Kapitel 28

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„Als ob du den noch hast.“ „Ja natürlich. Und ich hoffe, dass es dir nichts ausmacht, dass ich ihn benutze. Es ist ja wirklich eher schwer, Bekannte zu töten, ohne dass man verdächtigt wird.“ „Wenn du willst, könnte ich dir auch einen eigenen Ring besorgen. Der ist dann auch voll.“ „Das würdest du tun?“, fragte Dyzzy ganz aufgeregt und ich kicherte. „Ja klar.“ „Das wäre ja wirklich nett von dir und wenn du möchtest, kannst du das gerne tun. Aber ich nehme für ihn den Wirkstoff, den ich von meiner Tante habe.“ „Ok... Wenn wir uns morgen sehen, bringe ich dir einen mit.“ „Danke... Aber kann der Wirkstoff auch über die Schleimhäute aufgenommen werden?“ „Ja.“ „Dann weiß ich schon, wie ich es anstelle.“ Ich lächelte. „Du kochst für ihn?“ „Ja. Da wird er sich bestimmt freuen. Er isst mir ja sowieso immer alles weg.“ „Als ob.“ „Doch... Vorgestern zum Beispiel. Da kam er einfach zu mir und ich hatte mir gerade Essen gekocht, beziehungsweise war noch dabei. Und das sollte eigentlich für eine Person reichen, aber er hat dann einfach das Essen auf zwei Tellern verteilt und gegessen... Er läd sich immer selbst ein und es kotzt mich einfach nur an. Und hätte ich meine Geduld nicht trainiert, hätte ich ihm mit meiner Gabel schon längst die Augen ausgestochen.“ „Also da möchte ich echt nicht mit dir tauschen. Aber wieso kannst du ihn denn nicht sofort töten?“ Dyzzy seufzte und überlegte kurz. „Weil unser Studium noch nicht vorbei ist...“ Ich nickte. „Und du willst bestimmt keinen Stress mit der Polizei, stimmt's?“ „Genau.“ „Darf ich fragen, wie lange dein Studium noch geht?“ „Dann könntest du erraten, wie alt ich bin.“ „Und das wäre so schlimm? Mir fällt nämlich nichts ein, was ich mit deinem Alter Schlimmes anstellen könnte.“ Er zuckte mit den Schultern. „Vielleicht ist es besser, wenn du mich als Jugendlichen im Kopf hast. Aber ich weiß es nicht.“ „Naja, anderes Thema... Wollen wir deinen Freund mal richtig eifersüchtig machen? Er sieht nämlich so aus, als würde er gleich platzen.“ Nun musste Dyzzy wieder kichern. „Gerne.“ „Ok.“ Ich schob meine Ärmel nach oben, damit Dyzzy sehen konnte, dass ich nichts darin versteckt hatte. Und dann legte ich meine rechte Hand, an der sich auch kein Ring befand, an seine Wange. Da wurde er sofort rot und ich strich lächelnd über seine Wange und mit dem Daumen über seine erstaunlich weichen Lippen... Er bekam Gänsehaut und mein Lächeln wurde breiter, weil Dyzzy immer süßer aussah. Dazu kam noch, dass er mich mit großen Augen ansah und wenig später legte ich meinen Zeigefinger unter sein Kinn, bevor ich langsam meine Hand zu mir zog. Dyzzy folgte und sah mich an, als wäre er hypnotisiert von meinen Augen. Doch nun sah ich, dass sein Bekannter aufstand und mit wütendem Blick zu uns kam. Das ließ mich kichern.

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