Kapitel 34

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Alles tat weh. Jeder Atemzug, jede Bewegung. Mein Brustkorb schien bei jeder Regung zerbrechen zu wollen. Mein Kopf fühlte sich wie Matsch an. Wollte gar nicht wissen, wie ich aussah, wenn ich mich so fühlte. Ich hörte etwas. Langsam nahm ich meine Umgebung war. Mein Gehörsinn kam als erstes zurück. Irgendjemand schien sich zu streiten. Es war laut. Laut und kalt. Mein Hals war wie zugeschnürt und mein Mund fühlte sich ekelig an, schien sich mit etwas zu füllen.

"Hast du eigentlich den Verstand verloren!?"

"Ich?! Hast du eine Ahnung, mit wem sie zu tun hat?!"

Langsam kam meine Sicht wieder. Langsam, ich nahm alles verschwommen war, doch war mir sicher, dass ich in Kyles Haus war. Was war?

"Dafür kann sie wahrscheinlich nicht mal was?! Wolltest du nicht was normales mit ihr?! Das ist nicht normal!"

"Was weißt du schon, was normal ist?! Immerhin bin ich keine Schwuchtel!"

"Was hat das jetzt mit meiner Sexuallität zu tun?! Kyle, du bringst sie um, wenn du so weitermachst!"

"Ich weiß ja wohl, wann ich jemanden umbringe?!"

"Ach wirklich und wieso lebt sie dann noch?!"

Ich wollte schlucken, doch es klappte nicht wirklich. Ich verschluckt mich, fing an zu husten, was den Schmerz von meiner Brust nur noch mehr stimmulierte. Ich wurde gepackt, auf den Bauch gedreht und gehalten. Der Streit schien plötzlich vergessen, nur mein Husten erfüllte den Raum. Ich fühlte mich völlig ausgelaugt, die Flüssigkeit kam aus meinen Mund und ich spürte, wie ein Faden von meinen Lippen herunterhing. Rot. Es es war rot. Schnell blinzelnd versuchte ich meine Sicht zu schärfen, was auch einigermaßen klappte. Blut. Es war einfach eine kleine Fütze Blut am Boden. Jemand kam zu uns, nahm mich den anderen ab, der mich gehalten hatte. Ich sah zu ihn. Kyle sah auf mich hinab, zog mich auf die Beine.

"Kyle...!" Brandon sah ihn warnend an.

"Halt dich da rau!" Wehrte er sofort ab.

Ich wurde hochgehoben. Gerne hätte ich gesagt, dass ich mich gewährt, dass ich mich gegen ihn abgelehnt hätte. Doch so war es nicht. Ich hin wie ein Sack über seiner Schulter, während nichts weiter als ein schmerzerfülltes Stöhnen über meine Lippen kam. Als er mit mir die Treppen runterging, fühlte dich jeder Schritt wie ein Tritt in den Magen an. Kraftlos versuchte ich mich gegen ihn zu drücken, damit mein Magen nicht mehr auf seiner Schulter lag. Ohne Erfolg.

Wir gelangen am Ziel, wobei mir immer schlechter wurde. Es war so, als würde mein Kopf erst jetzt im hier und jetzt wäre, obwohl meine Sinne schon lange wieder arbeiteten.

"Kyle..." Jammerte ich vor Schmerz.

Kurz darauf ließ er mich runter zog mich bis auf die Unterwäsche aus und kettete mich an die Decke. Tränen brannten in meine Augen, als ich zu den Älteren aufsah. Schmerz, Kälte, Hass. Ich wusste nicht, was mehr im Vordergrund stand, doch es machte mir Angst. Im Keller war es kalt und ich zitterte schon recht schnell. Gänsehaut war über meinen ganzen Körper ausgebreitet.

"Rede." Forderte er auf und entfernte sich von mir.

"Was?" Worüber denn?

"Die Wahrheit verdammt!" Schrie er, was mich zusammenzucken ließ.

"Elisa...."

"Ich wei-" Ich unterbrach mich selbst, als ich das Messer sah, welches er in der Hand hielt.

Ich beobachtete ihn genau, wie er mit seinen Daumen über die Klingt fuhr und dann allmählich, mit sehr viel Geduld auf mich zukam.

"Kommunikation, ist das A und O in einer Beziehung." Er stand vor mir, nahm das Messer in die linke Hand.

Ich zitterte am ganzen Leib, meine Angst total ablesbar.

"Wenn du nicht reden willst, zwing ich dich." Er fuhr mit der kalten Klinge meine Narbe entlang.

Mein Atem ging zittrig, noch immer hatte ich das Gefühl nicht richtig Luft zu bekommen.

"Bitte." Flehte ich leise, meine Tränen ließen mich nicht klar sehen.

"Von Anfang an. Alles!" Forderte er auf.

Ich wusste nicht ob ich mehr Schluchzte oder sprach. Ich verprappelte mich immer wieder, drückte was falsch aus. Ich rückte sofort mit Namen raus die ich wusste, sobald er sie wissen wollte und erzählte dann weiter. Alles. Jede Sekunde von den Tag, sogar das, was ich wusste, was er mir angetan hatte. Ich ließ nichts aus. Nicht mal dne Tee, den ich getrunken hatte. Ich schrie ihn fast vor Panik an, da er. Mit der scharfen Seite des Messers immer wieder über meine Haut strich, ohne mich zu schneiden.

"Bitte! Glaub mir, ich lüge nicht, das war alles!" Beendete ich.

Er sah mich an, lange. Ich wagte es kaum ihn weiter anzusehen, hin einfach nur heulend, vor Angst zitternd in den Ketten und wartete aus den Schmerz, doch dieser kam nicht. Kyle warf das Messer, doch traf die Zielscheibe an der Wand nicht, trotzdem blieb das Messer in der Wand stecken.

"Wirst du je wieder Kontakt zu diesen Männern suchen?" Er war erstaunlich ruhig.

Ich schüttelte sofort den Kopf. Wieder Ruhe.

"Hast du etwas unterschrieben, als du bei ihnen warst?" Hakte er nochmal nach.

Verwirrt sah ich ihn an.

"Ich hab dir alles erzählt, bitte mach mich los."

"Hast du was unterschrieben?!" Schrie er plötzlich.

"Nein, verdammt!"

Das soll enden. Wir waren bestimmt schon über einer Stunde hier unten. Die ganze Zeit fror ich, die ganze Zeit hatte ich Angst und spürte die Schmerzen in meinen Hals. Die Ketten rasselten, als er mich von ihnen abmachte. Ich fiel auf den Boden und weinte weiter, hatte mich so klein wie möglich gemacht.

"Elisa." Er klang so vorsichtig.

Zaghaft setzte er sich vor mich auf den Boden. Ich sah ihm an. Seine Muskeln waren Komplett entspannt.

"Ich dachte, du hast mich verraten." Beichtete er.

Kyle...

"Es tut mir leid." Er breitete seine Arme aus.

Ich sah ihn an, richtete mich auf und rutschte zu ihn. Vorsichtig, als würde ich aus Glas bestehen, legte er seine Arme um mich. Die Wärme war das einzige, was mich hielt. Das hier war nicht mit einen einfach, sorry vorbei. Gott du Arschloch! Weißt du überhaupt, was du mir für eine Angst machst!? Mitlerweile weiß ich, dass du mein Handy verwanzt hast, sonst hättest du das Gespräch niemals mithören können.

Er entschuldigte sich ein zweites mal, küsste meine Stirn.

"Ich hätte vorher mit dir reden sollen." Erkannte er.

Einsicht sollte bekanntlich weise der erste Weg der Besserung sein. Doch ich fragte mich, ob Kyle sich jemals bessern oder ich mich einfach anpassen würde.

Amokarlam II -Die Geliebte eines PsychosWhere stories live. Discover now