Kapitel 10

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"Ich dachte schon, du ignorierst mich wieder." Waren seine ersten Worte.

Irgendwie schlich sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen.

"Ich hab mich doch mit Hunter heute getroffen." Erinnerte ich ihn.

"Stimmt, wie war es?"

"Ich werde mich nicht noch mal mit ihn treffen, doch sonst war es ganz angenehm. Aber sag mal, was machst du? Du klingst irgendwie etwas aus der Puste." Erkannte ich.

"Naja, hab bis eben Sport gemacht." Erklärte er.

"Eine sehr unchristliche Uhrzeit, findest du nicht?"

"Glaub mir, es macht spaß im halbdunkeln zu Joggen, zudem sieht man fast keine Menschen, was einfach geradezu perfekt ist, solltest du vielleicht mal probieren."

"Mit meinen Eltern? Ich bin froh, dass ich mich mit Freunden treffen darf, wenn es dunkel ist."

"Du kannst ja mit mir joggen."

"Ich glaube, dann musst du mich die Hälfte des Weges tragen." Lachte ich.

Ich machte das Handy auf laut und zog meine Schlafsachen an, wollte mich einfach ins Bett kuscheln.

"Haha, mach ich gerne. Aber was ich dich fragen wollte. Hast du zufällig Lust morgen wieder was zu machen? Meine Jungs sind noch nicht da und solange sie nicht da sind, kann ich mich noch nicht wirklich um das Haus kümmern. Jetzt hätte ich noch Zeit." Schlug er vor.

"Gerne, meine Eltern fahren morgen weg, wenn du willst kannst du herkommen. Bei dem Wetter fällt mir echt nichts ein, was man machen könnte." Schlug ich vor.

"Klar gerne. Ich wäre dann gegen 14 Uhr bei dir. Soll ich irgendwas mitbringen? Dann könnten wir zusammen am Abend kochen, wenn du willst." Schlug er vor.

"Das ist ne gute Idee, hast ja gestern mit deinen Kochkünsten angegeben. Überrasch mich."

"Hey, ich hab nur gesagt, dass ich es mag zu kochen!" Verteidigte er sich.

"Ich weiß ja. Naja, dann bis morgen."

"Bis morgen. Kitten." Verabschiedete er sich und somit war das Telefonat beendet.

Ich wusste nicht, wie er auf diesen Spitznamen gekommen war, doch irgendwie gefiel es mir, wenn er mich so nannte. Ich weiß auch nicht, es hatte auf jeden Fall was. Ich legte mein Handy weg und schaltete das Licht aus. Doch lange hatte ich nicht meine Ruhe, da klopfte es an der Zimmertür. Ich ließ meine Mutter rein, welche sich an den Bettrand setzte und mit mir zu reden wollen schien. Tatsächlich lag ich damit nicht einmal so falsch. Sie wollte reden, über Kyle, den Kerl, den sie noch nie getroffen hatte.

Ich erzählte also von ihn und sie hörte mir zu. Natürlich machte sie sich Sorgen, sie wusste ja, dass er älter war wie ich. Doch wärend meine eltern neun Jahre auseinander lagen, so waren es bei Kyle und mir gerade mal sieben. Doch eine Mutter durfte sich ruhig sorgen machen. Ich nahm es ihr ja nicht übel, es war normal. Zudem fragte sie mich ja auch nicht bis in seine letzte Zelle aus, sondern wollte nur grob wissen, wie er so war. Sie waren ja auch schließlich zwei Wochen weg und das, wärend ihre Tochter jemanden kennenlernte. Wir unterhielten uns gut eine Stunde, bis sie aus mein Zimmer ging. Mitlerweile war ich auch müde geworden. Ihrgendwie war 22 Uhr meine Schlafenszeit geworden.

Und ein letztes mal klingelte für diese Woche der Wecker. Genervt schaltete ich das Gerät aus und erledigte meine Morgenrutine. Meine Eltern waren recht laut, da sie noch die restlichen Sachen in ihr Handgepäck packen mussten und Richert sein Portmanai verlegt hatte. Ich fand es schlussendlich und nahm es mit, als ich aus den Bad ging und nach unten mich zu meinen Eltern gesellte.

"Du hast es im Badezimmer vergessen." Gab ich meinen Vater bescheid.

"Oh, danke." Er nahm es sofort entgegen.

Wärend ich mein Müsli machte, kamen die Nachichten. Die Stimmung hatte sich beruhigt und die Autoschlüssel wurden noch geholt. Doch dann hielt meine Mutter inne. Wieder solche Berichte, diese hörte ich nicht zum ersten mal. Doch nun, nun wurde ich stutzig. Diese Leiche wurde unmittelbar in der Nähe gefunden.

"Die Krimminalpolizei geht davon aus, dass die Leiche schon zwei Tage alt ist. Bei dem Opfer handelt es sich um eine weibliche Personn, noch immer versucht man sie zu identifizieren." Wurde berichtet.

"Du bleibst heute daheim." Entschied meine Mutter sofort.

"Was?!" Ich sah sie geschockt an.

"Solange ein Verrückter hier ist, wirst du nicht in die Schule gehen. Ich schreib dir eine Entschuldigung."

"Nein. Hast du nicht zugehört? In zwei Tagen ist der Täter bestimmt sonst wo." Beschwerte ich mich.

"Keine Diskusion!" Bestimmte sie nun, wobei sie ihre Stimme erhob.

Suki trat ins Haus hinein, begrüßte meine Eltern und mich. Alex sah sie verwirrt an. Sogar Suki ging zur Schule. Wieso sollte ich es also nicht? Was sollte das?

"Suki, tut mir leid, doch Elisa wird heute nicht zur Schule gehen. Und dir rate ich es am besten auch." Ok, jetzt mischt sich mein Vater auch noch mit ein.

Ich schüttelte einfach meinen Kopf, packte mein Zeug weg, wärend Suki mich verwirrt ansah. Sie hatte die Nachichten scheinbar noch nicht gehört. Meine Beine führten mich in den Flur und ich griff nach meiner Jacke.

"Elisa Ackermann, was soll das hier werden?" Fragte meine Mutter.

"Na was wohl? Ich geh zur Schule."

"Nein, das tust du garantiert nicht." Doch was wollte sie denn schon machen?

Ich griff nach meinen Ranzen und ging mit Suki raus, doch meine Mutter folgte, schien nicht wirklich erfreut darüber, dass ich nicht das tat, was sie wollte. Doch dabei war es doch klar, ich ging zur Schule. Doch noch bevor wir aus den Vorgarten kamen, hielt ein mir bekanntes Auto vor dem Grundstück. Langsam wird es gruselig. Der volltattoowierte stieg aus.

"Stalkst du mich?" Wollte ich scherzhaft wissen.

"Nicht wirklich, nur du hast mir erzählt, wie deine Eltern sind." Er kam auf mich zu und begrüßte mich mit einer Umarmung, welche ich gerne erwiederte.

Höflich nickte Kyle Suki zu und ging dann zu meiner Mutter, welche ihn skeptisch ansah.

"Entschuldigt die Störung. Kyle Jackson mein Name, Sie müssen die Mutter von Elisa sein, freut mich Sie kennenzulernen." Perplex sah ich den Mann an.

Ok, was wird das? Die Miene meiner Mutter lockerte sich und sie nahm lächelnd die Hand entgegen, welche Jackson ihr ausgestreckt hatte. Und dann hielten sie Smaltalk. Zumindest eine Minute lang.

"Ich würde Elisa und ihre Freundin heute zur Schule nehmen. Ich fahr sie natürlich dannach auch wieder heim. Sie hatte mir mal erzählt, dass sie Angst um ihre Tochter haben und der kleine Sturkopf wird bestimmt nicht hören. Ich dachte, ich biete es Ihnen einfach an, dann brauchen Sie sich auch keine Sorgen zu machen."

Und sie stimmte zu. Und ich konnte immernoch nicht fassen, was gerade passiert war. Wärend meine Mutter ins Haus ging, kam Kyle zu uns und machte uns die Türen auf. Mit einen Augenverdrehen stieg ich bei den Beifahrersitz ein und Suki stieg zögerlich hinten ein.

"Ich weiß nicht, ob ich dankbar sein soll oder ob ich es gruselig finden soll, dass du da bist." Gab ich zu, nachdem Kyle eingestiegen ist.

"Dankbar wäre mir lieber. Aber ich lag mit meiner Vermutung richtig. Und schlafen hätte ich eh nicht mehr können, deshalb stört es mich auch nicht."

Ich nickte daraufhin nur.

"Ich werde jedoch heute Nachmittag gleich bei dir bleiben. Nur wenn es kein Problem ist."

"Ne alles gut, hab ja heute nicht mehr vor, bis auf unser Treffen."

Als ich John erblickte, wollte ich fragen, ob er ihn auch mitnehmen könnte, doch da hielt Kyle schon an, fuhr das Fenster runter und sprach den jüngeren an. Zuerst war er verwirt, doch as er uns beide sah, stieg er ein. Er begrüßte uns, wobei sein Blick verwirrt auf mir und Kyle lag. Ich zuckte nur mit den Schultern.

Amokarlam II -Die Geliebte eines PsychosWhere stories live. Discover now