60. Kapitel

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Flashback

Grinsend treten Harry und ich auf die Straße. Er drückt meine Hand sanft und küsst anschließend meinen Handrücken. „Ich will aber trotzdem noch eine Hochzeit", wiederholt er. Ich schmunzle. „Weiß ich doch, Love. Die wirst du bekommen, das verspreche ich dir." Harry nickt zufrieden. Seit ein paar Minuten ist unsere Ehe nun auch in den USA offiziell anerkannt. Es ging hauptsächlich um Papierkram, aber wir wollten es nach unserer Rückkehr aus Paris so schnell wie möglich erledigen. Mit anderen Worten, wir stehen noch samt Koffer vor dem Gebäude. Ich habe uns bereits einen Uber gerufen, der uns nach Hause bringen wird. Harry sieht mich lächelnd an. „Was ist?", frage ich verwundert. Er schmunzelt. „Wieso muss etwas sein? Darf ich dich nicht anschauen? Ach, warte, du bist mein Ehemann, ich darf dich immer anschauen." – „Spinner", lache ich und ziehe ihn zu mir.

„Und küssen darf ich dich auch immer." – „Ach, ist das so?" – „Mhm. Allerdings." Ich grinse. „Hätte ich das nur vorher mal gewusst", antworte ich sarkastisch. „Hast du das Kleingedruckte nicht gelesen?" – „Das muss ich wohl übersehen haben", entgegne ich. „Und jetzt? Was willst du dagegen tun?", fragt er mich und kommt mir immer näher. „Ich werde wohl damit leben", erwidere ich und küsse ihn sanft. Harry seufzt leise und erwidert den Kuss augenblicklich.

„Home Sweet Home", flötet Harry gut gelaunt, als wir unsere Koffer im Wohnzimmer stehenlassen. Er geht direkt durch in den Garten. „Deinem Olivenbaum geht es gut, Ian hat sich gekümmert", schmunzle und sehe zu, wie er jede seiner Pflanzen kritisch beäugt. „Besser ist es für ihn", sagt er leise, scheint aber zufrieden zu sein. Es ist früher Abend. „Möchtest du gleich Essen bestellen?", frage ich laut. Harry sieht zu mir. „Sicher, ich koche ganz bestimmt nicht mehr", antwortet er. Damit ist es beschlossene Sache, denn wir wissen beide, dass er eher heute noch Essen zubereiten würde, als mich an den Herd zu lassen. „Pizza?" Er nickt und kommt wieder zu mir. „Ich glaube, wir haben noch Rosé im Keller. Meinst du eine Flasche reicht?" – „Stell einfach zwei in den Kühlschrank." Er nickt und verschwindet die Treppe nach unten.

Kurz darauf klingelt mein Handy. Es ist Ian. „Hi, Rookie." – „Seid ihr schon wieder Zuhause?" – „Ja, wieso?", frage ich verwundert. „Gut, ihr habt eine Stunde, dann werdet ihr abgeholt." – „Wir werden was?" – „Abgeholt. Hast du dein Gehör in Frankreich gelassen? Vous êtes pris en charge dans une heure!" Bitte was? „Seit wann sprichst du Französisch?" – „Seitdem ich dreizehn bin", antwortet er mir trocken. „Ich habe kein Wort verstanden." – „Eine Stunden Louis, seid pünktlich." Dann legt er auf. Was soll das denn?

„Wer war das?", fragt Harry mich, der gerade die Flaschen in den Kühlschrank stellt. „Wusstest du, dass Ian Französisch kann?" Er schüttelt den Kopf. „Nein, was wollte er?" Ich zucke mit den Schultern. „Wir werden wohl in einer Stunde abgeholt. Frag mich nicht." – „Na dann, lass uns jetzt die Pizza bestellen, ich habe Hunger", sagt Harry nur und nimmt sich sein Handy. „Du findest das nicht seltsam?" – „Es ist Ian." Gut, da hat er recht.

„Kann ich so bleiben?" Harry sieht an sich herunter. In fünf Minuten werden wir abgeholt – angeblich. „Du siehst toll aus, Love", bekräftige ich. Harry trägt eine hellblaue Stoffhose und ein schwarzes Hemd dazu. Beides sitzt wie angegossen, am liebsten würde ich ihn einfach eine Weile ansehen und ihm die Sachen im Schlafzimmer wieder ausziehen. Harry zupft an seinen Locken herum. „Du siehst gut aus, Love." Er verdreht die Augen und macht weiter, bis er offenbar endlich zufrieden ist. „Und selbst wenn ist, ist doch egal, du ist mein Mann." Er schmunzelt und sieht mich zu sich heran. „Du bist süß." – „Süß", murmle ich. „Ja, süß. Aber wenn ich offenbar ausgehe, möchte ich angemessen aussehen", fügt er hinzu und drückt mir einen kurzen Kuss auf die Lippen.

Wir werden unterbrochen, als ein Auto vor unserem Haus mehrfach hupt. „Das scheint für uns zu sein", bemerkt Harry. Als wir aus der Tür treten bleibe ich verdutzt stehen. „Der Wagen gehört Lightning", bemerke ich verwundert. Es ist keine Limousine, aber definitiv eins der teuersten Autos im Besitz des Vereins. Ich eile vor und öffne die hintere Tür. „Nach dir." – „Ganz der britische Gentlemen, was?", grinst er und steigt ein. Ich gehe um das Auto herum und setze mich neben ihn. „Gewöhn dich nur nicht dran."

„Na, wie waren die Flitterwochen?", werden wir auf einmal gefragt. „Jason? Hi", begrüße ich ihn überrascht. „Harry, das ist Jason, er ist im VIP-Bereich für die Sicherheit zuständig. Jason, das ist mein Ehemann Harry." – „Freut mich, dich kennenzulernen." – „Ganz meinerseits", antwortet er freundlich und fährt los. „Wo bringst du uns hin?", möchte ich wissen. „Hat Ian dir das nicht gesagt?" – „Nein." – „Du wirst es früh genug merken", antwortet er daraufhin nur. Ich verdrehe die Augen. Harry schiebt seine Finger zwischen meine. Automatisch lächle ich verliebt, als wäre ich gerade vierzehn Jahre alt und hätte meinen ersten Crush. Aber es ist so viel mehr als das.

„Fahren wir ins Hattricks?", frage ich Jason nach einer Weile skeptisch. „Gut erkannt, Sherlock." – „Das hätte ich mir denken können." Harry schmunzelt. „Was? Du hast es auch nicht gewusst." – „Nein, aber ist es so abwegig?", fragt er lediglich. Nein, ist es nicht. Jason hält direkt vor der Kneipe. „Viel Spaß euch beiden und liebe Grüße, an alle anderen." Im gleichen Moment wird von beiden Seiten die Tür geöffnet. Zayn steht auf meiner Seite. „Willkommen zurück." Ich steige aus. Ian steht auf der anderen Seite. „Was habt ihr vorbereitet?", frage ich skeptisch. „Sei kein Schisser", antwortet Zayn nur. „Und du glaubst, das macht es besser?" – „Nein." Arschloch.

Harry schiebt seine Finger zwischen meine. Sofort flattert mein Herz wieder. Verdammt, ich bin wirklich mit diesem Mann verheiratet. Wir betreten die Bar. Das ganzes Team samt Trainerstab ein paar andere Mitarbeiter stehen dort. Außerdem Elli und Eve und einige andere Angehörige, die wir ebenfalls kennen. Über einer großen Tafel voller Snacks und Getränken hängt ein großes Banner. Just Married. „Das war Ellies Idee. Wir konnte sie nicht davon abhalten", raunt Ian mir leise zu. In der Mitte des Tisches entdecke ich eine Torte, Zweistufig. Es ist eine richtige, kitschige Hochzeitstorte. „Leute das... damit habe ich echt nicht gerechnet", bringe ich heraus. Dann sehe ich zu Harry. Seine freie Hand liegt auf seinem Mund und Tränen schimmern in seinen Augen. Er liebt es. „Es ist perfekt", sage ich grinsend und er nickt überfordert.

Drew beglückwünscht uns zuerst, alle anderen folgen. Wir setzen uns. Außer uns ist niemand im Hattricks. Nicht, dass die Kneipe leer wäre, aber das bedeutet, dass die Jungs, das Hattricks gemietet haben. Harry streicht mit dem Daumen über meinen Ring und ein Schauer erfasst mich. „Das ist alles nur für uns?" – „Wenn ihr schon heimlich heiratet, müsst zumindest diesen Abend mit uns verbringen", antwortet Ellie. Ich drücke einen Kuss auf Harrys Handrücken. „Möchtest du die Torte anschneiden?" – „Zusammen", entscheidet er. „So traditionell", lacht Zayn. „Habt euch auch an die anderen Regeln gehalten?" – „Du meinst, ob wir die Nacht in getrennten Zimmer geschlafen haben?", fragt Harry ihn amüsiert. „Nein. Du vergisst, dass wir sehr spontan geheiratet haben", fügt er hinzu und Drew reicht und das große Messer.

Es gibt zwar auch Bier, aber ich entscheide mich für Rosé, Harry tut es mir gleich. Wir erzählen von Paris und plötzlich zieht Harry eine kleine Schachtel heraus. „Du hast die Polaroids mitgebracht?", frage ich überrascht. Er nickt und reicht sie rum. „Das ist toll!", sagt Ellie plötzlich und dreht es um, dass es jeder sehen kann. Ich lächle und stimme ihr zu: „Allerdings. Das war eins der ersten Bilder." Es zeigt Harry und mich auf dem Eifelturm. „Du schaust sehr verliebt, Louis", grinst sie. Es ist das Bild, auf dem Harry und ich uns ansehen, kurz bevor wir uns küssen. „Oh, ich bin sehr verliebt, Ellie."

„Ich auch", flüstert Harry an meinen Hals und küsst sanft eine Stelle unterhalb meines Ohr, von der er weiß, dass ich augenblicklich eine Gänsehaut am ganzen Körper bekomme. „Waren das jetzt eigentlich eure Flitterwochen?", möchte Zayn wissen und nimmt sich ein Stück Torte. Sie schmeckt fantastisch. Eve hat sie ausgesucht. „Ja." – „Nein", antworte ich zeitgleich mit Harry. „Nicht?", fragt er verwundert. „Wir waren nicht einmal eine Woche in Paris, Love", antworte ich und lächle schief. „Du glaubst doch nicht, dass wir nicht in die Flitterwochen fliegen, oder? Also in richtige Flitterwochen." – „Uhm... Paris war sehr schön, also..." Ich seufze. „Mach dir um Geld keinen Kopf okay? Wir werden schon was finden. Wir haben Zeit", versichere ich ihm. „Wo möchtest du gerne hin?" – „Irgendwo ans Meer." – „Tampa liegt am Meer", wirft Liam ein. Ich verdrehe die Augen. „Ach was, Klugscheißer."

„Ich weiß nicht, in die Karibik vielleicht, oder nach Europa. Wir könnten auch durch Europa reisen." – „Du meinst Madrid, Rom, Athen und so?" Er nickt. „Ja, vielleicht." – „Wir machen alles, was du möchtest. Ich bringe dich liebend gerne an alle Orte, die du sehen möchtest", antworte ich leise. „Ich liebe dich, Louis", antwortet er daraufhin und küsst mich. 

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Das hat das Team schon ziemlich gut gemacht, oder? Was haltet ihr davon? :)

Love, L

Lightning's HattrickWhere stories live. Discover now