(Professor) Levi Ackerman x Reader 49.0

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Puzzle Stücke

Mit einem lauten Knall sprang ich auf, perplex rannten die Tränen meine Wangen hinunter. Ich sah in die Richtung des Geräusches und bemerkte wie die Tür von den Angeln genommen war und Levi in einem schwarzen, blau gestreiften Anzug durchschritt. Er kreuzte den Blick mit meinem und sah mich von oben herab an. Ich versuchte meinen Körper zu bedecken und meine Tränen abzuwischen. Ich verstand die Welt nicht mehr, die aufeinander prallenden Zufälle waren zu viel für mich.

"Zieh dir was an und folg mir."

Ich verarbeitete den Satz und sah dabei den Männern zu, die ihren Weg wieder nach draußen bahnten. Anschließend stand ich aus dem Bett auf und sammelte meinen Sachen zusammen, die ich auf dem Boden verteilt hatte. Ich war mental am Boden, ich konnte mich nicht zusammenreißen, die Tränen rollten und rollten meine Wangen hinunter, ohne eine Pause.

"Hör auf zu weinen", kam es gereizt von ihm.

Ich verstand sein Problem nicht, den Grund nicht, wieso es ihn so zu stören schien. Auch meine Gefühlen hatten nicht die Möglichkeit frei zu sein und obwohl ich es wusste, konnte ich nicht aufhören. Die Tränen flossen ohne Kontrolle über sie zu haben.

"Was ist dein Problem? Wieso hörst du nicht auf zu weinen?"

"Wer...wer ist...wer ist meine Schwester?"

Ich sah in sein ensetztes Gesicht, seine ohnehin blasse Farbe, schien nun vollkommen weiß.

"Wie kommst du jetzt darauf?!"

Und auch sein Auftreten schien gereitzter, als wäre das Thema tabu.

"Ich kann mich langsam an sie erinnern, was ist mit ihr passiert?"

Stille lag im Raum und die Anspannung war nicht zu ertragen. Hatte ich eine offene Wunde getroffen. Nur ich schien die Einzige zu sein, die von nichts eine Ahnung hatte.

"Das ist jetzt nicht der Zeitpunkt um darüber zu reden."

Er drehte sich von mir weg und wollte zur Tür schreiten, ich hinderte ihn jedoch daran und griff nach seinem Arm.

"Ach jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt? Wann ist der dann?! Was willst du denn dann für einen Moment, ich kann meine Gedanken nicht ordnen, weine nur noch und habe einen mentalen Zusammenbruch und du willst mir jetzt ernsthaft klar machen, dass es nicht der richtige Zeitpunkt dafür ist?!"

"Ja das will ich und ich bleibe auch dabei, wenn du mich jetzt bitte loslassen würdest", sagte er mit so einer Kälte, dass ich ihn garnicht mehr wiedererkannte.

"Ich soll dich loslassen, willst du mich nur noch enttäuschen? Dein Verhalten gestern, dein Verhalten heute? Wieso kannst du nicht ein mal auf meine Gefühle achten? So wie es anscheinend früher der Fall war!"

"Weil ich nicht mehr fünfundzwanzig bin, ok! Ich habe deutlich mehr durch machen müssen als du, also spiel dich nicht wegen einem Traum so auf, als wärst du die Einzige die ihre Gefühle nicht geregelt kriegt."

Er riss sich von mir los und ging aus der Tür. Mit einem lauten Tonfall forderte er mich wieder auf, ihm zu folgen. Die Entsetzung war mir ins Gesicht geschrieben, ich verstand die Welt nicht mehr. Ich konnte es auch nicht, ohne jegliche Kraft viel ich zu Boden. Meine Sicht getrübt durch die immer wieder fließenden Tränen. Nun saß ich dort, verloren, alleine, mit meiner wiederkehrenden Vergangenheit, die ich wie es aussah vergessen hatte. Obwohl ich doch so viel in mir trug, fühlte ich mich leer, von meiner Bezugsperson verlassen.

"Das ist doch nicht dein Ernst!"

Ich sah in sein Gesicht, was wütend ins meins blickte. Nur leicht hatte ich den Kopf gehoben.

"Tch", kam es von ihm, bis er die dünne Decke vom Bett zog und um mich wirbelte.

Er hob mich hoch und trug mich aus dem Hotel raus. Mir war es aber auch egal was er tat, ich fühlte immer nur noch eine leere in mir schwirren.

"Würdet ihr bitte Herrn Smith berichten, dass die Ermittlungen außerhalb vorzeitig gestoppt werden und sie vorerst Kenny Ackerman befragen sollen. Zudem kümmern sie sich über die Befragung von Anny Leonhard, es scheinen Verknüpfungen bezüglich beider Verdächtigen zu herrschen. Ich werde mich vorzeitig um die Person in meinen Armen bemühen, da sie sich in einer psychisch instabilen Lage befindet."

"Wie Sie wünschen Kommissar Ackerman."

"Nennen Sie mich nicht so vor dieser Person, Sie sollten über die Umstände schließlich informiert sein!"

"Ich bitte um Verzeihung", war der letzte Satz den er von sich gab, bevor wir ins Auto stiegen und ich weiterhin in Levis Armen lag.

"Fahren Sie uns bitte zu meinem neuen Penthous und beeilen Sie sich, ich habe keine Nerven mehr mich mit Kleinigkeiten zu beschäftigen, wie lange Autofahrten. Das verstehen Sie oder", fragte er angespannt den Fahrer der in gelassen ansah.

"Natürlich, der Herr."

*Natürlich, der Herr*, wiederholte ich fragend in meinen Gedanken.

Mir war nie bewusst gewesen, dass Levi zu einer prominenten Person aufgestiegen war, aber auch der Gedanke daran es zu verstehen, war irrelevant geworden. Mit schienen die Puzzlestücke auszurichten, die ich mir in meinem Kopf zusammensetzte. Es dauerte nicht lange, wie es von Levi verlangt wurde und wir waren da. Er trug mich auch weiter zum Eingang, zum Fahrstuhl und bis zu letzt den Gang zur Wohnung entlang. Ich konnte es nicht glauben, dass ich es wirklich für einen Augenblick geschafft hatte, ihm meine Gefühle zu verdeutlichen. Ich war selbst verblüfft. Seine Veränderung in den wenigen Minuten, brachte mich aus der Fassung.

Die Wohnung sah im Vergleich, nur leicht anders aus. Die Frage ob sie teuer war, war in dem Fall überflüssig. Die zweite Etage umkreiste die untere, durch eine am Rand aus Holz stehende Treppe, konnte man in den zweiten Stock gelangen. Der mehrere Räume wiedergab mit Schränken die mit Büchern gefüllt waren. Unten war der Raum geteilt, wie in der vorherigen Wohnung. Das Wohnzimmer wurde auch hier durch eine große Fensterwand betont, die in die zweite Etage schoss und alles klein wirken ließ.

Er setzte mich auf dem diesmal noch größeren Sofa ab und ging in die Küche, aus der er ein Glas Wasser und Asperin holte. Beides stellte er auf dem kleinen Tisch vor mir ab. Nach dem er fertig war, setzte er sich neben mich und lehnte sich nach hinten. Ich beobachtete wie er seine Augen schloss und die Krawatte um seinen Hals lockerte.

"Das der Tag anstregend werden würde, hatte ich erwartet, dass du mir solche Probleme bereitest nicht. Anstatt mich jetzt anzuschauen, trink die Tablette und mach es dir anschließend bequem."

Ich folgte seinen Anweisungen, nahm die Tablette zu mir und rückte weiter ans Sofa heran, mit bedachtem Abstand zu Levi.

"Ich erzähl dir nun alles was passiert ist. Nachdem deine Schwester, einen Unfall gehabt hatte."

Ich schluckte.

"Lebt meine Schwester noch?"

Er widmete mir einen leeren Blick, der mich in sich ein sog, die grauen getrübten Augen, die einen Hauch voll Leid aus sich ließen, schnürrten mir die letzten Atemzüge ab. Ich verzog mein Gesicht und spürte die sich wieder ansemmelten Tränen.

"Nein", kam es sachte und trocken aus seinem Mund.

Devilish Desire (Levi Ackerman x Reader )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt