Kapitel 24

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Etwas unsicher stehe ich vor diesem großen Haus, welches schon eher an eine Villa grenzt und klingel. Wirklich Lust auf diesen Abend habe ich nicht, aber auch irgendwie besser als in der Wohnung rumzuhängen. So kriege ich vermutlich noch ein leckeres Abendessen, wirklich was gegessen habe ich heute ja noch nicht.

Das ich endlich die Fingerabdrücke von Leon habe erleichtert mich ziemlich, auch wenn ich ein bisschen ein schlechtes Gewissen habe. Ich meine, er ist mein Freund. So ne harte Kontrolle ist eigentlich unangebracht aber gut, es ist meine einzige Chance an das zu kommen was ich will.

"Hey Schatz, komm rein", lächelt mich Leon an, nachdem er die Tür geöffnet hat und presst kurz seine Lippen auf meine. Ok erstmal wieso hat er die Haustür geöffnet? Schließlich ist das nicht sein Haus und zweitens, jetzt fängt er schon wieder mit dem Schatz Zeug an. Manchmal ist das ja ganz schön aber im Großen und Ganzen finde ich diesen Kosenamen immer noch schrecklich.

"Ich dachte hier wohnt Familie Kimmich?", meine ich und stelle meine Schuhe im Flur ab, während ich kurz zweifelnd zu meinem Freund schaue.

"Jo meinte ich soll ruhig die Tür öffnen. Aber jetzt komm, sie wollen dich kennenlernen", drängelt Leon etwas und legt seinen Arm um meine Hüfte, mit dem er mich sanft los schiebt. Als wir das Esszimmer betreten sitzt dort Familie Kimmich. Joshua und Lina sitzen am Tisch. Ihr Kind liegt in irgend so einem Kinderbett, oder was auch immer, an der Seite.

"Hallo, danke für die Einladung", lächel ich die beiden an, die sich von ihren Plätzen erheben und auf mich zu kommen.

"Natürlich, freut mich dich kennenzulernen Maddie, ich bin Lina", stellt sie sich noch einmal persönlich vor und schließt mich in eine Umarmung. Der erste Eindruck ist ja schonmal ganz gut, vielleicht wird der Abend ja gar nicht so schlimm.

"Da lerne ich endlich mal das Mädchen kennen, dass Leon den Kopf verdreht hat", lächelt mich auch Joshua an und umarmt mich kurz zur Begrüßung. Als ich zu Leon schaue, schaut dieser seinen Kumpel kurz strafend an. Scheinbar hätte er das nicht sagen sollen.

Zu viert nehmen wir wieder an dem Esstisch Platz und beginnen zu speisen. Anfangs ist die Stimmung noch etwas unangenehm, aber das lockert sich relativ schnell.

"Was machst du denn so Maddie?", fragt Lina neugierig und schaut mich aufmerksam an.

"Ich studiere. Naja, momentan habe ich frühzeitige Semester Ferien aber irgendwann wird es ja wieder weiter gehen", beantworte ich die Frage und lächel die Frau gegenüber von mir freundlich an. Generell finde ich es immer super schwierig mich mit Leuten aus dem Fußball Geschäft zu treffen oder anzufreunden.

Die meisten kennen schließlich nur meine Brüder und sind an denen interessiert und nicht einmal ansatzweise an mir. Es ist kompliziert, jedes Mal aufs Neue.

"Wie kam es eigentlich dazu, dass du bei Leon eingezogen bist? Er meinte nur plötzlich er nimmt die kleine Schwester der Götze Brüder bei sich auf", fragt Jo und sofort räuspert sich Leon neben mir. Innerlich verdrehe ich meine Augen. Ja die kleine Schwester der Götze Brüder, genau das meinte ich.

"Das musst du wirklich nicht beantworten, wenn du nicht möchtest. Jo ist einfach zu neugierig", meint Leon sanft zu mir und schaut dann strafend zu seinem Kumpel. Leon weiß schließlich, dass mir diese ganze Geld Geschichte unangenehm ist.

"Schon gut. Ich habe vor Corona zwei Jobs gehabt um Unterhalt und alles andere zu finanzieren. Durch den Virus habe ich beide verloren und das Geld ist ziemlich schnell ausgegangen, sodass ich aus meiner WG ausziehen musste und eine andere Lösung finden musste. Mario hat sich darum gekümmert", erkläre ich und nehme dann einen Schluck meines Wassers.

"Glück im Unglück würde ich da mal sagen. Du hast zwar dein Leben etwas umstellen müssen, dafür aber Leon kennengelernt", lächelt Lina und zustimmend nicke ich. Sie hat ja Recht. Trotzdem hätte ich manchmal gerne mein Leben vor Corona zurück. Ohne diese ganze Fußball Welt war mein Leben ziemlich entspannt.

Ich vermisse die Partys und den Mist, den ich mit meinen Leuten angestellt habe. Klar, war es falsch aber es waren gute Zeiten. Unbeschwerte Zeiten, in denen wir keine Sorgen hatten und einfach lebten.

"Ich bin auch wirklich froh, dass ich derjenige war, der ein Zimmer frei hatte", lächelt Leon und greift unter dem Tisch nach meiner Hand.

"Wie habt ihr zwei euch denn kennengelernt?", frage ich Lina und Joshua und lenke somit etwas von mir und Leon ab. Schließlich sollte ich auch ein bisschen über Leons Kumpel wissen. Strahlend erzählt Lina die Story und schaut immer mal wieder überglücklich zu Joshua herüber. Ok, die beiden sind wirklich Hals über Kopf in einander verschossen und das schon ganz schön lange, Respekt.

"Es war wirklich ein sehr schöner Abend. Danke nochmal für die Einladung, vielleicht sieht man sich demnächst ja mal wieder", lächel ich zum Abschied und umarme Lina kurz, während die Jungs sich voneinander verabschieden.

"Das fand ich auch und ich hoffe doch sehr. Wenn es wieder erlaubt ist, sollten wir unbedingt mal zusammen zu einem Spiel gehen", lächelt mich Lina an und nickend stimme ich ihr zu, während ich Jo zum Abschied auch kurz umarme.

"Wir sehen uns morgen beim Training", lächelt Leon, winkt noch kurz und verlässt dann mit mir an seiner Hand das Haus.

"Bis gleich", lächelt mein Freund mich an, gibt mir noch kurz einen Kuss und steigt dann in sein Auto ein. Ich steige in mein eigenes und winke Familie Kimmich noch kurz zu, bevor ich vom Hof fahre und Leon hinterher fahre. Tief atme ich durch, das wäre dann auch schonmal überstanden.

Es war wirklich ein ganz netter Abend und die zwei sind mir ziemlich sympathisch, aber ich finde solche Treffen doch immer etwas anstrengend. Es ist das erste Aufeinander treffen und man sollte am Besten einen guten Eindruck hinterlassen. Ich denke zwar es ist mir ganz gut gelungen, aber trotzdem ist noch immer etwas Anspannung vorhanden.

"Was machen wir zwei Süßen jetzt noch schönes?", lächelt Leon mich an als wir gemeinsam unsere Wohnung betreten und drückt mich mit seinem Körper sanft gegen die Wand.

"Ins Bett gehen, ich bin wirklich müde", lache ich leicht und gähne auf. Der Tag war anstrengend genug und ich bin gerade wirklich nicht in der Stimmung für Sex. Da kann Leon machen was er will.

"Klingt auch nach einem guten Plan", lacht Leon ebenfalls, gibt mir einen Kuss auf die Stirn und zieht mich dann mit in das Badezimmer. Gemeinsam machen wir uns schnell fertig.

"Ich gehe noch kurz was trinken und komme dann auch gleich", lächel ich meinen Freund an und gebe ihm einen kurzen Kuss. Nickend geht Leon schonmal in sein Zimmer und lässt sich auf das Bett fallen. Anstatt in die Küche zu gehen ziehe ich aus der Jackentasche von Leons Jacke sein Handy. Er hat beschlossen nun doch lieber seinen analogen Wecker zu verwenden, denn auf die moderne Technik wäre ja kein Verlass.

Und da ich sein Handy morgen brauche werde ich es gleich sicher verwahren, bevor er es mit zum Training nimmt. Also lasse ich es in der Cornflakes Packung in der Küche verschwinden, dort schaut Leon sowieso niemals hinein. Kurz trinke ich dann tatsächlich noch etwas und gehe dann zu Leon ins Bett.

Morgen werde ich endlich wissen, was da zwischen Mario und Leon abgeht und ich bin mehr als gespannt darauf.

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Roommates // Leon Goretzka FFWhere stories live. Discover now