Kapitel 38

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Es herrschte eine sehr bedrückende Stimmung. Beide Seiten waren angespannt.

"Verlasst sofort das Haus." Forderte Kyle.

Der Mann stand auf, richtete seinen Anzug und kam auf Parker zu, er lief genau vor seine Waffe.

"So ein Theater, wegen einer Hure. Ich dachte, du hättest mehr Geschmack." Versuchte er ihn zu reizen.

"Wenn ihr nicht wärt, gäbe es keinen Grund sie so zu bezeichnen. Jetzt verlasst das Haus auf der Stelle und lasst euch nie wieder in ihrer Nähe blicken!" Zischte er.

Man merkte, wie sehr Kyle sich zusammenreisen musste.

"Ich würde sie lieber mitnehmen."

"Ihr habt mein Eigentum nicht anzurühren!"

"Seit wann ist sie das denn bitte? Ich sehe keinen Ring an ihren Finger, kein Halsband, kein Zeichen, dass sie zu dir gehört."

"Und trotzdem habt ihr kein Recht sie auch nur anzufassen! Ich weiß was ihr vorhabt und das wird nicht funktionieren, also raus aus meinen Haus!"

Jack lächelte, wank seinen Männern zu und musste sich eingestehen, dass er Kyle in diesen Moment nicht dahin treiben konnte, wo er ihn haben wollte. Wäre er auch nur etwas später gekommen, wäre ich einfach liegen geblieben, dann hätte das alles anders ausgesehen.

Als die Haustür ins Schloss fiel, merkte ich deutlich, wie Kyles Muskeln sich entspannten. Sein Oberteil war nass von meinen Tränen, doch das störte ihn nicht im geringsten.

"Kitten." Er nahm mein Gesicht in seine Hände und sah mich an, wollte sich vergewissern, dass es mir gut ging.

Doch es ging mir nicht gut. Ich wäre fast vergewaltigt wurden. Sollte es mein Schicksal sein, unfreiwillig Sex zu haben? Was soll das denn?

"Erzähl mir alles." Forderte er sanft.

Ich stotterte, schluchzte und fing erneut an in Tränen auszubrechen, wer weiß ob er mich überhaupt verstand, doch er nahm mich dannach in den Arm, strich beruhigend über meinen Rücken und flüsterte mir zu, dass ich nichts flasch gemacht habe. Als ich angezogen war, mich beruhigt hatte und in sein Auto saß, war wie Leere in meinen Kopf.

"Wie hab ich das früher gemacht?" Fragte ich mehr mich, als ihn.

"Nicht anders. Bei deinen ersten mal bist du förmlich zusammengebrochen." Meinte er.

Ich nickte daraufhin. Kyle schickte mich ins Schlafzimmer, damit ich mich hinlegen konnte. Doch ich wollte nicht, ich wollte nicht alleine sein, weshalb er mich begleitete. Er legte sich mit mir ins Bett und zog mich in seine Arme. Noch immer war mein Körper ein Haufen Wackelpudding. Niemals hätte ich gedacht, dass ich einschlafe, doch ich war nicht lange weg, eine halbe Stunde später stand ich auf, neben mir das Bett leer. Ich wollte fragen wo Kyle war, doch aus den Trainingraum konnte man es deutlich hören. Zögerlich öffnete ich die Tür, der Boxsack schien aus Stahl zu bestehen, dass er nicht außeinander fiel.

"Kyle." Sprach ich ihn leise an, trotzdem er hörte mich.

Er drehte sich zu mir um, in seinen Gesicht war Wut, Hass, Reue.

"Das ist meine Schuld." Meinte er.

"Wieso ist das passiert?" Wollte ich wissen.

Der Volltättoowierte brachte seine Atmung in Ordnung und fing an die Bandagen anzumachen.

"Vor ungefähr fünf Monaten haben wir einen Deal gemacht. Wir greifen sie nicht an und umgekehrt, die die sich weigern werden ausgeschaltet, ohne wenn und aber, sollte man feststellen, dass man jemanden von der anderen Seite ohne Grund getötet hat, würde der Deal verfallen und eine Art Krieg würde zwischen den Gangs ausfallen, die in den Deal drinne sind. Ich bin in keiner Gang, doch aus Selbstschutz bin ich den Deal eingegangen. Sie..." Er atmete tief ein und aus. "...versuchen mich dazu zu bringen den Deal zu brechen, indem sie Unbeteiligte mit reinziehen. Sie wollen, dass ich jemanden Angreife aus fehlender Selbstbeherrschung. Ich wäre dann Vogelfrei, um es so auszudrücken. Da ich aber wenig besitze, was mir am Herzen liegt. Nehmen sie das, wovon sie wissen, dass es mir wichtig ist. Bezogen auf eine Gang, die anderen machen den scheiß nicht, können aber nichts dagegen tun. Du gehörst in ihren Augen nicht zu mir, weshalb du nicht im Deal drinne bist."

Er sah mich schweigend an. Unsicher hatte ich meine Arme um mich gelegt.

"Es tut mir leid Kitten, doch ich kann dich nicht anders Schützen, als ein Auge auf dich zu haben. Oder jemanden, wo ich weiß, dass er dir nichts tun wird." Er nahm mein Gesicht in seine Hände.

"Ich hatte einfach nur Angst." Hauchte ich.

"Ich weiß. Wäre ich nur etwas später gekommen.... Gott ich will da gar nicht dran denken." Er küsste mich. "Ich wüsste nicht, was ich tun sollte, wenn ich dich misshandelt auffinden würde."

Ich sah zu ihn auf, schloss ihn in meine Arme, was er sofort erwiederte.

"Sowas soll nie wieder passieren!" Schluchzte ich.

"Nie wieder. Dafür sorge ich, versprochen." Um seine Worte zu unterstreichen, drückte er mir einen Kuss auf die Stirn.

Ich war so froh ihn bei mir zu haben. Ich war so erleichtert gewesen, als ich in ihn gerannt war. In den Moment wusste ich einfach, dass alles gut werden würde. Wir standen eine halbe Ewigkeit so da, bis einer seiner Jungs zu uns stieß und Kyle zur Arbeit rief, schließlich würde heute alles erledigt werden.

Amokarlam II -Die Geliebte eines PsychosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt