Kapitel 32

1.3K 81 7
                                    

Frohes Neues 🌌

Ich war so überrumpelt, dass ich nicht anders konnte als nach einiger Zeit zu erwiedern. Kyle legte seine Hand auf meine Wange, erst dann merkte ich, was ich eigentlich tat. Ich stieß den Mann von mir, welcher mich nur ansah. Dann drehte er sich weg, kratzte sich am Hinterkopf und murrte irgendwas mit Wohnzimmer.

Ich sah ihn verwirrt hinterher, als er die Küche verließ und ins Wohnzimmer ging.

"Was?" Fragte ich so laut, dass er mich hören konnte.

Als keine Antwort kam, folgte ich Kyle einfach ins Wohnzimmer. Der Mann hatte sich auf die Couch gesetzt und schaute erst auf, als ihn hinterhergelaufen kam. Er streckte seine Hand nach mir aus und so wie er saß, wollte er mich auf sich ziehen. Doch setzte mich auf den Sessel, der in der Ecke stand. Der Mann verdrehte die Augen.

"Wie ehrlich muss ich sein?" Wollte er wissen.

Ich zog meine Augenbrauen zusammen. Wollte er jetzt wirklich auf die Fragen antworten? Das hatte ich irgendwie nicht erwartet. Als ich jedoch nicht antwortete, seufzte er leicht genervt.

"Ich hab dich nie geliebt, als du bei mir warst." Haute er raus.

Autsch. Ich wusste nicht wieso. Ich war damals ja nicht dabei. Ich wusste nur aus dritter Hand, wie er zu mir war, wusste nur so ungefähr, was damals war. Doch trotzdem versetzte mir dieser Satz einen Stich in die Brust und ich merkte, wie meine Augen brannten. Gott scheiße, beruhigt dich doch. Ich konnte mich sowieso nicht daran erinnern, da braucht das auch nicht an mich heranzutreten.

"Auch nicht, als ich gehört habe, dass du überlebt hast. Es ist nicht so, dass ich dich damals umbringen wollte. Ich mochte dich, du warst bisher einer der angenehmsten Sklavinnen, die ich hatte. Jedoch hatten wir genug Schwierigkeiten und ich wusste nicht, wie lange dein Kopf das mit macht. Du warst einfach einverstanden damit, dass ich dich Töde. Traurig, enttäuscht, vielleicht auch wütend, aber du bist nicht geflohen. Du hast damit abgeschlossen, warst sogar brav, als du wusstest, was in den nächsten Minuten passiert. Du hast dich benommen und dich auch mit mir unterhalten können. Es war interessant. Keine Ahnung wie dein Kopf tickt, doch die meisten rasten aus, sobald es heißt, dass man sie umbringt. Vielleicht hast du mit den Leben auch schon abgeschlossen, als du bei den anderen gefangen warst und fandest es deshalb nicht so schlimm. Doch geliebt hab ich dich damals nicht. Ich hab mein Handeln auch nie bereut gehabt." Er ließ mich nicht aus den Augen, was auf Gegenseitigkeit beruht, doch ich sah ihn nicht direkt in die Augen, ich mochte keinen so direkten Blickkontakt.

"Als ich erfuhr, dass du überlebt hast, war ich drauf und dran, den Rest meiner Arbeit zu erledigen, meinen Fehler wieder auszubügeln. Wobei es schon irgendwie amüsant war. Ich hatte nicht mal meinen ersten Mord versaut, wieso passierte mir das dann plötzlich?" Er biss sich kurz auf die Innenseite der Wange.

"Mein Kollege erzählte mir aber auch, dass du nichts mehr wusstest. Ich besorgte mir deine Akte, durch ein paar Kontakte und stellte fest, dass du wohl wirklich dein Gedächnis verloren hattest. Ich bin lachend darauf nicht klar gekommen und hab mich dazu entschieden dir auf Sozial Media zu schreiben."

"Also war es für dich pure Unterhaltung? Du fandest meinen Gedächnisverlust amüsant?" Hakte ich nach.

"Ich will dich echt nicht beleidigen, aber ich finde es immernoch sehr amüsant. Aber das war ja nur der Grund, wieso ich Kontakt zu dir wollte. Ich wollt mich selbst davon überzeugen, dich mit eigenen Augen sehen. Ich hab alles vorbereitet, habe meine Gentleman Karte gezogen und dann kamst du ins Cafe. Du konntest normal laufen, schienst entspannt. Man sah dir an, dass du nichts mehr wusstest. Du hast mich gesehen und ich war ein Fremder für dich, wärend ich deinen Körper in und auswendig kannte. Irgendwie war es auch faszinierend. Ich wusste Dinge über dich, die du selbst nicht wusstest. Erinnerst du dich noch daran, dass wir Attack on Titan geschaut haben?" Wollte wissen.

"Ja wieso?" Ich sah ihn verwirrt an.

"Du hast mir den Anime vorgeschlagen." Ich sah ihn ungläubig an.

"War so, kannst mir ruhig glauben. Und das Nachos Rezept, dass hast du von mir. Als ich herausfand, dass du noch nie welche hattest, hab ich genau die gemacht, die du machst. Mit ein paar kleinen Abwandlungen, ich nehme es dir nicht übel, es scheint das einzige zu sein, was übrig geblieben ist in deinen Kopf. An den Punkt hatte ich schon etwas gezweifelt, ob du nicht nur etwas vorspielst."

"Wann hast du entschieden mich zu lieben?" Wollte ich wissen.

"Nachdem wir im Kino waren."

"Das war unser zweites Treffen." Merkte ich skeptisch an.

"Für dich. Ich kenn dich ja schon etwas länger." Meinte er schulterzuckend.

Kyle stand auf und kam auf mich zu. Er hockte sich vor mich hin und nahm meine Hände in seine.

"Das alles ist Verrückt und für dich ist es mehr als nur überfordernd. Das ist ok. Wenn du gestrests bist, komm zu mir und sei dir bewusst, dass ich da bin. Ich will dich nicht aufgeben, dass habe ich dir vor ein paar wenigen Tagen gesagt und ich meine es noch immer so. Ich liebe dich, doch wenn ich dich mit Gewalt und gegen deinen Willen bei mir halten muss, dann mache ich das. Du gehörst zu mir und daran wirst du nichts ändern können. Ob du freiwillig bei mir bleibst, musst du wissen. Falls du dich dagegen entscheidest, bring ich dich dazu. Schalt deine Eltern ein, deine Freunde, die Polizei, wenn mir etwas im Weg steht, beseidige ich es." Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn, wofür er sich erstmal hingestellt hatte.

Ich war etwas überfordert mit allem. Mein Kopf schien wie leergefegt und trotzdem konnte ich mich auf nichts konzentrieren. Kyle holte mein Handy, welches er im Wohnzimmer versteckt hatte. Als ich dannach greifen wollte, zog er seine Hand zurück.

"Ich hab deine männlichen Kontakte entfernt. John, deinen Vater und Klassenkameraden hab ich drinne gelassen, sobald du mit der Schule fertig bist, lösche ich die auch raus. Nur eine Frage hab ich." Er sah mir stur in die Augen, es funkelte etwas auf.

Ich kannte den Blick. Genauso hatte er mich angesehen, als er wusste, dass ich die Wahrheit herrausgefunden hatte. Sauer, dass er mein Handy aussortiert hatte, war ich nicht, irgendwie war das klar. Ich schluckte nur, als er eine Frage hatte.

"Wer ist Jack? Und wieso hast du dich mit ihn an den Tag getroffen, wo du verschwunden warst?" Sein Blick war streng, erlaubte keine Lüge.

Amokarlam II -Die Geliebte eines PsychosWhere stories live. Discover now