Dann geht mal auf Textschnipsel-Suche :)
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„Hallo, ich bin Louis Tomlinson. Ich habe einen Termin mit Ms Moore.", sage ich am Empfang der Kanzlei. Heute ist das Erstgespräch und ich bin nervöser, als ich zugeben möchte. Seitdem Harry weiß, dass ich diese Ehe nicht länger führen möchte (und kann), spricht er kaum noch mit mir. Es tut nach wie vor weh, ihn zu sehen, aber solange ich mich auf das Training und die Spiele konzentriere, funktioniert es. Es ist fast wieder so, wie es zu der Zeit war, als ich nicht wusste, wo er sich befindet. Diesen Zustand kenne ich gut und bin fast schon erleichtert, dass ich ihn wieder zu erreichen scheine. „Hallo Mr Tomlinson, ich sage Ms Moore Bescheid.", antwortet mir der junge Mann hinter dem Tresen. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass er noch Student ist. „Setzen Sie sich gerne so lange.", fügt er hinzu und deutet auf den Wartebereich hinter mir.
Vor mir auf dem niedrigen Tisch liegen einige Zeitschriften und Broschüren. Scheidung leicht gemacht! Lustig. Wie Sie das beste aus Ihrer Scheidung herausholen! Skeptisch betrachte ich die Titel. Irgendwie makaber, dass es Menschen gibt, die mit dem Herzschmerz und Probleme anderer ihr Geld verdienen. Aber das könnte man über andere Berufe auch sagen. Ich sehe mich um. Die Kanzlei ist sehr schlicht gehalten und erinnert an eine sterile Arztpraxis. Mein Bein zuckt nervös und meine Gefühle sind sich nicht einig. Bald bin ich endlich von ich los. Ich bin frei. Ich rufe mir immer wieder ins Gedächtnis, dass ich wieder frei sein möchte. Und doch zieht sich mein Herz bei dem Gedanken schmerzhaft zusammen, nicht länger zu Harry zu gehören. Als hätte ich das in dem letzten Jahr und 10 Monaten wirklich getan.
„Mr Tomlinson?" Ich sehe auf und blicke eine Frau mittleren Alters an. Ich nicke, stehe auf und erwidere ihren Händedruck. „Hallo Ms Moore." – „Kommen Sie doch gerne mit in mein Büro." Ich folge ihr und setze mich ihr Gegenüber an den großen Glasschreibtisch. Ein Notizbuch liegt vor ihr, noch sind die aufgeschlagenen Seiten leer.
„Also, Sie möchten sich scheiden lassen?", kommt sie direkt zum Punkt. Ich atme tief durch und nicke. Meine Handflächen sind feucht vor Nervosität und mein Bein zuckt schon wieder. „Ich... äh... ja, ich möchte mich von meinem... naja von meinem Mann scheiden lassen.", stottere ich hervor. Das Bedürfnis, aufzustehen und wegzurennen, ignoriere ich so gut es geht. „Und Sie brauchen eine Anwältin, weil Sie denken, es wird dabei zu Streit kommen?", fragt sie weiter. Ich zucke mit den Schultern. „Ich kenne mich mit dem ganzen Kram nicht aus.", erkläre ich zögerlich. „Wir haben nie einen Ehevertrag gemacht oder so, ich dachte nicht, dass ich das mal brauchen würde.", spreche ich weiter. Sie nickt verstehend und schreibt einige Worte in ihr Notizbuch. „Es... vielleicht war es dumm anzunehmen, ich würde für immer mit ihm zusammen sein.", sage ich dann etwas weiter und sehe auf den Ring, der meinen Finger ziert. Kein Ehering mehr.
„Ich habe ihm schon gesagt, dass ich die Scheidung einreichen werde und er meinte, er würde keinen Unterhalt oder so etwas fordern. Ich denke eigentlich nicht, dass er sich umentscheidet, aber ich dachte auch nicht, dass er mich von heute auf morgen verlässt." – „Also hat er Sie verlassen?" – „Physisch. Er war von heute auf morgen verschwunden.", erzähle ich und mein ganzer Körper brennt dabei. Auch, wenn fast zwei Jahre vergangen sind, schaffe ich es nach wie vor nicht, darüber zu reden, ohne dass es weh tut. „Ich habe sehr lange nichts von ihm gehört und jetzt ist er plötzlich wieder da.", erkläre ich. „Sie haben nicht zufällig schriftlich, dass er erklärt, auf Leistungen Ihrerseits zu verzichten." – „Sollte ich das?" – „Es wäre besser.", nickt sie und ich seufze. „Nein, habe ich nicht."
„Okay, Mr Tomlinson. Ich kann sie gerne vertreten und so gut es mir möglich ist, durch die Scheidung führen. Wenn Sie das möchten." Ich nicke. „Ich will es hinter mir haben.", beschließe ich. Mir ist klar, dass es nicht billig sein wird, Ms Moore zu engagieren, aber es ist das einzig sinnvolle.
