Kapitel 27

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Im Haus war es ruhig, man hörte nichts mehr, doch es ging auch nicht die Haustür. Ich wagte es nicht aus meinen Zimmer zu gehen, schloss mich gedanklich selbst in meinen eigenen Haus ein. Was sollte ich tun? Zur Polizei gehen? Ich musste diesen Verrückten loswerden, das war klar. Doch konnte ich wirklich zur Polizei damit gehen? Würden sie mir glauben? Hey, ich hab zwar mein Gedächnis verloren, aber hab herrausgefunden, das mein Freund mich in der Vergangenheit vergewaltigt hat und mich umbringen wollte? Wer würde mir schon glauben? Doch, war es nicht auch wahrscheinlich, dass sie mir deshalb ein offenes Ohr schenken?

Draußen wurde es schon dunkel, als ich das Zimmer verließ. Mein Magen knurrte, denn bis auf den Tee heute Mittag hatte ich nichts zu mir genommen. Mir war auch nicht wirklich dannach zu essen. Unten hörte ich Kyle auf Tastaturen umhertippen. Dazu sagen tat ich nichts, ich ging stattdessen einfach in die Küche und machte mir etwas zu essen, doch noch bevor ich das Brot schmieren konnte, ertönte seine Stimme aus den Wohnzimmer, welche ich aber ignorierte. Als Kyle merkte, dass ich seiner indirekten Aufforderung nicht folgte, kam er in die Küche.

"Willst den Wrap nicht?" Wollte er wissen.

Er lehnte sich an den Türrahmen, beobachtete mich dabei, wie ich mir meine Brotscheiben schmierte.

"Ich will dich nicht mal hier haben, also nein. Ich werde nicht das essen, was du mir zubereitet hast." Giftete ich ihn an.

Er sah verärgert aus. Diesen Blick hatte er immer, wenn bei der Arbeit etwas nicht lief wie es sollte.

"Was hast du mit den Wrap gemacht?" Fragte ich.

Daraufhin drehte er sich um und verschwand im Wohnzimmer. Skeptisch sah ich ihn hinterher, drehte mich zum Kühlschrank um und holte den Wrap. Kyle, mir scheiß egal, ob ich spinne oder nicht, ich zerlege den in seine Einzelteile. Genau das tat ich auch und ich fand etwas, was garantiert nicht da sein sollte. Die zwei Teile waren zwar schon durchgeweicht, doch ich konnte trotzdem erkennen, dass es eine Tablette war. Kyle hatte sie halbiert und in den Wrap versteckt. Mein Herz blieb stehen und ich ging Kyle nach.

"Was zur Hölle wolltest du mir da geben?" Fragte ich Kyle, welcher von seiner Arbeit aufsah.

"Hab dich nicht so." Meinte er nur Augenverdrehend.

"Wie bitte? Ein Mörder hat sich in meinen Haus eingenistet, behauptet, eine Beziehung mit mir zu führen und mischt mir wie es scheint Drogen ins essen? Wie soll ich denn da ruhig bleibe?!" Das hier war alles zu viel.

Mein Herz zog sich wieder zusammen, wie konnte ich mich in einer Person nur so sehr täuschen?

"Erstens, hast du mir angeboten, hier zu wohnen. Zweitens, behaupte ich es nicht nur, sondern es ist so. Drittens und das ist das wichtigste, kannst du sie nehmen, dein Körper reagiert echt gut auf Extacy." Als wäre es eine Selbstverständlichkeit.

Der Mann lehnte sich entspannt nach hinten und sah mich an. Ich brauchte jedoch eine Weile bis ich begriff, was er gerade überhaupt gesagt hatte.

"Du hast sie mir schon mal gegeben, hab ich recht?" Oh wenn Blicke töten könnten.

"Jap. Zusammen mit den Schmerztabletten, du hast die kleine farbige Pille nicht mal hinterfragt."

Ich wollte ewas nach ihn schmeißen, da ich jedoch nichts außer die geteilte Droge in der Hand hatte, warf ich diese einfach nach ihn. Nur eine Hälfte traf ihn, die andere landete auf der Tastatur seines Latops.

"Du wiederst mich an."

"Dafür schien dir der Sex ganz schön gut gefallen zu haben." Spottete er.

"Willst du mich eigentlich komlett verar-"

"Wieso findest du nicht einfach herraus, ob es wieder so ist? Wieso lässt du dich nicht einfach auf mich ein? Ändern wirst du es sowieso nicht Kitten. Du gehörst mir. Ich werde der einzige sein, der dich in diesen Leben anfässt und dieses mal sorge ich auch dafür, dass es niemand anderes kann. Wenn du wissen willst, wie Sex ist, wenn du deine Gelüste gestillt bekommen willst, musst du zu mir." Er war aufgestanden und auf mich zugekommen, ich wich weiter zurück. "Und wenn du dich nicht traust, kann ich gerne nachhelfen.." Er wies auf die Droge, die er in der Hand hielt.

"Niemals werde ich dich wieder an meinen Körper lassen." Mit diesen Worten, verschwand ich nach oben, ohne was gegessen zu haben, der Hunger war mir total vergangen.

Ich ging ins Bad, duschte mich, natürlich mit geschlossener Badtür. Ich versuchte so gut es ging den Kopf frei zu bekommen, doch es ging nicht. Egal woran ich dachte, einzig und allein mir gab ich die Schuld für alles. Wer sollte denn sonst Schuld haben? Uch hätte nicht auf seine Nachricht antworten dürfen, ich hätte ihn blockieren sollen, ohne weiter darüber nachzudenken. Gott in was für eine beschissene Lage bin ich nur geraten?

Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, doch als es an der Tür klopfte, zuckte ich zusammen, sah erschrocken auf. MEin Herz hämmerte in der Brust.

"Du bist schon eine Stunde darin, ist alles in Ordnung, Kitten?" Ertönte es von draußen.

Ich nahm mein Duschgel und warf es als Antwort gegen die Tür. Man hörte ihn etwas unverständliches Murren. Nun fing ich erst an meine Haare zu schampoonieren und als dieses raus war eine Spühlung in die längen zu verteilen. Keine fünf Minuten später war ich mit dem Duschen fertig. Nach einer weitern halben Stunde verließ ich das Badezimmer. In Schlafklamotten kam ich in meinen Zimmer an, die anderen Sachen hatte ich im Wäschekorb gelassen. Doch was ich in meinen Zimmer sah, ließ meine Laune nur wieder sinken. Kyle saß mit seinen Handy im Bett und tippte auf den Display rum. Bevor eine weitere Diskussion anfing, verließ ich ohne ein Wort den Raum wieder und ging ins Wohnzimmer. Ich nahm mir die Decke, welche über der Lehne lag und deckte mich damit zu. Draußen fing es wieder an zu regnen, in der Ferne konnte man den Donner hören, doch er war sehr weit weg.

Es war kurz vor Mitternacht, als ich Kyle die Treppe runtergehen hörte, ich wollte mich aufrichten, ihn aufhalten, aus den Haus zu gehen, jetzt wo ich wusste, was er nachts wirklich tat. Doch er ging nicht raus, öffnete nur die Haustür und unterhielt sich leise.

"Wie ist es gelaufen?" Konnte ich Brandons Stimme erkennen.

"Wie denn schon. Gib mir einfach die Kohle." Murrte Kyle.

Mehr war nicht, nur geraschel, dann eine Verabschiedung und die Tür wurde geschlossen. Ich legte mich wieder hin und ließ Kyle nach oben gehen. Doch an Schlaf war nicht zu denken. Ich wälzte mich die ganze Zeit umher, bekam kein Auge zu. Ich war hellwach, aber zeitgleich so kaputt, dass ich nichts machen konnte. Als die Uhr schließlich zwei Uhr morgens anzeigte, war das Gewitter über uns. Jetzt ein Auge zuzubekommen, war so gut wie unmöglich. Ich zuckte erschrocken von den nächsten Donnerschlag zusammen und stand auf. Meine müden Beine trugen mich in die Küche, wo ich eine Kleinigkeit trank. Dannach legte ich mich wieder auf die Couch und hoffte meine Ruhe zu finden.

Amokarlam II -Die Geliebte eines PsychosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt