Kapitel 26

1.3K 75 6
                                    

"Ich räume unten jetzt das Desaster auf, was du angerichtet hast. Ich erwarte von dir, dass du dich, bis ich wieder da bin, beruhigt hast. Hast du das verstanden?" Seine Stimme war leise, doch man merkte ihn an, dass er mich lieber angeschrien hätte.

Ich nickte nur zögerlich, war nicht in der Lage zu reden. Er ließ von mir ab, holte die Schlüssel aus seiner Hosentasche und öffnete die Tür. Ich saß geschockt in meinen Bett, konnte mich nicht bewegen bis ich ihn von außen abschließen hörte, die Pistole hatte er mitgenommen und alleine das Magazin brachte nicht viel. Ich sah zur Tür. Was soll das? Er konnte mich doch nicht in meinen eigenen zu Hause einsperren. Doch genau das erlaubte er sich. Auch wenn es sinnlos stand, stand ich auf und versuchte die Tür zu öffnen. Ohne Erfolg. Ich wusste, dass es nichts brachte, doch was soll ich tun? Aus den Fenster springen? Fliehen? Wenn ja, wohin? Was soll ich dann tun? Zu Suki, John oder doch lieber Taki? Konnte ich wirklich meine Freunde damit belästigen? Konnte ich es auf mich nehmen sie hier rein zu ziehen? Nein. Was wenn er sie töten würde?

Trotzdem trat ich ans Fenster, sah nach unten. Doch auch wenn es nicht weit war, so war ich mir sicher, dass ich nicht heil ankommen würde. Ich konnte nicht aus diesen Raum fliehen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, was ich tun könnte. Verzweifelt schmiss ich mich ins Bett, vergrub mein Kopf in die Kissen und weinte. Das Bett roch nach ihn, was mich nur noch mehr zum heulen brachte. Meine Brust schmerzte höllisch, mein Hals war zu und ich hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Es war so, als würde mein Herz in mehrere Stücke zerreißen. Das tat mehr weh, als es ein Liebeskummer hätte tun können. Auch wenn ich mich nicht erinnerte, einen gehabt zu haben so war ich mir sicher, dass das hier schlimmer war.

Ich hörte ihn nicht, hörte nicht, wie er die Tür aufgeschlossen wurde, ich merkte nicht, wie er näher kam. Erst als dich das Bett absank, als er sich setzte, zuckte ich zusammen. Seine Hand legte sich auf meinen Rücken und Strich ruhig drüber.

"Bitte geh." Schluchzte ich.

"Kitten, wir müssen darüber reden." Meinte er.

Setz diese beschissene Fasade ab. Ich glaub dir und deiner gespielten Führsorge kein Wort mehr.

"Was gibt es denn schon zu reden?" Ich sah den Mann an, mein Gesicht komplett verheul und voller Tränen.

"Du kannst es doch nicht mal abstreiten oder? Willst du mir sagen, dass es nicht so war? Dass du mir nicht diese Wunde zugefügt hast? Willst du mir ernsthaft weis machen, dass du mich nicht vergewaltigt hast? Willst du dich verteidigen, weil du mich umbringen wolltest?!" Ich konnte es nicht fassen.

Selbst wenn ich es aussprach, fühlte es sich so unrealistisch an. Er sah mich an, sagte nichts. Stattdessen packte er ein Taschentuch aus und hielt es mir hin.

"Darf ich mich zumindest erklären?" Wollte er wissen.

"Die einzige Erklärung, die du mir wenn schon schuldest, ist wieso du mich betrogen hast, als wir noch zusammen waren!" Fauchte ich, das Taschentuch ignorierte ich.

"Zusammen waren?" Er klang amüsiert.

"Ja zusammen waren! Du denkst doch nicht, dass ich weiter mit dir zusammen bleibe?!"

Ein raues Lachen entkam seiner Kehle.

"Kitten, du kannst nicht mit mir schluss machen." Behauptete er amüsiert.

"Natürlich kann ich das, denkst du wirklich, dass ich mit jemanden wie dir zusammen sein will?"

Seine Augen trafen auf meine. Der Blick erinnerte mich an unsere erste Begegnung. Dieses amüsierte, doch gierige und die Kälte, die sich dahinter verbag.

"Du gehörst mir, denkst du wirklich, dass du das einfach so beenden kannst, nur weil du es plötzlich nicht mehr willst?"

"Plötzlich? Ich hab genug Gründe um mit dir nichts mehr zu tun haben zu wollen." Schlug ich seinen dummen Gedanken ab. "Und gehörten? Ich bin kein Gegenstand, den man einfach besitzen kann!"

"Du hast mir damals schon gehört, denkst du wirklich, dass sich das ändert, nur weil du nicht mehr bei mir eingesperrt bist? Du hast nie aufgehört mir zu gehören." Er zog mich an sich, sodass ich mit meinen Oberkörper auf seinen Schoß lag.

Seine Hand umgriff mein Kinn und zwang mich ihn anzusehen.

"Egal wie viel Zeit vergeht, du bist mein Eigentum und ich lass nicht zu, dass irgendein Idiot mir dazwischenfunkt und der Meinung ist dir erzählen zu müssen was gewesen war. Es hat alles doch so gut funktioniert, wieso sollten wir das jetzt beenden, nur weil du Dinge weißt, an die du dich nicht mal erinnern kannst? Du willst wissen, wieso ich dir untreu war? Was soll ich denn sonst tun, jeden Abend mit dir in einen Bett zu liegen, zu hören wenn du duschen gehst, aber dich nicht anfassen zu dürfen. Weißt du eigentlich wie geil du bist? Weißt du wie schwer es ist, dich nicht einfach zu packen und mir zu nehmen, was ich will? Ich tu dir einen Gefallen, Elisa! Ich tu dir einen Gefallen, indem ich dich nicht dazu zwingen mit mir zu schlafen, der Preis dafür sind halt die anderen Gören. Aber was interessieren dich diese? Du kennst sie sowieso nicht." Gleichgültigkeit, Wut, es passte nicht zusammen, doch das war es, was seine Stimme am besten beschrieb.

"Das gibt dir kein Recht, dass Leben anderer zu zerstören. Du bist ein Mörder, du kannst nicht von mir verlangen, bei dir zu bleiben."

Doch er lächelte nur auf mich herab.

"Natürlich kann ich das. Was interessiert mich schon das Leben anderer, wenn sie nicht mal in der Lage sind sich selbst zu verteidigen?" Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn. "Doch keine Sorge, du wirst niemals darum kämpfen müssen, dafür hast du mich."

"Du wolltest mich doch auch töten." Ich spürte, wie die Tränen wieder hochkamen.

Daraufhin sagte er nichts. Ich wehrte mich gegen seinen Griff, verlangte mein Handy, welches ich abr nicht bekam. Stattdessen stand er auf, ging und ließ mich alleine.

Amokarlam II -Die Geliebte eines PsychosOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz