Kapitel 3

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„Ganz ruhig. Ich tu' dir nichts.“, kicherte er, aber ich war trotzdem in Alarmbereitschaft. „Man weiß ja nie.“ Lächelnd fuhr er sich einmal über die Haare. „Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass das jemand merkt.“ „Ein normaler Mensch hätte das auch nicht bemerkt. Aber mit meiner Arbeit muss ich auch vorsichtig sein. Deshalb lernt man, auf Kleinigkeiten zu achten.“ „Ich bin beeindruckt.“ „Und ich erst.“ „Was hältst du von einem Treffen?“ „Meinst du das ernst?“, fragte ich viel zu aufgeregt und war auf einmal ganz hibbelig. Das ließ ihn wieder kichern. „Ja, ich meine es ernst. Und ich bin mir sicher, dass wir interessante Gespräche führen könnten... Also, was sagst du dazu?“ „Nichts lieber als das.“ Ich konnte mein Glück kaum fassen. Endlich konnte ich den besten Massenmörder treffen, den ich je gesehen habe. Aber auch, wenn ich mich sehr freute, endlich mein Idol zu treffen, musste ich aufpassen. Denn ich wusste natürlich nicht, wozu er noch in der Lage war... „Wie wär's mit morgen? Vielleicht 17:00 Uhr in dem kleinen Kaffee, an der Hauptstraße?“ „Klingt gut.“, lächelte ich erfreut und nun sah er mein Opfer an, welcher immer noch lebte und weinend neben mir hockte. „Brauchst du ihn noch?“, fragte mein Idol und deutete mit einem Nicken auf ihn. Kurz überlegte ich. „Naja, so aufgeregt wie ich bin, kann ich jetzt sowieso nicht mehr jagen. Also eigentlich nicht.“ „Du nennst deine Tätigkeit jagen?“, kicherte er und ich lächelte. „Ja natürlich. Und jagen ist meine größte Leidenschaft.“ Wieder kicherte er. „Kann ich ihn mitnehmen, wenn du ihn nicht mehr brauchst? Mir könnte er noch nützlich sein.“ „Darf ich ihn denn vorher töten? Ich fühle mich unwohl, wenn ich etwas nicht zu Ende bringe.“ „Wenn ich zusehen darf?“ „Es wäre mir eine Ehre. Aber vorher hätte ich gerne meinen Fidget Spinner wieder.“ Kurz sah er zu seinem Arm, in dem immer noch eine Klinge des Fidget Spinners steckte. „Nimm ihn doch raus.“, grinste er und ich wusste, dass er mich testet. Also musste auch ich grinsen, bevor ich einen kleinen Knopf drückte. Er war in meinem Ärmel versteckt und als Armband getarnt. Damit konnte ich alle Klingen, meiner benutzten Fidget Spinner, einklappen und das tat ich jetzt auch. Dadurch fiel der Fidget Spinner zu Boden und es wunderte mich nicht, dass daran kein Blut klebte. „Wärst du vielleicht so freundlich, ein Stück zurück zu treten?“ Er kicherte und entfernte sich etwa zwei Meter von dem Fidget Spinner, damit ich ihn aufheben konnte. „Danke.“ „Kein Ding.“ „So, jetzt zum wichtigsten Teil. Du willst ja bestimmt besser einschätzen können, wie ich ticke und wozu ich in der Lage bin. Wahrscheinlich entscheidest du so auch, ob ich es wert bin zu leben.“ Fast schon unauffällig nickte er und lächelte freundlich. „Ich bin mir sicher, dass ich deiner Meinung nach leben darf. Denn ich bin nicht dumm, was mein Hobby angeht. Das sollst du wissen... Und übrigens...“ Neugierig sah er mich an. „Du kannst ihn später so viel untersuchen und auseinander nehmen wie du willst... Du wirst keine Spuren von mir finden.“ Provokant grinste er. „Bist du dir da sicher?“ „Ganz sicher. Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich ihn dir geben würde, wenn ich mir nicht sicher wäre.“ „Und wie willst du ihn töten, ohne Spuren zu hinterlassen.“ „Das siehst du gleich. Aber wenn du dich einen Schritt auf mich zu bewegst oder andere Spielchen versuchst, bin ich weg. Denn ich kann dich logischer Weise noch nicht einschätzen und weiß nicht, was du so drauf hast.“ „Dasselbe gilt für dich.“ Ich stellte meinen Rucksack auf den Boden, packte meinen Fidget Spinner in eine Tüte und nahm ein prepariertes Messer heraus.

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