Kapitel 81

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Ich halte in meiner Bewegung inne, ziehe scharf die Luft ein und halte mich an dem Stuhl neben mir fest.

"Maddie, alles klar bei dir?", erkundigt sich Felix besorgt, lässt die vollen Gläser auf der Küchen Insel stehen und kommt zu mir herüber. Ich atme ein paar Mal tief durch, der Schmerz klingt wieder leicht ab und trotzdem weiß ich genau was gerade passiert.

"Shit. Felix es geht los", bringe ich hervor und spüre nun auch, dass die lockere Jogginghose nass ist.

"Was geht los?", fragt mein Bruder verwirrt.

"Man Felix. Fahr mich verdammte scheiße nochmal ins Krankenhaus und sag Leon Bescheid", fahre ich den Blonden gereizt an und schaue sauer zu ihm auf. Seine Augen öffnen sich geschockt und einen Moment tut er gar nichts, bevor sich sein Arm um mich legt und er mir in den Flur hilft.

Ich versuche so ruhig wie möglich zu bleiben und habe es tatsächlich besser unter Kontrolle als erwartet. Im Auto telefoniert mein Bruder mit Leon und beachtet auch das ein oder andere Tempolimit nicht ganz. Die Wehen kommen zwar noch in größeren Abständen, aber ich würde mich trotzdem sicherer fühlen wenn ich im Krankenhaus bin.

"Leon fährt sofort los", informiert mich Felix, nachdem er aufgelegt hat und ich nicke kurz. Mein Blick ist auf die Straße vor uns gerichtet und ich atme tief durch. Im Krankenhaus werde ich ziemlich schnell in einen Raum gebracht und nachdem eine Ärztin nachgeschaut hat lande ich im Kreis Saal. Der Muttermund ist bereits relativ weit geöffnet.

"Mein Lebensgefährte kommt noch", presse ich hervor als eine Schwester die Tür schließt. Leon muss dabei sein, ich brauche ihn hier.

"Keine Sorge, Frau Götze. Wir lassen ihn dann herein", beruhigt mich die Schwester und schaut mich lächelnd an. Eine erneute Wehe überkommt mich und ich kann mir ein Wimmern nicht verkneifen. Ich habe ehrlich gesagt Angst, dass Leon es nicht mehr rechtzeitig schaffen wird. Ich will das hier nicht alleine durch stehen müssen.

Minuten später und einige vergangene Wehen wird Leon herein gelassen. Erleichtert sehe ich ihn an, strecke meine Hand nach ihm aus und hastig kommt er zu mir herüber. Der Lockenkopf greift nach meiner Hand, die ich aufgrund einer erneuten Wehe ziemlich zerquetsche.

Es ist anstrengend, mehr als anstrengend.

"Weiter so. Du machst das toll, Liebling", redet Leon mir zu und setzt einen Kuss auf meine Stirn.

"Wenn du mich noch einmal schwängern solltest, dann bringe ich dich um", fahre ich Leon gereizt an als die Wehen gefühlt überhaupt nicht mehr aufhören. Von da an dauert es noch ein paar Minuten und dann hört man ein Baby schreien.

Erleichtert sinke ich zurück und atme tief durch. Einmal und nie wieder. Wir sehen unser Kind kurz, für ein paar Minuten wird es auf meine Brust gelegt bevor eine Schwester es zum wiegen und waschen mitnimmt. Es ist ein atemberaubendes Gefühl und ich kann es gar nicht richtig fassen, dass das wirklich unser Kind sein soll. Unser kleiner Sohn.

"Ich bin so stolz auf dich", murmelt Leon sanft und setzt einen Kuss auf meine Lippen. Seine Hand fährt über mein Haar und erschöpft schaue ich zu ihm auf. Ich greife seine Hand wieder etwas fester. Kurz darauf werde ich in ein Zimmer geschoben, Leon folgt mir und dann bringt eine Schwester unser Baby herein.

"Ein vollkommen gesunder Junge", lächelt sie uns an und erleichtert schaue ich zu Leon, der genauso erleichtert zurück schaut. Vorsichtig legt sie den Kleinen in meine Arme und lässt uns kurz darauf alleine.

"Das haben wir gut hinbekommen", lächelt Leon. Er hat sich neben mich auf die Matratze gesetzt, seinen Arm um mich gelegt und schaut auf unseren Sohn hinab.

Roommates // Leon Goretzka FFWhere stories live. Discover now