Kapitel 47

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Wir zahlten und gingen dann schließlich. Ich entdeckte Hunter und Jay im Park und beschloss Suki in eine andere Richtung zu lenken. Ich konnte mir beide wirklich ersparen. Als mein Handy vibrierte, nahm ich es in die Hand. Eine Nachricht von Kyle. Er sei mit seiner Arbeit fertig und würde jetzt nach Hause fahren. Ich erzählte ihn, dass Suki und ich noch unterwegs waren und jetzt weiter Shoppen würden, nachden wir einen Halt in einen Cafe gemacht hatten. Das Geld zum Einkaufen hatte ich von Kyle bekommen. Ich hätte zwar auch mein Taschengeld genommnen, doch der Sturkopf hatte darauf bestanden. Wenn man unser unterschieldiches Alter betrachtete, könnte man sagen, dass er ein junger Sugardaddy war. Zum Glück war er das nicht. Wenn es so wäre, würde ich ihn mehr Geld abknüpfen.

"Weißt du eigentlich, was du nach der Schule machen willst?"

Ich schüttelte ratlos den Kopf.

"Zum Glück habe ich noch ein paar Jahre, bis ich mir vorerst für einen Beruf entscheiden muss."

"Genauso ratlos wie früher." Sie schien ämüsiert darüber, dass sich das nicht geändert hat.

Vielleicht war sie aber auch froh darüber, dass sich nicht alles geändert hatte. Ich ging darauf nicht weiter ein. Kyle behauptete, dass er uns beide auch über die Runden bekam und ich nicht arbeiten gehen müsste. Doch für mich kam das nicht in Frage, auch wenn es ein nettes Angebot war. Irgendwas musste ich machen, bei seinen Leben wusste ich ja nicht, ob er wirklich jeden Tag von einen seiner Aufträge zurückkam oder ob er gefasst und im Gefängnis landen würde. Manchmal erwischte ich mich bei den Gedanken zur Polizei zu gehen und ihn zu melden, andererseits brachte ich es nicht übers Herz ihn auszuliefern. Ich liebte ihn noch immer und würde ihn nur ungern im Gefängnis wissen.

Nach einigen Läden fragte ich mich, ob es noch so sinnvoll war weiter zu suchen. Wir fanden eigentlich nichts mehr, waren in ihren Lieblingsläden gleich zu Anfang und nicht nur ich hatte das Gefühl. Wie beschlossen uns etwas zu essen zu holen und hielten bei einen Dönerladen an, wo wir uns Pizza zum Mitnehmen holten. Ich schrieb Kyle, der beschlossen hatte uns abzuholen, dass wir vorhatten in den Park zu gehen und dort zu essen, er sollte dann einfach zu uns stoßen. Hunter und Jay sollten bis wir da waren verschwunden sein. Hoffte ich zumindest. Ich sollte vorerst recht behalten, denn ich fand die beiden nicht.

"Nach wen suchst du denn die ganze Zeit?" Wollte Suki wissen.

Natürlich waren ihr meine Blicke aufgefallen.

"Ich hab vorhin Hunter gesehen. Nach der Geschichte mit der Wette, möchte ich ihn nicht begegnen. Reicht mir, dass ich ihn nächste Woche in der Schule wieder sehen muss." Gestand ich die halbe Wahrheit.

Daraufhin stimmte meine Freundin mir zu. Wenigstens verstand sie das. Wir setzten uns auf eine Parkbank in der Nähe und machten uns daran die erste Hälfte unserer Pizza zu essen. Sobald wir eine Hälfte gegessen hatten, würden wir die Katons tauschen. Die Idee kam von ihr, wenn auch ursprünglich von mir. Ich fand es praktisch, denn so konnten wir zwei unsere Lieblingpizzen essen. Wir fanden in der Ferne ein paar unserer Klassenkameraden, doch sie auf uns aufmerksam machen, wollten wir nicht. Auch wenn die Klasse einen sehr guten Zusammenhalt hatte, so gab es Gruppen und jeder fühlte sich in seiner am liebsten.

"Wer ist denn das bei Hunter?" Und Suki hatte ihn entdeckt.

Was machen die noch hier? Mein Blick lag auf Jay, der neben den Jüngeren lief. Sie schienen sich zu unterhalten. Unwissend zuckte ich mit den Schultern, tat so, als würde ich meinen Vergewaltiger oder fast Vergewaltiger nicht kennen. Ich schrieb Kyle, sagte ihn kurz wer hier war, doch mehr als eine Lesebestätugung bekam ich nicht. Na danke. So sehr ich diesen Mann auch liebte, ich verstand ihn nicht. Er war ein ungelesenes Buch, welches nur ein paar Seiten von sich preis gab, die zusammen keinen Sinn ergaben. Egal wie sehr ich es drehte, ich konnte einfach sein nächstes Vorhaben nicht erkennen. Obwohl...Vielleicht dachte er auch, dass mir nichts passieren würde, solange ich in der Öffentlichkeit mit einer Freundin war. Ich hatte keine Ahnung, das einzige, was ich merkte, war seine Aufmerksamkeit, wenn er das Haus verließ. Manchmal wirkte er etwas paranoid, doch anhand seines...naja wenn man es so nennen konnte, Berufs, war es nicht verwunderlich, dass er etwas vorsichtig sein musste.

Es dauerte keine fünf Minuten und schon hatten wir gesellschafft. Ich wünschte Kyle hätte sich auf den Weg zu uns gemacht und wäre jetzt hier. Stattdessen waren es die beiden Männer, denen ich aus den Weg gehen wollte.

"Was dagegen, wenn wir uns zu euch gesellen?" Wollte Hunter wissen.

"Ja." Man hörte mir meine nicht vorhandene Freude über diese Situation sehr an. Sogar Suki warf mir einen verwirrten Blick zu.

Warscheinlich dachte sie, dass ich das alles eher gleichgültig betrachtete, doch Hunter und die scheiß Wette waren nicht der Grund für meine verschwundene Laune. Der Grund stand neben den erst angesprochenen und hieß Jay. Er sah mich an, dann Suki, seine Augen scannten sie von oben bis unten, doch sein Blick ließ nichts von seinen Vorhaben anmerken. Was geht dir jetzt durch den Kopf? Ich sags dir, wehe du vergreifst dich an ihr und ziehst sie da mit rein. Als die augen des Blonden wieder bei mir lagen, schien er genau zu wissen, was er dachte. leicht aber kaum merkbar schüttelte er den Kopf, als würde er mir zeigen wollen, keine Bösen absichten zu haben. Trotz meiner Absage setzten sich die beiden zu uns und Hunter ließ den Bad boy bei Seite und entwickelte sich tatsächlich als angenehmen Zeitvertreib. Zumindest unterhielt er sich mit Suki, die sich auf sein fast schon höfliches Gehabe einließ. Irgendwo in mir war ich froh, dass sie vergeben und Lesbisch war, doch als ich bei ihren Gesprächen zuhörte und sich herrausstellte, dass sie sich über Frauen unterhielten, klappte mir fast die Kinnlage runter. Ich versuchte mir die Überraschung nicht ansehen zu lassen. Suki war eher die Unschuldige, dass sie mal mit jemanden darüber redet, welche Frau sie heiß findet  und welche nicht ihr Typ war, hätte ich nicht von ihr erwartet.

"Auf Dreier lasst ihr euch nicht ein oder?"

"vergiss es, ich steh nict auf Kerle, du würdest die ganze Stimmung ruinieren."

Ich lernte gerade wohl eine völlig neue Seite meiner Freundin kennen.

Die entspannte Stimmung herschte nur bei den Beiden. Jay hatte mich genau im Auge und ich versuchte durchs zuhören der Beiden so gut es ging mich von seiner Anwesenheit abzulenken.

Amokarlam II -Die Geliebte eines PsychosWhere stories live. Discover now