhnend wacht Jane auf und greift sich an ihren Kopf. Er hämmerte und dröhnte, als würde jemand mit einem Vorschlaghammer dagegen schlagen. Noch immer etwas benommen sieht sie sich in dem Raum, in dem sie sich befindet, um. Sie war nicht wie vermutet im Krankenflügel, sondern erneut im Bett ihres Vaters. Bei dem Gedanken an ihren Vater wird Jane wütend, sie wusste nur er konnte Draco gesagt haben, das Scott ihretwegen gestorben ist. Wie konnte er ihr so etwas antun? Noch etwas schwach setzt sich Jane auf und versucht in ihren Kopf zu rekonstruiere was passiert ist. Wie konnte Draco so etwas sagen? Es brannte in ihren Herzen und am liebsten hätte sie wieder alles aus sich heraus geschrien, doch wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als sich die Tür des Zimmer öffnet und Snape besorgt das Zimmer betritt. „Wie geht es dir?", er setzt sich zu ihr ans Bett und streicht ihr sanft eine Strähne aus dem Gesicht. Jane schlägt wütend seine Hand weg. „Wir wissen beide, dass das deine Schuld ist!", faucht sie ihn böse an. Dann erhebt sie sich aus dem Bett und läuft mit zittrigen Beinen aus dem Raum. „Du bleibst sofort stehen junge Dame!", sagt Snape ernst um seine Autorität zu untermauern. Wütend dreht sie sich um und beginnt ihn mit feuerroten Augen anzubrüllen, „Warum nimmst du mir auch noch den letzten Funken Glück in meinem Leben? Warum tust du mir das an, ich bin dein Kind! Dein Fleisch und Blut!", wieder steigen ihr die Tränen auf, doch viel zu aufgebracht ist sie, als das es sie interessieren könnte. „Du weißt genau warum. Jane ich will dich doch nur beschützen", versucht er sich zu erklären, bleibt dabei aber weiterhin bei seinem ernstem Ton. „Tuen wir nicht so, als würdest du dich um mein Wohlergehen sorgen. Wir wissen beide, dass wenn du könntest, mich sofort gegen Lily Potter eintauschen würdest", sagt sie in einem verachtenden Ton. Sie dreht sich zurück zur Tür und stürmt wütend aus dem Zimmer. Severus sieht ihr verdutzt hinterher, er fand keine Worte und war kaum fähig zu reagieren. Schwer schluckend, blickt er weiterhin zur offen stehenden Tür, sich fragend wie er das nur wieder gut machen solle.

Wütend stürmt Jane in ihren Schlafsaal, wobei sie die Tür mit einem lauten Knall zuwirft. Erschrocken dreht sich Mia zu ihr um, „Jane, was ist den los?". Doch Jane antwortet nicht, sondern lässt sich einfach mit ihren Gesicht voran ins Bett fallen. Viel zu erschöpft ist sie von allem, als das sie darüber noch reden könnte. Mia versteht ihr schweigen und widmet sich wieder dem Buch, welches sie gerade gelesen hat. Jane wollte einfach alles um sie herum zerschlagen. Nie wäre sie wieder so naiv jemanden an sich ran zu lassen, schwört sie sich und seufzt laut in ihr Kissen. Sie war das Weinen, den Schmerz, das Leid und all die Schuld so satt. Sie hat niemanden mehr und so auch niemanden mehr den sie beschützen muss. Niemand der sie mehr erweichen lassen könnte. Eine ungeheure Wut stauch sich in Jane zusammen und nur zu gern würde sie jetzt den Menschen weh tuen, die sie verletzt haben. Genau eine solche Denkweise, ließ sie außer Kontrolle geraten und genau so hatte sie den Jungs, welche sich über ihre Augen lustig gemacht hatten, weh getan. Ihre Mauer sollte diese Wut bilden, und jeder der es wagt sie zu durchbrechen, soll teuer dafür bezahlen. Jane wütet noch den ganzen Abend aufgewühlt in ihren Gedanken und dreht sich von einer Seite zur anderen, während sie allmählich das Gefühl bekommt, das ihre Wut sie erdrückt und um so mehr Zeit verstreicht desto mehr verwandelt sich die Wut wieder in Schmerz und Verzweiflung. Warum hatte sie es so schwer? Warum hat sie kein Glück verdient?. Erst als ihr Wecker klingelt und sie so aus ihren Gedanken reißt, kommt sie wieder zur Realität zurück und beginnt sich fertig zu machen. Übellaunig geht sie in die Bibliothek und schnappt sich das erstbeste Buch über dunkle Magie, was sie finden konnte. Als Neville sich zu ihr gesellt, hebt sie den Kopf und sieht ihn verachtend an, worauf Neville ihr einen verunsicherten Blick zurück wirft. „Alles in Ordnung?", fragt er angespannt. Doch Jane steht nur genervt auf, schlägt ihr Buch zu und läuft fluchend aus der Bibliothek. Neville sieht er entgeistert hinterher, nicht wissend was gerade passiert ist.

Jane geht in die großen Halle, welche zur der Zeit noch menschenleer ist und lässt sich erleichtert auf einen Platz fallen. Fasziniert liest sie weiter ihr Buch, während sie sich eine Köstlichkeit nach der anderen herunterschlingt. Allmählich wird es voller und voller in der Halle und Mia, Pansy und Blaise, lassen sich neben dem , in das Buch vertiefte, Mädchen nieder.

„Guten morgen?", sagt Blaise verunsichert, während er Jane skeptisch mustert. Jane brummt nur genervt, was Blaise als ein „guten morgen", wertet. „Was war den gestern bloß mit dir los, Jane? Du bist ja voll durchgedreht", lacht Pansy gehässig und grinst sie dabei selbstgefällig an. Jane nimmt die Augen von ihrem Buch, welche lila zu leuchten beginnen. Ohne sichtlichen Grund beginnt Pansy zu husten und Tränen steigen ihr in die Augen. „Wie fühlt es sich an, langsam zu ersticken?", fragt Jane in dem selben gehässigen Ton. Pansy läuft immer roter an, während sie nach Luft ringt. „Jane!", mahnt sie Mia entsetzt, worauf ihre Augen wieder in einem grünen Ton fallen und Pansy hustend nach Luft schnappt. Jane steht in sich kochenden auf und richtet sich noch einmal zu Pansy. „Wag es noch einmal mich zu provozieren und ich bring dich um", sagt sie drohend, setzt dann ein gespielt freundliches Lächeln auf und geht. Alle sehen ihr völlig entsetzt hinter, während Pansy verängstigt ihre Kehle hält. „Sie hat mich fast umgebracht", krächzt sie nur empört während sie Jane aus der großen Halle laufen sieht. Kaum war Jane aus der Halle, ringt sie selbst nach Luft. Sie hatte völlig die Beherrschung verloren. Schwer atmend stützt sie sich an eine Wand und versucht sich wieder zu fassen. Am liebsten hätte sie Pansy ihre vorlaute Zunge heraus gerissen, doch plagte sie trotzdem die Schuld ihr wehgetan zu haben.

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