Kapitel 13

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"Maddie, ich fahr jetzt los zum Training. Es wäre toll wenn du einkaufen gehen könntest, Geld hab ich dir auf den Esstisch gelegt. Ich denke 100 Euro reichen", meint Leon während er in seine Schuhe schlüpft und zu mir schaut.

"Klar mach ich, viel Spaß", lächel ich zurück und mit einem kurzen Nicken verschwindet Leon.

Michelle scheint noch zu schlafen, worüber ich froh bin. Dann sieht Leon sie weniger. Irgendwo tut er mir ja schon leid, jetzt noch jemanden aufzunehmen aber Chelly kann ich einfach nicht hängen lassen. Sie ist meine Freundin und egal wie viel Scheiße sie baut, sie bleibt es auch. Außerdem habe ich auch nicht gerade eine weiße Weste und sie war auch immer für mich da.

Die Nacht auf dem Sofa fand ich trotzdem nicht so prickelnd. Zu zweit in einem Bett mit Chelly geht einfach nicht. Sie strahlt nachts so eine Wärme aus, das ich denke ich sterbe. Grauenvoll.

Kurz fahre ich mir mit meiner Hand durch die Haare und stehe dann seufzend vom Sofa auf. Leon und ich haben zwar schon gefrühstückt aber ich habe mich danach nochmal auf die Couch gehauen. Wirklich viel habe ich nicht geschlafen. Aber eine kalte Dusche wird mich mit Sicherheit wach machen.

Und tatsächlich. Als ich eine viertel Stunde später frisch geduscht vor dem Badezimmer Spiegel steht, fühle ich mich schon um einiges besser und wacher. Angezogen und mit nassen Haaren verlasse ich wieder das Bad und werfe einen Blick in mein Zimmer.

Chelly liegt dort in meinem Bett und hält ein Buch in der Hand. Ich bin jedesmal überrascht sie lesen zu sehen.

"Guten Morgen Mads. Ich hab Hunger", lacht sie mir leicht entgegen und setzt sich auf, bevor sie mich erwartungsvoll anschaut.

"Leon ist schon los. Du kannst dich in der Küche bedienen. Ich werde hier mal etwas aufräumen", lächel ich und nickend steht sie aus meinem Bett auf und verschwindet aus dem Zimmer.

Seufzend suche ich die Wäsche zusammen und sortiere alles saubere endlich in den Schrank. Gestern ist hier ein leichtes Chaos ausgebrochen, nachdem ich für Chelly ein paar Klamotten raus gesucht habe. Sie hat es scheinbar nicht gestört in so einem chaotischen Raum zu schlafen, aber mich stört es tatsächlich. Wenn andere Leute in meinem Chaos leben fühle ich mich immer schlecht.

"Ich werde gleich einkaufen gehen. Kann ich dich hier so lange alleine lassen?", frage ich Chelly ernst als ich mich zu ihr in die Küche geselle. Sie füllt gerade eine Schale mit Cornflakes. Leon hat immer welche im Haus, auch wenn er sie eigentlich gar nicht isst. Zum Vorteil für meine Freundin.

"Ja Mads, ich bin kein kleines Kind mehr", meint Michelle genervt und verdreht ihre Augen. Bei ihr weiß man ja nie, da gehe ich lieber auf Nummer sicher. Einfach weil es nicht meine Wohnung, sondern die eines bekannten Fußballspielers ist.

Kurz mustere ich sie und gehe dann zurück in mein Zimmer. Ich nehme mir meinen Rucksack und gehe zurück zum Esstisch. Als ich nach dem Geld greife überfliege ich kurz die Anzahl der Scheine und halte dann inne. Es sind vier 20 Euro Scheine. Das passt nicht.

"Chelly, Leon meinte er hat 100 Euro hier hin gelegt. Es fehlen zwanzig, hast du die gesehen?", frage ich meine Freundin, die sich gerade an den Tisch setzt. Unwissend zuckt sie kurz mit den Schultern und beginnt zu essen. Seufzend lasse ich meine Hände mit dem Geld sinken und schaue sie ernst an.

"Michelle, wir sind die einzigen hier. Ich habe das Geld nicht genommen. Wenn du es hast, gib es bitte zurück. Das ist nicht deins, du hast gesagt du benimmst dich", meine ich vorwurfsvoll und schaue sie streng an.

"Mads, du bist so eine Spielverderberin", meint Chelly genervt und zieht einen Schein aus ihrem Ausschnitt. Ich sage dazu jetzt einfach mal nichts. Genervt ziehe ich ihr die zwanzig Euro aus der Hand und gehe dann einfach.

Roommates // Leon Goretzka FFWhere stories live. Discover now