Kapitel 36

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"Ich habe ein paar Vorraussettungen."

Der Volltättoowierte stellte den Akkuschrauber aus und drehte sich zu mir um. Das Bett stand halb, noch war es etwas schräg, wir waren alleine im Schlafzimmer.

"Ich höre." Er kam auf mich zu.

Es waren zwei Stunden vergangen, die Tränen hatten aufgehört und man sah mir nicht einmal an, dass ich geweint hatte. Mein Hals kratzte leicht beim sprechen, was aber an seiner Handlung lag.

"Du wirst niemanden mehr vergewaltigen. Nicht bis Freitag und auch nicht dannach." Meine Augen lagen die ganze Zeit auf ihn.

Ein fast schon siegreichen Lächeln legte sich auf seine Lippen, als hätte er sowas erwartet. Seine Hände legten sich um meine Hüfte und zog mich an sich ran.

"Weiter." Forderte er auf.

"Du wirst mich in keinster Weise foltern."

"Aus den Fehler habe ich schon gelernt." Behauptete er.

Gerne würde ich ihn glauben, doch ich misstraute ihn.

"Und es wird am Freitag einfacher Sex sein. Keine Experimente." War meine letzte Forderung.

"Deal." Seine Lippen legten sich auf meine.

Zögerlich erwiederte ich den Kuss, als seine Hand sich auf meine Wange legte, striff er meinen Hals.

"Wieso bist du so kalt?" Wollte er wissen.

"Eiswürfel sollen gegen sowas helfen." Erklärte ich.

Er verdrehte die Augen.

"Wenn deine Eltern nicht zurückkommen würden, wäre es ja kein Problem" Beschwerte er sich etwas.

Sein ernst?

"Wehe du rührst sie auch nur einmal an!" Zischte ich.

Er näherte sich meinen Ohr, als er Sprach striffen seine Lippen an meiner Ohrmuschel.

"Dann musst du brav sein, Kitten."

Er wäre Tod, wenn Blicke töten könnten. Doch er lächelte mich nur an und schenkte dann dem Bett seine volle Aufmerksamkeit. Ich blieb weiter hier, sah mir den riesigen Kleiderschrank an, der fast ne ganze Wand einnahm. Wofür er soviel Platz brauchte, wollte ich gar nicht wissen. Die Tabete wurde nochmal mit einen sehr dunklen braun, fast schwarz, überall und passte gut zum Boden. Es fehlten meiner Meinung nach noch ein paar warme Lichter, doch die Elektronik würde bestimmt zum Schluss kommen. Im Kleiderschrank fand ich jedoch Lampen und suchte den Lichtschalter, als ich ihn fand, wurde jedes Fach beleuchtet. Leider musste ich sagen, dass ich das recht beeindruckend fand. Ich schaltete das Licht wieder aus und sah Kyle zu, wie er die letzten Schrauben festdrehte.

Die letzten Tage waren so Ereignissreich, dass es sich fast wie Wochen anfühlte. Es war schon fast verrückt. Wie schnell alles ging. Irgendwie verunsicherte mich das etwas. Kyle schmiss sein Werkzeug in die Kiste und ließ sich aufs Bett fallen. Bei den Anblick musste ich leicht Schmunzeln. Er drehte sich auf den Rücken, sah mich an und breitete seine Arme aus. Ich schmiss mich zu ihn ins Bett, ließ ihn seine Arme um mich legen und ignorierte alles, was mich diesen Menschen hassen lassen sollte. Diese kleinen Momente, wo ich vergaß, wer er eigentlich war, taten mir unheimlich gut. In diesen Momenten, wo mein naives ich rauskam, ließen meine Muskeln entspannen und zufrieden lächeln.

Leider musste man aus dieser Friedlichen Situation aufwachen und sei es erst am nächsten morgen. Ich wurde durch Kyle geweckt, welcher etwas zu suchen schien. Gestern Abend hatten wir noch die Nummer vom sogenannten Jack gelöscht, auf weiteren Nervenkitzel wie gestern kann ich verzichten.

"Was suchst du?" Murmelte ich noch völlig Schlafgetrunken.

Er hielt inne, drehte sich zu mir. Ich kannte die Kleidung, die er trug nicht, jedoch sah das Oberteil irgendwie wie eine Schutzweste aus, wo auch immer er die her hatte. Er wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, da unterbrach ich ihn.

"Keine Lügen mehr. Schlimmer kann es ja nicht werden." Unterbrach ich ihn.

"Ich muss zur Abeit." Meinte er stumpf.

"Kyle...." Ich richtete mich auf, wobei mein Shirt runterrutschte. "Das hat nicht wirklich was mit Steuerfachangestellten zu tun." Ich deutete auf die Waffen.

"Ist auch nur mein Nebenjob." Murrte er.

Ich sah ihn schweigend zu, wie er Magazine in seiner Kleidung versteckte, sich Zivil anzog und Zwillingspistolen versteckte.

"Du bringt die Leute nicht einfach so um." Erkannte ich

Er nickte nur und verließ mit einen Rucksack das Zimmer. Ich stand auf und folgte. In der Küche machte er Frühstück, wärend ich mir den Inhalt des Rucksacks ansah. Sturmmaske, Handschuhe, Messer und weiteres war darin.

"Lass mich mal spinnen, aber bist du Auftragsmörder?" Wollte ich wissen.

"Die Millionen auf meinen Konto kommen nicht vom Nebenjob." Meinte er nur.

"Jaja, als ob du Millionär wärst!" Witzelte ich.

Ich konnte gar nicht beschreiben, wie sehr mein Herz bebte, wie sehr meine Gedanken verrücktspielten und wie ekelhaft der Schauer war, als sich meine dumme Behauptung als Wahrheit entpuppte. Der Mann holte sein Handy raus, ich schloss seinen Rucksack und ging zu ihn. Er ging aufs Onlinebanking und zeigte mir seinen Kontostand.

"Die meisten laufen auf falschen Namen. Aber darauf hab ich am meisten."

Drei Millionen. Ich wusste nicht ob mir übel wurde oder ich erstaunt war. Wie viel verdiente er damit? Wie viele sind dadurch schon gestorben? Man hatte über Kyle Parkers Opferanzahl immer nur Vermutungen aufstellen können, aber wahrscheinlich waren die Opfer weitaus mehr.

"Beeindruckend." Meinte ich weniger begeistert.

Er druckte mir einen Kuss auf die Schläfe.

"Keine Sorge, Kitten, wenn jemand deinen Tod will, nehme ich den Auftrag nicht an."

"Beruhigend." Ich verdrehte die Augen, woraufhin er mich nur Nachdenklich ansah.

"Du hasst mich nur noch mehr oder?"

Ne ich finde den Gedanken totaaal attraktiv, wie du Leute abschlachtest und dann Blutbesudelt nach Hause kommst. Ich sah ihn einfach nur an. Er drückte mir mein Müsli in die Hand und machte sein Bacon weiter. Ich nahm die Schüssel und verschwand damit in meinen Zimmer. Unten war eine Zeitlang nichts zu hören. Ich dachte einfach nur nach, doch als die Haustür unten ins Schloss fiel, griff ich nach meinen Handy.

Es war eigentlich Hoffnungslos. Nicht nur die Situation, sondern auch ich.

Viel Glück.

Alleine, dass ich diese Nachicht schrieb, zeigte doch, dass etwas in meinen Kopf nicht stimmte. Doch wie sollte es auch? Seit ich denken konnte, hatte ich Kontakt mit einen Psychopathen. Vielleicht färbte das ja ab. Zumindest schob ich das darauf.

Amokarlam II -Die Geliebte eines PsychosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt