Kapitel 9

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"Hey Arp, willst du mich abholen? Ich hätte Lust deine Wohnung kennenzulernen ;)" tippe ich die Nachricht in mein Handy als wir wieder in Leon's Wohnung sind und ziehe mich erst einmal etwas in mein Zimmer zurück. Ich lasse mir von Leon sowas wirklich nicht vorschreiben und mit Arp möchte ich mich zu gerne treffen.

Arp antwortet tatsächlich relativ schnell, was mich überrascht. Das bin ich gar nicht gewohnt.

"Ich will wirklich keinen Stress mit Leon. So gerne ich dich auch treffen würde:)"

Genervt seufze ich auf. Mein Gott, was hat Leon bitte gesagt und wieso ist Arp davon so sehr eingeschüchtert? Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass Leon wirklich mal durchgreift.

"Mach dir keine Sorgen um Leon, der ist mein Problem. Also wie sieht's aus? In 10 Minuten, ich warte in der Nebenstraße auf dich", tippe ich schnell ein und nach kurzem Zögern kommt ein "OK" zurück.

"Ich gehe noch etwas an die frische Luft spazieren. Soll ich von irgendwo Essen mitbringen?", frage ich Leon als ich mir im Flur die Schuhe anziehe. Irgendwas muss ich ihm ja sagen.

"Wenn du irgendwo dran vorbei kommst dann ja, ansonsten musst du nicht. Bis später", meint Leon der auf dem Sofa sitzt und widmet sich dann wieder seinem Handy. Er sieht beschäftigt aus und dadurch ist er so sehr abgelenkt, dass er scheinbar nicht einmal daran denkt was ich machen könnte.

"Hey Maddie", strahlt mich Arp an, als er mit herunter gelassenen Fenster neben mir hält. Schnell steige ich in sein Auto ein und er fährt wieder los.

"Schön, dass es doch noch geklappt hat", lächel ich und drehe meinen Kopf zu Arp, der konzentriert auf die Straße schaut. Attraktives Seitenprofil.

"Find ich auch", lächelt er und statt mich anzuschauen legt er seine rechte Hand auf meinen Oberschenkel. Locker sitzt er hinter dem Steuer und so einem Anblick konnte ich noch nie wiederstehen.

Auf dem Weg zu seiner Wohnung wird er scheinbar schon etwas ungeduldig, denn seine Hand wandert langsam mein Bein höher und kommt meiner Mitte gefährlich nahe.

Sobald seine Wohnunstür ins Schloss fällt liegen seine Lippen auf meinen und wir landen im Schlafzimmer.

"Ich fahr dich schnell wieder rum", meint Arp zu mir als wir fertig sind und gerade dabei sind wieder in unsere Klamotten schlüpfen. So ein Angebot nehme ich doch gerne an. Zu Fuß wäre es mir wirklich zu weit und für Bus oder Bahn habe ich meine Maske nicht dabei.

"Wir können das demnächst gerne wiederholen", grinst der Spieler mich an als wir vor Leon's Wohnung halten.

"Sehr gerne", grinse ich zurück und steige aus dem Auto aus. Kurz drehe ich mich noch einmal zu ihm um, bevor ich in dem Haus verschwinde. Es war wirklich nicht schlecht muss man sagen. Der Junge weiß auf jeden Fall was er tut.

Als ich die Wohnungstür aufschließe steht Leon bereits im Flur und schaut mich erwartungsvoll an.

"Ich habe dir gesagt du sollst dich nicht mit ihm treffen", meint er ernst und hört sich etwas streng an. Locker lehnt er sich gegen die Wand neben sich, aber seine Gesichtszüge sind alles andere als locker.

"Und was jetzt? Werd Ich jetzt bestraft?", meine ich gleichgültig und kicke meine Schuhe in die Ecke. Was will er schon machen? Jetzt ist es sowieso zu spät.

Ich ziehe mein Handy aus meiner Hosentasche und schaue darauf. Ein paar neue Nachrichten sind da. Ohne meinen Blick zu heben, gehe ich an Leon vorbei und will in mein Zimmer um die Nachrichten in Ruhe zu beantworten.

Doch die Möglichkeit bekomme ich gar nicht. Leons Hand legt sich fest um meinen Oberarm und zieht mich zurück. Fast lasse ich mein Handy fallen, doch im letzten Moment fasse ich es noch und schaue dann verstört zu Leon hoch.

"Bist du irre? Lass mich los", zicke ich ihn an und versuche meinen Arm weg zu ziehen. Doch leider ist er stärker und durch meine Versuche mich zu lösen, greift er nur noch fester zu. Langsam tut es wirklich weh wenn ich ehrlich bin. Und der starre Augenkontakt macht das nicht gerade besser. Ich schaue die Menschen eigentlich immer direkt an, bis sie sich unwohl fühlen und mich in Ruhe lassen.

Nur leider scheint Leon die selbe Taktik zu haben und bei ihm klappt das deutlich besser. Ich fühle mich schon etwas eingeschüchtert von ihm, alleine schon der Fakt, dass er fast 1 1/2 Köpfe größer ist als ich.

"Hör zu Maddie, du wohnst hier vorübergehend. In meiner Wohnung, also halt dich etwas zurück. Ich habe kein Problem mit deiner Art im generellen aber halt dich gefälligst an die Regeln. Ich verlange wirklich nicht viel und ein paar Monate Pause von deinem Flittchen Gehabe würden dir auch nicht schaden!", presst er zwischen seinen Zähnen hervor und hat seinen Kiefer angespannt. Er ist wirklich sauer, wow.

Mit einem Ruck lässt er meinen Arm los und geht in den Wohnbereich. Mir egal wie sauer er ist, aber das lasse ich mit Sicherheit nicht auf mir sitzen.

"Wie hast du mich gerade genannt? Das nimmst du sofort zurück!", meine ich ebenfalls sauer und gehe ihm hinterher.

"Ganz sicher nicht. Du bist ein Flittchen, du hast dich selber zu einem gemacht also komm damit klar", meint Leon entschlossen und ziemlich kalt. Er dreht sich zu mir um und zuckt mit den Schultern.

"Goretzka, das nimmst du auf der Stelle zurück! Nur weil ich auch mal etwas Spaß haben will? Ihr Typen habt jeden Abend jemand neuen und werdet dafür gefeiert. Und ich soll ein Flittchen sein? Du sexistischer Arsch!", meine ich sauer und schlage ihm gegen seinen Oberarm, was ihm vermutlich nicht einmal annähernd weh getan hat.

"Ich werde gar nichts zurück nehmen, aber überleg du dir lieber mal wie du mit mir sprichst. Es ist immer noch meine Wohnung und wenn ich keinen Bock mehr auf dich habe setze ich dich vor die Tür und erzähle Mario erst einmal alles was du dir geleistet hast und natürlich von deinen ganzen Bettgeschichten", entgegnet Leon und schaut mich herausfordernd an. Ein kleines triumphierendes Lächeln liegt auf seinen Lippen, aber sein Kiefer ist immer noch angespannt. Er soll bloß nicht glauben er hätte gewonnen.

"Du bist eine Petze Goretzka. Außerdem würde ich mir das nocheinmal überlegen. Mario ist dann mit Sicherheit auch auf dich sauer und das willst du nicht erleben", lächel ich nun ebenfalls zurück und gehe herausfordernd einen Schritt auf ihn zu.

Mit verschränkten Armen stehen wir voreinander und schauen uns provozierend an. Einige Minuten geht das so, bis wir beide uns nicht länger zusammen reißen können und anfangen müssen zu grinsen. Und zwar ein echtes Grinsen. Und bevor ich irgendwas anderes machen kann presst Leon seine Lippen auf meine.

Ich lasse mich sofort darauf ein und ziemlich schnell schaffen wir diesen Konflikt aus der Welt, und zwar auf eine Art und Weise, wie sie mir sehr gut gefällt.

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Roommates // Leon Goretzka FFWhere stories live. Discover now