Kapitel 54

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Kichernd hockte TJ sich neben mich und klopfte mir auf die Schulter. „Ich wäre dir dankbar, wenn du noch etwas durchhalten könntest. Du wirst später die Möglichkeit haben, jemanden zu töten.“ „Da liegst du falsch.“, grinste ich und kam ihm ein kleines Stück näher. „Theoretisch könnte ich gerade versuchen, euch alle zu töten, vor allem die beiden Waschlappen hier. Und je länger ich darauf verzichten muss, desto schwerer wird es für mich. Mit genug Geschwindigkeit könnte ich auch dir jetzt einfach die Kehle aufschneiden, aber du bist bisher der einzige, der er verdient hat zu leben.“ Kurz sah TJ zu den beiden am Boden, denen ich die Klingen immer mehr an den Hals drückte. „Gib mir einen guten Grund, warum ich die beiden jetzt nicht töten sollte. Sie schreien förmlich danach.“ Kurz schien er zu überlegen, bevor er vorsichtig seine Hand auf meine rechte Hand legte und sie leicht von dem Glatzkopf weg zog. „Mit einem Messer wäre es doch viel zu langweilig. Aber ich weiß genau, wie du dich gerade fühlst. Der Wahnsinn in deinen Augen ist auch sehr schön anzusehen, aber wenn du sie leben lässt, werde ich dich in einen Raum führen, in dem du dich austoben kannst.“ Kurz leckte ich, aus einer Gewohnheit heraus, über meinen Mundwinkel. „Klingt verlockend.“ Ich spürte, wie er sich mit seinen Fingern ganz langsam meinem Messer näherte, also reagierte ich schnell, zog meine Hände von den Typen weg, drückte TJ zurück und pinnte seine Hände über seinen Kopf, an die Wand. Eins meiner Messer stach ich zwischen seine Handgelenke, saß nun auch auf seinem Schoß, und er war mehr als überrascht. „Glaubst du, ich merk' das nicht?“ „Ich wollte dich nur testen. Versprochen.“ „Und wie war ich?“ „Perfekt.“ Glücklich lächelte ich, als Lumara plötzlich anfing zu lachen. „Perfekt?... Das war doch viel mehr als das.“ Ich sah sie leicht fragend an. „Du bist der erste, der es geschafft hat, TJ zu überwältigen. Und das zum zweiten Mal.“ „Ach ist das so?“, fragte ich belustigt, ließ TJ aber noch nicht los. „Ja klar. Sieh' ihn dir doch mal an.“ Ich sah TJ wieder an, der mich anlächelte und sich nicht bewegte. „Hmm... Schade, dass er keine Angst hat.“ „Nicht vor dir... Lässt du mich denn wieder gehen? Ich bin es nicht gewohnt, in dieser Situation zu sein.“ Ich schmunzelte und kam ihm ein kleines Stückchen näher. „Dabei genieße ich doch gerade deinen Anblick. Du bist auch noch echt hübsch. Vor allem, wenn du so wehrlos bist.“ Er kicherte. „Wer sagt denn, dass ich wehrlos bin? Ich bin nur vorsichtig, weil ich dich noch nicht einschätzen kann.“ „Das ist auch gut so. Aber ich kann dich auch noch nicht einschätzen.“ „Solltest du mich dann nicht erst recht gehen lassen?“ Ich kicherte und ließ schließlich seine Hände los, bevor ich einmal seufzte. „Ich sollte es wohl noch ein bisschen aushalten, niemanden zu töten.“ „Gut zu wissen.“ Ich stand wieder auf, während ich durch die Mechanismen in meinen Schuhen meine Messer magnetisch wieder einzog. Dann hielt ich TJ freundlich lächelnd meine Hand hin. „Darf ich dir auf helfen?“ Schmunzelnd griff er nach meiner Hand und ich half ihm hoch. „Vielen Dank.“ „Gern geschehen.“ „Ach, er darf dich also anfassen?“, fragte Lumara und ich sah sie an. „Ja, weil ich ihm mehr vertraue als euch. Und noch ein kleiner Tipp.“ Ich sah zu den Männern, die nach wie vor am Boden lagen. „Die beiden brauchen noch ein bisschen Training, was die Vorsicht und Aufmerksamkeit angeht. Nicht jeder fällt auf sowas rein.“ „V-vielleicht sind Sie auch zu gut, Sir. “, meinte der, der sich angeschlichen hat und ich prustete. „Also Sir hat mich auch noch keiner genannt.“ Auch TJ kicherte. „Tja, du hast den körperlich stärksten Mann im Haus zu Fall gebracht. Dafür hast du dir Respekt verdient.“ „Wie schön.“ „Sollen wir dich jetzt ein bisschen rum führen?“ „Gerne.“ „Dann folge mir.“

Cutest murderer Where stories live. Discover now