Kapitel 22

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Mein Rücken schmerzte, das war das erste, was ich merkte, bevor ich meine Augen überhaupt aufbekommen hatte. Das zweite war, dass meine Arme gefesselt waren. Mein Herz schlug mit einen mal, schneller als es sollte. Ich hatte Angst, dass es mir meinen Brustkorb zerbrechen würde. Das Licht erinnerte mich an die Rohre, die in der Schule zur Beleuchtung dienten, jedoch war dieses hier deutlich verdreckter. Es war kalt hier unten, die Wände und die Rohre an der Wand sagten mir, dass das hier ein Kellerraum sein musste. Mehr als eine harte Matratze war nicht in den Raum.

Doch was nun? Warten bis jemand kam? War ich bei denjenigen, der für die Morde in unserer Umgebung verantwortlich waren? Lockten diese mit einen einfachen Handytrick? Wenn ja, wieso kam mir der Gedanke nicht früher? Mein Gehirn sollte mal zeitlich passend denken. Aber was, wenn keiner kam, wenn man mich vergessen würde und ich in diesen Raum verhungern würde? Mein Blick ging von meinen Handschellen zu den Rohren. Immer wieder, welchelte mein Blick hin und her, bis ich dagegen schlug. Es war laut, doch laut genug, dass es oben jemand hören würde?

Eine andere Idee hatte ich jedoch nicht. Angst überkam mich, mischte sich mit der Panik und wurde immer größer, je länger ich gegen dieses Rohr schlug, je länger ich auf eine Reaktion wartete. Doch es kam keiner, ich hatte Angst meine ganze Kraft hier aufzubrauchen, denn noch immer war die Chemiekalie in meinen Körper und meine Glieder schwer. Als man dann endlich von draußen was hören konne, horchte ich, schlug dann noch ein mal gegen das Rohr und man konnte hören, wie der Schlüssel im Schloss gedreht wurde.

"Es ist mitten in der Nacht, manche versuchen zu schlafen, du dumme Göre!" Zischte der Mann. Es dauerte etwas, bis ich Jay erkennen konnte.

"Lass mich hier raus, von wegen nur reden! Was soll der Schwachsinn!" Zischte ich, wärend mir Tränen in die Augen stießen.

"Geh einfach pennen." Seufzte der Mann genervt und wollte mich wieder in diesen Kellerraum alleine lassen.

Daraufhin schlug ich gegen das Rohr und offenbar gegen einen Nerv. Ich konnte nicht mal reagieren, da war er bei mir und verpasste mir eine Backpfeife. Das überflüssige Wasser lief in Form einer Träne aus meinen Auge. Als er realisiert hatte, was er getan hatte, biss er sich auf die innenseite seiner Wange.

"Willst du mich umbringen oder was soll das hier werden?"

Ich war nicht in der Stellung mir was zu erlauben, ich sollte still sein, hoffen, dass ich hier lebend rauskam, doch etwas in mir streubte sich dagegen, etwas was wollte, das ich mich wehrte. Doch ich könnte es nicht so tun, wie ich es wollte, es war der Wille da, doch zeitgleich streubte sich was in mir dagegen.
Ein tiefes ein und ausatmen war zu hören.

"Wenn ich dich mit nach oben nehme, schläfst du dann?" Fragte er.

Ich wollte gerade wiedersprechen, doch er reagierte schneller.

"Du kommst keine 30 Meter alleine, da werden deine Beine aufgeben. Ich nehme dich mit nach oben, du lässt mich und die anderen in ruhe Schlafen und morgen sehen wir weiter." Meinte er sofort.

"Tötet ihr mich?" Und endlich ging er darauf ein.

"Dann wärst du schon unter der Erde." Murrte der Mann.

Das ich es rein theoretisch schon bin, erwiederte ich nicht. Ich blieb still, nickte nur und stand auf. Wollte ich zumindest, doch meine Beine knickten sofort wieder ein. Ich hatte kaum Gefühl in ihnen. Mir war bewusst, das meine Glieder sich komisch anfühlten, doch das ich so schwach war, hatte ich nicht gedacht. Jay kam auf mich zu und hob mich hoch. Ich zuckte zusammen, als seine abgekühlte Haut an meine kam. Er war nur in Jogginghose in den Keller gekommen, wodurch man seine sportliche Statue sehen konnte. Aber in diesen Moment, hatte ich nicht mal realisiert, was er trug, denn in diesen Moment, war das etwas so unwichtiges, dass ich es nicht wahrgenommen hatte.

Er schaltete das Licht in den Raum aus und trug mich die Treppe nach oben. In einen Schlafzimmer angekommen, setzte er mich auf der Bettkante ab und nahm mir die Handschellen ab.

"Musst du noch auf Toilette?" Fragte er.

Ich spürte, wie mir mulmig wurde und mein Blut in die Wangen schoss. Meine Blase drückte sehr, ich wusste nicht, wie ich es so lange zurückhalten konnte. Stumm nickt ich, weshalb er mich ins angegrenzete Badezimmer trug und mich vor der Toilette absetzte. Ich hielt mich am Waschbecken fest und wartete, bis er das Bad verließ. Schnell erleichterte ich mich, als ich mir die Hände wusch, kam er rein und half mir ins Schlafzimmer, da meine Beine etwas besser als vorhin waren, stützte ich mich nur ab. Doch der Weg ins Zimmer war schon extrem anstrengend gewesen.

Jay holte eine Kette raus, befestigte sie ans Bett und stellte sich dann vor mich. Er griff nach den Saum meines Pollovers und wollte ihn ausziehen, doch ich hinderte ihn daran.

"Der bleibt an." Bestimmte ich.

"Ich kenn sowieso alles, also hab dich nicht so." Erwiederte er genervt.

Verwirrt sah ich ihn an. Diesen Moment nutzte er und zog mir den Pollover aus.

"Was meinst du?" Fragte ich.

"Du meckerst rum, obwohl du noch ein Hemd drunter an hast? Willst du in Jeans schlafen?" Meinte er nur.

"Wie meinst du das, dass du meinen Körper kennst?" Hakte ich nach.

"Kannst du dich denn wirklich an nichts erinnern? An gar nichts? Gott das wird ein langer Tag." Seufzte er.

"Bist du ein Stalker oder so?" Mir wurde immer übler, doch ich merkte schon, wie mein Kopf nicht mehr ganz mit machte.

"Bin ich nicht. Wie gesagt, wir wollen nur reden, du machst alles nur komplizierter, weil du nicht reden willst." Er öffnete meine Jeans und sah mich an, da ich aber ihn gar nicht entgegenkam, seufzte er nur wieder und ging zum Kleiderschrank, er holte eine Boxer von sich raus und legte sie neben mich.

Ich gab also nach, zog schnell die Boxer an, nachdem die Jeans aus war und ließ mir meine Hand an die Kette fesseln, sie war gerade mal 30 Zentimeter lang. Der Blonde legte sich hin und deckte uns beide zu, dannach hörte man nichts mehr außer sein Atem.

Und ich? Ja was soll ich schon machen? Ich wurde entführt, lag im Bett zusammen mit meinen Entführer, der mich scheinabr wirklich persönlich kannte, wobei ich nicht wusste, in welcher genauen Verbindung, dann kannte er meinen Körper, morgen sollte irgendwas sein, irgendein Gespräch, welches ich bestimmt noch nicht bereit war zu führen und dann...das?! Es war alles zu viel, meine Psyche machte das nicht mehr mit. Doch noch bevor die dritte Träne über meine Wange lief, gewann die Chemiekalie wieder die Oberhand und ich fiel ins Loch. Der letzte Gedanke galt Kyle. Bitte hol mich hier raus.

Amokarlam II -Die Geliebte eines PsychosWhere stories live. Discover now