Kapitel 13

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Einer unserer Köche machte uns Tee und gab uns jeweils ein Stück Kuchen, bevor wir anfingen zu sprechen. „Also, was war heute los? Du bist ja schneller zurück, als ich dachte.“ Ich trank etwas Tee. „Ich weiß selber nicht, was heute passiert ist.“ „Fang' ganz von vorne an.“ „Also angefangen hat es damit, dass der Fremde zu spät gekommen ist. Aber später habe ich herausgefunden, dass das extra war.“ Verwirrt sah mich meine beste Freundin an. „Warum denn extra?“ „Das ist seine Taktik. Er kam rein und sah aus wie ein Jugendlicher. Das war wirklich süß.“ „Und wie alt ist er wirklich?“ „Das weiß ich nicht.“ Ich aß ein Stück Kuchen. „Jedenfalls hat er sich dann zu mir gesetzt und ich war erstmal verwundert, warum er das tat. Denn gestern hatte er noch braune Augen und Tattoos. Heute hatte er grün-blaue Augen und keine Tattoos.“ „Also hat er sie überschminkt.“ „Anscheinend schon. Und heute hatte er eine Brille auf.“ „Dann scheinen seine Augen schon mal nicht so gut zu sein... Kennst du seine Sehstärke zufällig?“ „Nein. Aber ich will sie auch nicht wissen. Ich will ihn einfach nur kennen lernen und er soll mir vertrauen.“ „Also ist er es wirklich wert zu leben?“ „Auf jeden Fall. Und wenn ihn einer anrührt, bring' ich diese Person um.“ Lu kicherte. „Hat der Fremde eigentlich einen Namen?“ „Dyzzy.“ Sie überlegte. „Betäubt er vielleicht Menschen, bevor er sie umbringt?“ Ich überlege. „Also den Mann gestern nicht. Aber das hatte ich auf der Fahrt hier her auch schon überlegt. Er muss ja einen Grund haben, warum er sich so genannt hat.“ „Mhm.“... „Vielleicht könnte aber auch seine süße Art gemeint sein. Ich bin mir sicher, dass er damit vielen den Kopf verdrehen kann.“ „Das kann auch sein... Will er sich uns eigentlich anschließen?“ „Er muss es sich noch überlegen. Immerhin sind wir in der Überzahl und dagegen würde er natürlich nicht ankommen. Außerdem muss er mir erst vollkommen vertrauen und er will natürlich wissen, was alle hier so drauf haben.“ „Verständlich... Aber siehst du ihn denn bald wieder?“ „Wir gehen morgen ins Schwimmbad.“ „Darauf hat er sich eingelassen?“, fragte Lu überrascht. „Am Anfang hatte er noch viele Bedenken und die hat er auch immer noch. Und wenn das vorhin nicht gespielt war, dann hat er fast schon Angst, sich mit mir zu treffen. Ich könnte ihn ja verarschen und umbringen lassen. Aber als ich versucht habe, ihn zu beruhigen und ihn dabei auch berührt habe, hat es ihn völlig fertig gemacht, weil ich ja leicht heraus finden könnte, wer er ist.“ „Und deswegen hat er wohl auch geweint.“ „Ja und das tut mir wirklich Leid, weil ich ihn wirklich nicht töten will. Aber ich kann ja nicht mal genau sagen, ob das vorhin gespielt war.“ „Du bist ja echt durch den Wind... Vielleicht solltest du erstmal eine Pause machen oder dich an den Testpersonen austoben. Dann kannst du vielleicht wieder klar denken.“ „Gute Idee...“ Kurz schwiegen wir. „Wenn du morgen mit ihm ins Schwimmbad gehst... Willst du, dass du da alleine bist? Immerhin ist Dyzzy, wie du sagst, auch ein talentierter Mörder. Und vielleicht arbeitet er ja gar nicht allein und will dich umbringen.“ „Es ist keine schlechte Idee, aber er würde das sicherlich merken.“ „Bist du dir da sicher? Wir sind doch ziemlich gut im Unauffällig sein.“ „Ja, ich bin mir sicher. Wir haben es mit einem Profi zu tun und ich weiß nicht, was er noch drauf hat.“ „Aber er weiß auch nicht, was wir drauf haben.“ Ich trank etwas Tee und musste genau überlegen. „Vielleicht solltet ihr doch mitkommen und ich sage ihm, dass wir nicht allein sind. Dann weiß er sofort, dass er gar nicht erst versuchen sollte, mich umzubringen, wenn er es denn vor hat. Und wenn er herausfindet, dass ihr es seid, wissen wir, dass er mehr als nur talentiert ist.“ „Gute Idee.“, lächelte Lu und wir tranken beide etwas Tee. „Weißt du denn noch mehr über ihn?“ „Er hat einen IQ von 200 und anscheinend kann er in manchen Dingen auch ziemlich schüchtern sein.“ „In welchen Dingen?“ „Ich weiß es nicht. Aber ich kann mir vorstellen, dass er in Sachen Beziehungen vielleicht schüchtern ist.“ „Das wäre ja wirklich süß.“ „Mhm.“... Ich erzählte Lu alles, was ich über Dyzzy wusste und auch sie fand ihn immer interessanter. „Hoffen wir mal, dass er sich uns anschließt. Dann bist du vielleicht auch nicht mehr so durcheinander.“ „Das könnte noch lange dauern.“ Wir kicherten und aßen schließlich den Kuchen. „Wie läuft's bei dir eigentlich?... Gibt es viele Aufträge?“ Sie nickte. „Es läuft wie immer.“ „Das freut mich.“ „Es gab übrigens Fortschritte im Labor. Das solltest du dir mal ansehen.“ Überrascht sah ich sie an. „So schnell?“ „Ja. Ein Prototyp ist schon fertig und du kannst ihn testen.“ „Wie schön.“, lächelte ich und trank etwas Tee. Schließlich quatschten wir so noch ein bisschen, bis wir schließlich ins Labor gingen...

Cutest murderer Where stories live. Discover now