Kapitel 5

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„Ja?“ Ich musste breit grinsen. „Lu? Ich habe gerade eine wirklich interessante Person kennen gelernt.“ Sie kicherte. „Wie sieht er oder sie denn aus?“ „Ich habe keine Ahnung... Ich konnte nur seine braunen Augen und seine Tattoos am Hals sehen.“ „Klingt interessant.“, kicherte sie, „Was hatte er denn an?“ „Er war komplett schwarz gekleidet. Mit seiner Kapuze hat er seine Haare bedeckt und wegen seinen Augenbrauen glaube ich, dass er von Natur aus braune Haare hat. Außerdem trug er einen Mundschutz und schwarze Gummihandschuhe und er hatte einen Rucksack mit interessanten Dingen dabei.“ „Das klingt schon interessant, aber so interessant, dass du ihn anscheinend leben lässt?“ „Ja. Das beste kommt nämlich noch.“ „Ok?... Erzähl'.“ „Er weiß, wie ich meinen Ring benutze.“ „Als ob.“ „Ja. Und er ist sogar dazu in der Lage, Blut zu untersuchen. Und er kennt die Bestandteile der Chemikalie.“ „Wow.“ „Aber es gibt da noch was...“ „Was denn?“ „Er hat mir sein Opfer überlassen.“ „Ist das nicht ziemlich dumm? So können wir doch herausfinden, wer er ist.“ „Genau das ist es ja. Er hat sie mir überlassen, weil er weiß, dass wir von ihm keine Spuren finden. Und er hat ihn vor meinen Augen getötet, ohne einen einzigen Tropfen Blut zu vergießen.“ „Ich... weiß nicht, was ich sagen soll... Wenn er wirklich so gut ist, wäre es doch ziemlich praktisch, wenn er zu uns gehören würde.“ „Ich weiß nicht, ob er das unbedingt will. Es scheint so, als arbeitet er allein.“ „Du bist doch ein Meister darin, andere zu überzeugen. Also schaffst du das.“ „Ich fürchte, bei ihm wäre es nicht so einfach, wenn er von Anfang an nicht möchte. Ich traue ihm sogar zu, einen ähnlichen IQ wie ich zu haben.“ Kurz schwieg meine beste Freundin. „Ist das dein Ernst?“ „Ja. Und wenn wir uns morgen treffen, könnte ich vielleicht mehr über ihn herausfinden.“ „Brauchst du Unterstützung dabei?“ „Nein. Ich bin mir sicher, dass er sofort merken würde, wenn ich nicht alleine bin.“ „Du traust ihm ja einiges zu.“ „Ich vertraue meinem Bauchgefühl und meiner Erfahrung mit Menschen.“ „Na dann freue ich mich... Aber bitte pass' morgen auf dich auf. Und zwar besonders. Wer weiß, ob er dich vielleicht umbringen will.“ „Naja, er hat mich als sein Idol bezeichnet. Vielleicht denkt er dann, dass ich besser bin als er. Andererseits könnte er gerade deshalb versuchen, mich umzubringen, um selbst der Beste zu werden.“ „Ganz genau. Aber ruf' sofort an, wenn etwas ist.“ „Mach' ich. Aber könntest du J und Johnny für mich anrufen? Sie müssen die Leiche abholen. Ich bringe sie zum üblichen Platz.“ „Na klar.“ „Und sag' ihnen, dass sie vorsichtig sein sollen. Ich will die Leiche trotzdem nach Spuren untersuchen lassen.“ Lu kicherte. „Geht klar... Kommst du denn nach Hause, wenn das erledigt ist?“ „Ja. Ich bin zu aufgeregt, da sollte ich nichts überstürzen.“ Wieder kicherte sie. „Du warst ja lange nicht mehr so aufgeregt.“ Ich musste wieder grinsen. „Ja, weil ich noch nie so jemandem begegnet bin.“ „Dann beeil' dich, damit wir das Opfer so schnell wie möglich untersuchen können.“ „Klar.“ Wir legten auf, ich löschte den Anruf aus meinem Handy, zog mir Gummihandschuhe an und trug die Leiche zu einer kleinen, versteckten Hütte im Wald. Von außen sah sie jedoch nur wie Gestrüpp aus...

Cutest murderer Where stories live. Discover now