27. Kapitel

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Perplex sehe ich zu, wie er vor mir niedergeht. Ich vergesse, wie man spricht, als er mein Hemd aus der Hose zieht und einen Kuss auf meine V-Linie drückt. Dann sieht er zu mir hoch. „Kabine.", sagt er nur. Harry richtet sich auf, legt eine Hand an meine Hüfte und leitet mich in eine der Klokabinen. Er schließt die Tür und drückt mich gegen die kühle Wand, während er erneut auf die Knie sinkt. Er öffnet meine Hose und ich schaue geradeaus. Ich sehe ihn nicht an, als er den Saum der Hose greift und sie über meinen Hintern bis zur Mitte meiner Oberschenkel zieht. Mein Kopf arbeitet nicht mehr richtig, der Alkohol in meinem Blut vernebelt meine Sinne und raubt mir die Kraft, klardenken zu können.

Der Mann zu meinen Füßen streicht mit seinen Fingerspitzen über meine Hüfte und mein Schwanz zuckt. Fuck, wie lange ist es her, dass so etwas passiert ist? Definitiv zu lange! Augenblicklich reagiert mein Körper, als ich seine Zunge spüre. Fast schon sanft leckt er über meine empfindliche Spitze und ich schnappe nach Luft. Herr Gott! Erregung erfasst meinen Körper und ich spüre, wie das Blut in meinen Adern schneller gepumpt wird. Ich schließe die Augen und keuche auf, als sich plötzlich weiche Lippen um meinen Schwanz legen. Er küsst mich, streicht mit seiner Zunge erneut über meine Spitze und nimmt mich anschließend vollkommen in seinem Mund auf. Ich bin noch nicht vollkommen hart, als seine Nasenspitze meinen Bauch berührt. Ich stöhne auf und meine linke Hand findet wie von selbst ihren Weg in seine Haare. Scheiße, seine Locken sind immer noch unfassbar weich. Ich kralle mich fest und er stöhnt leise gegen meinen Schwanz. Fuck! Ich spüre, wie er mit der Zunge die Unterseite meiner Erregung entlang fährt. Gleichzeitig drückt meine Spitze gegen seinen Rachen.

Sein Mund umhüllt mich warm und eng. So gut! „Mhm!", stöhne ich auf und lehne meinen Kopf nach hinten an die Wand. Sein Kopf bewegt sich wieder nach hinten, als ich vollkommen hart bin. Ich drücke ihn zurück und er lässt mich machen. Seine Hände liegen an meinen Oberschenkeln und drücken mich nach wie vor gegen die Wand. Seine Zunge ist so gut! Seine Lippen so verdammt weich und sein Mund so heiß! Immer wieder lässt er seine Zunge um mich schnellen, saugt seine Wangen ein und steigert meine Lust. Ich stoße meine Hüfte vor und drücke ihn mit meiner Hand in seinen Haaren zurück an mich heran. Mein Schwanz stößt tief in ihn, immer und immer wieder. Er lässt es zu. Er reizt mich stärker. Ich beiße mir auf die Unterlippe, um nicht laut aufzustöhnen. Verdammt, das ist so gut!

Erregung gleitet meinen Rücken wie eine Welle hinab und meine Knie werden weicher. Mein Körper spannt sich an, kribbelt und ich merke, dass ich es bereits jetzt nicht mehr lange aushalten werde. Das ist bestimmt der Alkohol. Mit einer Hand umfasst er meinen Hintern und wieder spüre ich seine Nasenspitze an meinem Bauch. Er schluckt um meinen Schwanz. „Fuck!", keuche ich. Er wiederholt es wenige Sekunden später, ehe seine Zunge meine Spitze umkreis. „Mhm..." Ich presse ihn erneut zu mir, meine Beine zittern und er saugt stärker als ich komme. Meine Ekstase entlädt sich auf seiner Zunge. Er saugt mich aus und verlangt mir alles ab. Mein Blut koch und rauscht in meinen Ohren. Meine Augen sind nach wie geschlossen. Mein Herz klopft kräftig und schnell gegen meine Rippen.

Ich merke kaum, dass Harry meine Hose wieder hochzieht, das Hemd ordentlich hineinsteckt und sie schließt. Er richtet sich auf und ich öffne die Augen. Zu nah! Er leckt sich über die pinken, angeschwollenen Lippen. Meine Gedanken sind wirr. Ich weiß nicht, was ich sagen soll – oder ob ich überhaupt etwas sagen soll. Kurzerhand öffne ich die Kabine und flüchte aus dem Waschraum.

„Wo warst du so lange?", fragt Mia sofort, als ich mich setze. „Nur kurz telefonieren.", antworte ich ihr und sehe, dass mir ein neues Bier hingestellt wurde. „Wir spielen noch eine Runde.", legt das Mädchen fest. „Dad will danach nach Hause." Zayn teilt die Karten aus. Gerade, als das Spiel beginnt, kommt Harry wieder und setzt sich. Er hat keine Handkarten ausgeteilt bekommen. Stumm trinkt er seinen Rosé. Ian sieht kurz zu ihm, dann zu mir und blickt mich fragend an. Ich ziehe eine Augenbraue hoch, aber er antwortet mir nicht. Das Spiel geht weiter und diesmal gewinnt Zayn.

„Jetzt gehen wir aber wirklich. Sonst verbannt deine Mum mich heute Nacht noch aufs Sofa." Mia kichert und nickt, ehe sie die Karten zusammenräumt und sie Zayn wiedergibt. „Bis bald!", ruft sie in die Runde und winkt unserem Team zu. „Schlaf gut, Süße.", antwortet Ian und auch alle anderen wünschen ihr eine gute Nacht.

Kurz darauf wird das erste Tablett Shots gebracht. Drew mag es nicht, wenn wir Kurze vor Mia trinken und daher tun wir das nie, wenn sie dabei ist. Wir stoßen auf den Sieg an und für einen kurzen Augenblick bemerke ich, dass Harry mich ansieht. Ich weiche seinem Blick aus und ertränke meine Gedanken in Alkohol.

Meine Fresse, ich bin so dämlich! Ich schüttle den Kopf und atme die kühle Nachtluft ein. Die anderen sind im Hattricks, ich hingegen bin kurz nach draußen gegangen, um frische Luft zu schnappen. Ich lehne an der Hand. Meine Mum hat mir geschrieben, sie hat das Spiel geschaut.

„Hallo, Sonnenschein."

„Hallo Ian", antworte ich augenrollend. Die Tür zur Kneipe fällt hinter ihm zu. Er kommt zu mir. „Sicher, dass du vorhin telefonieren warst?" – „Was?" – „Du warst ziemlich lange weg.", bemerkt er schulterzuckend. „Und sonst gehst du vor die Tür, wenn du angerufen wirst." – „Stalker." Er schüttelt den Kopf. „Weißt du, weswegen mir das aufgefallen ist?" – „Du wirst es mir bestimmt gleich verraten, oder?", frage ich nur. Ian seufzt. „Spielverderber." Ich seufze. „Sag schon, weswegen ist es dir aufgefallen?", möchte ich wissen. Er mustert mich kritisch, ehe er antwortet: „Das war damals schon so." – „Damals." – „Vor etwa zweieinhalb Jahren musstest du immer mal wieder telefonieren gehen, auch im Waschraum des Hattricks. Meinst du wirklich, ich bin so blöd?" – „Was willst du von mir, Ian?", frage ich im Gegenzug. „Denkst du etwa, ich habe gerade mit Harry auf dem Klo gevögelt." – „Ist ja nicht so, als wäre das nicht schon einmal passiert", erwidert er trocken.

Ich schüttle den Kopf. „Habe ich nicht! Glaubst du echt, ich bin so blöd?!", frage ich ihn aufgebracht. „Fuck, ich kann ich nicht einmal richtig ansehen!" – „Ich dachte, das wäre besser geworden?", fragt er überrascht. „Scheiße, nein." Ich schüttle den Kopf, dann seufze ich und lehne mich wieder an die Backsteinwand. „Es macht mich wahnsinnig, ihn ständig zu sehen." – „Nur noch ein paar Wochen, denk dran. Nach dem Stanley-Cup ist er wieder weg." Ich kann es nicht verhindern. Jedes Mal, wenn ich dieses Wort höre, ertönt in meinem Kopf Harrys Stimme. Stanny-Preis. So hat er es genannt, nachdem er aus der Narkose erwacht ist. Nach all der Zeit dürfte ich mich mit solchen unwichtigen Kleinigkeiten überhaupt nicht mehr beschäftigen, aber dieser Augenblick hat sich in mein Gehirn eingebrannt.

„Louis?" – „Sorry." Ich schüttle den Kopf. „Gedanken." Er seufzt leise. „Ich weiß, was das bedeutet." – „Bald ist er weg.", wiederhole ich Ians Worte. Ich bete sie in Gedanken immer wieder herunter, als wären sie ein Mantra, das die Situation erträglicher macht. Hilft es? Vielleicht, wenn ich es mir oft genug einrede. Meine Gedanken drehen sich und bleiben trotzdem an dem Geschehnis im Waschraum hängen. Ich spüre immer noch, wie sich seine Haare in meinen Händen anfühlen. Es ist, als würden seine Hände nach wie vor meine Oberschenkel halten und als würde er mich berühren. Und dann der Kuss. Fuck. Er hat mich nicht sichtbar markiert, aber ich merke noch ganz genau, wo er seine Lippen auf meine Haut an meiner Hüfte gedrückt hat – nein, gelegt. Er hat sie sanft du zart auf meiner Haut platziert. Ich spüre es immer noch. Es war fast schon liebevoll. Nein! Es war nur ein Blowjob. Nicht mehr, nicht weniger. Herr Gott, was für eine Scheiße! Das hätte nicht passieren dürfen!

„Fang nur nicht wieder was mit ihm an.", rät Ian mir. „Das wird böse enden. Ihr steht kurz vor der Scheidung, da muss es nicht unnötig kompliziert werden." Ich nicke. „Wird es nicht. Ich will nur endlich diese scheiß Papiere unterschreiben und raus aus dieser Ehe." – „Ich weiß. Ich sags ja auch nur." – „Mhm." Ich zögere einen Moment. „Ich brauche mal wieder Sex." – „Das bedeutet ich darf dich endlich bei einer Dating-App für Schwule anmelden?" Ich verdrehe die Augen. „Nein, aber wenn es sich ergibt, werde ich zu dem nächsten Date nicht nein sagen." – „Du weißt, dass es für mich jetzt so etwas wie eine Mission ist, jemanden zu finden, mit dem du auf ein Date gehen kannst?" – „Manchmal glaube ich, du bist ein Teenie." – „Und danach natürlich auch ins Bett.", fügt er hinzu, ohne auf meine Antwort einzugehen. Ich lache. „Wenn der Kerl schlecht im Bett ist, mache ich dich dafür verantwortlich." Ian hebt meine Hände. „Ich teste vorher nicht. Ein bisschen Überraschung muss sein." – „Idiot."

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Tja, das ist wohl etwas eskaliert. Was meint ihr, wie es damit weiter gehen wird? Und wird Ian es rausfinden? 

Love, L

Lightning's HattrickWo Geschichten leben. Entdecke jetzt