Roommates // Leon Goretzka FF

Kapitel 15

"Hey", murmel ich zaghaft, als ich leise wieder die Wohnung betrete und Leon erblicke. Er sitzt im Flur auf dem Boden, mit dem Rücken an die Wand und hat seinen Kopf in den Nacken gelegt. Er sieht ziemlich fertig aus und seine Haare stehen in alle Richtungen ab. Irgendwie tut er mir leid.

Langsam schaut er zu mir und steht dann schnell auf, bevor er auf mich zu kommt. Leon will mich gerade in eine Umarmung ziehen, doch ich weiche einen Schritt zurück und unglücklich lässt er von seinem Vorhaben wieder ab.

"Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht überfordern oder, dass du dich unwohl fühlst. Es ist natürlich völlig in Ordnung wenn du nicht das gleiche empfindest, sag das einfach", meint Leon traurig und versucht Blick Kontakt herzustellen, doch ich versuche es zu vermeiden.

"Können wir da einfach mal in Ruhe drüber reden?", frage ich zaghaft und schaue unsicher zu Leon hoch.

"Ja natürlich", meint Leon sofort und legt sanft seine Hand auf meinen Rücken, mit der er mich leicht zu der Couch schiebt. Wir lassen uns dort sinken und unsicher spiele ich mit meinen Finger. Mein Gott, was macht er mit mir? Das ist mir die letzten Tage schon öfter aufgefallen. Er verändert mich und ich weiß nicht so genau was ich davon halten soll.

"Ich weiß nicht wie sich Liebe anfühlt", murmel ich unsicher und fühle mich plötzlich so unwohl. Ich bin 19 und habe keine Ahnung von Liebe. Es ist so erbärmlich. Fabi hat eine Freundin, Mario ist verheiratet und wird bald Vater und auch Felix hat jemanden. Ich bin immer der Freak in der Familie, dabei habe ich es mir nie ausgesucht.

"Maddie, ich bin mir sicher, dass du weißt was Liebe ist. Du spürst es einfach in deinem Herzen", meint Leon sanft und greift plötzlich nach meiner Hand. Fasziniert starre ich darauf, während er mit seinem Daumen leichte Kreise auf meinem Handrücken zieht. Wann hat mir das letzte mal jemand so viel Zuneigung geschenkt? Es ist alles so fremd, irgendwo schön, aber unfassbar fremd.

"Ich... mein Ex Freund. Er hat... ähm ziemliche Scheiße abgezogen und mich total verletzt. Seitdem habe ich Gefühle immer außen vor gelassen, ich wollte mich nie wieder verlieben. Ich weiß wirklich nicht wie es sich anfühlt, Leon", erzähle ich unsicher und schaue ihn an. Seine Augen mustern mich aufmerksam und er hört mir so interessiert zu. Er gibt mir wirklich das Gefühl ich sei ihm wichtig.

"Du weißt es Mads, du willst es nur verdrängen. Lass diese innere Mauer endlich in sich zusammen fallen. Nicht alle Menschen sind schlecht und verletzen dich. Ich würde es nie tun", murmelt Leon mit einem sanften Lächeln und streicht mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr, während er mir langsam näher kommt.

Wir haben uns zwar schon oft geküsst und auch miteinander geschlafen, aber das hier ist anders. Mein Herz pocht während Leon mir immer näher kommt, unsere Augen schließen sich und als seine Lippen auf meinen landen ist es ganz anders als die letzten Male.

Es ist ein sanfter, gefühlsvoller Kuss. Kein hastiger, fordernder so wie die letzten. Seine Hand liegt an meiner Wange, sein Daumen fährt sanft über meine Haut und es fühlt sich gut an. Es fühlt sich wirklich gut an.

"Ich mags wenn du mich Leon nennst", grinst er mich an, als er sich wieder ein Stückchen von mir gelöst hat und schaut mir tief in die Augen.

"Ich bevorzuge trotzdem Goretzka", lache ich leicht und schaue ihn ebenfalls grinsend an. Leon schüttelt kurz lächelnd den Kopf, bevor er seine Lippen wieder auf meine legt. Meine Hand wandert in seinen Nacken und zieht ihn noch etwas näher an mich heran. Sanft drückt mich der Spieler ein Stück nach hinten, sodass wir auf der Couch liegen und Leon sich über mir abstützt.

Eine Zeit lang liegen wir einfach so da und küssen uns. Es ist ungewohnt für mich, ich kenne es nicht sich so lange zu küssen. Aber es ist unfassbar schön und gefällt mir wirklich gut. Er zeigt mir, dass ich ihm wichtig bin und vielleicht sollte ich der Liebe doch noch einmal eine Chance geben.

"Mads, ich gebe dir alle Zeit der Welt die du brauchst. Ich habe mich in dich verliebt und ich werde auf dich warten. In der Zwischenzeit helfe ich dir deine Mauer zum Einsturz zu bringen", lächelt Leon mich sanft an und streicht erneut eine Haarsträhne aus meinem Gesicht. Er zaubert mit diesen Worten ein Lächeln auf meine Lippen und nicht nur das. Er bewegt auch etwas in mir, eine Gegend die schon lange von niemandem mehr berührt wurde.

"Was machst du nur mit mir Goretzka?", lache ich und stoße ihn an seiner Brust ein Stück von mir weg, als ich merke wie ich unter seinem Blick leicht erröte. Lachend lässt er sich neben mich auf die Couch fallen, stützt sich auf seinem Unterarm ab und schaut mich wieder an. Noch nie hat es jemand geschafft mich erröten zu lassen.

"Lass uns was essen. Ich hab Hunger", meine ich und stehe schnell vom Sofa auf. Wenn Leon mich noch länger so anschaut dann sterbe ich vermutlich noch. Er scheint mich wirklich gerne zu haben, das sehe ich alleine in seinem Blick. So wie er mich anschaut, hat mich zuvor nie jemand angesehen. Und ich habe Angst ihn zu verletzen.

Gerade als ich anfangen will etwas raus zu suchen klingelt mein Handy und ich werfe kurz einen Blick darauf, bevor ich den Anruf entgegen nehme.

"Was gibt's Bruderherz?", frage ich Mario am anderen Ende der Leitung und lehne mich gegen die Arbeitsfläche, während ich grinsend Leon zuschaue wie er nun etwas zusammen sucht. Was das kochen angeht hat er wirklich gut dazu gelernt.

"Felix meinte er war bei dir und Michelle war auch da. Maddie du wohnst vorübergehend bei Leon und das sogar umsonst. Bitte schlepp nicht deine komischen Freunde bei ihm an", meint Mario streng und sofort vergeht mir das Grinsen wieder. Das ist genau das was ich meine. Manchmal hätte ich wirklich lieber etwas weniger Kritik von meinen ältesten Brüdern. Aber was ist Felix bitte für eine petze?

"Mario, du wohnst hier nicht also halt dich aus den Sachen die in München passieren einfach raus. Das geht dich nichts an und sprich nicht so über meine Freunde", meine ich genervt und lege dann einfach auf. Leon will gerade was sagen doch da halte ich mir wieder das Handy ans Ohr und warte auf das Freizeichen.

"Sag mal geht's noch? Wieso petzt du bei Mario?", werfe ich Felix sofort vor, als er abgenommen hat und schnaube genervt auf.

"Ganz locker Schwesterherz. Er hat gefragt wo ich war und wie es war. Ich hab nur gesagt ich hätte dich besucht und Michelle war auch da. Ich hab nichts böses gesagt", versucht er sich sofort zu verteidigen.

"Hat ja super geklappt. Ich durfte mir nämlich wieder was anhören. Behalt sowas demnächst bitte einfach für dich Felix", seufze ich und lege dann auch einfach wieder auf. Mit einem schiefen Lächeln schaut mich Leon an.

"Mario meinte ich soll niemanden herschleppen und schon gar nicht meine komischen Freunde", seufze ich, verdrehe kurz meine Augen und schaue dann wieder zu Leon.

"Nimm dir das nicht so zu Herzen. Er will dich einfach nur schützen. Aber was ist jetzt mit Michelle? Ich könnte ihr helfen, aber nur wenn sie das wirklich will und nie ein Wort darüber verlieren würde", meint Leon und schaut mich fragend an. Sofort ist der Ärger über meine Brüder verflogen.

"Ich denke sie wird hier die Tage nochmal auftauchen. Aber du musst ihr nicht helfen, mir fällt schon irgendwas ein. Ich will nicht, dass du Ärger bekommst", lächel ich ihn sanft an und Leon stützt sich mit seinen Händen jeweils neben mir auf der Arbeitsfläche ab, sodass er gar nicht so weit von mir entfernt ist.

"Michelle ist deine Freundin, wenn sie Hilfe braucht kann ich ihr helfen. Ich glaube ich habe da bessere Mittel als du. Wenn sie das möchte kann ich sie über die Grenze nach Österreich bringen und von da an, kann sie selber weiter. Ich weiß, dass sie dir wichtig ist", erklärt Leon ernst und schaut mir tief in die Augen.

Kurz schauen wir uns nur an, bevor er mir einen Kuss gibt und dann wieder auf Abstand geht um mit dem Kochen anzufangen.

Er ist wirklich unverschämt attraktiv und auch, dass er so ein Angebot für meine Freundin macht bedeutet mir viel. Mal schauen was die Zukunft bringt.

Lasst super gerne Feedback zum Kapitel da! <3