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Jimin zuckte vor Schreck zurück und stieß mit seiner Schulter gegen den Holzbalken, dabei hätte er beinahe seinen Rucksack fallen gelassen, welchen er noch festgehalten hatte. Schneller als gewollt rutschte ihm das Herz in die Hose und hämmerte in einem schnellen Tempo gegen seinen Brustkorb, da er einen wirklichen Schock erlitten hatte.

Die Luft anhaltend starrte er auf den knapp dreißig Zentimeter breiten Türspalt, hinter dem nichts als Dunkelheit existierte und er rechnete damit, dass ihm gleich ein Monster aus dem Inneren des Gebäudes entgegen sprang und es dann mit ihm vorbei wäre. Aber dazu kam es nicht. Stattdessen quietschte die Tür erneut laut auf, setzte sich in Bewegung und wurde von dem aufkommenden Windstoß weiter nach innen geöffnet, was das Tageslicht in das Anwesen scheinen ließ und etwas von von sich offenbarte.

Der Blick des Studenten wanderte in das Innere des Herrenhauses, er entdeckte den riesigen Raum, welcher glatt als Saal gelten konnte. An der gegenüberliegenden Wand der Haustür befand sich eine breite Treppe, welche ungefähr fünfzehn Stufen nach oben führte und sich dann nach links und rechts spaltete. Das Geländer war in einem angenehmen und eher dunkleren Honigbraun angefertigt worden und glänzte durch den Lack im schwachen Tageslicht. Auf der Treppe war ein weinroter Teppich ausgerollt worden und führte bis zur Haustür, wegen seinem Zustand aber wirkte er eher schimmelig und fleckig als so wie er in seinen besten Jahren aussah.

Jimin blickte nach oben, entdeckte die riesige Zeichnung welche die gesamte Decke beanspruchte und weitete beeindruckt seine Augen. Dort war ein Krieger in silberner Rüstung abgebildet, welcher auf seinem Ross saß und dessen Zügel stramm in der Faust hielt. Das schwarze Tier hatte sich gefährlich aufgebäumt und die Ohren eng nach hinten angelegt.

Die andere Hand des Mannes umfasste ein silbernes, großes Schwert, dessen Klinge bedrohlich zu aufblitzen schien. Eine große Brosche als Wappen war zwischen der rechten Schulter und dem Schlüsselbein befestigt und präsentierte einen goldenen Löwenkopf, welcher sein Maul weit aufgerissen hatte und auf seiner Zunge ein geschwungenes "M" gemalt wurde. Im Hintergrund erstreckte sich eine wüstenartige Landschaft, auf dessen Boden gefallene Krieger zu sehen waren, dessen Brustkörbe von Pfeilen durchbohrt waren und sich deren Blut unter ihnen angesammelt hatte.

Jimin bemerkte außerhalb der Zeichnung den kristallbesetzten Kronleuchter in der Mitte der Decke, wie er schwer hinunter hing und die kleinen Kristalle durch einen leicht schiefen Aufbau gegeneinander stießen ließ, weswegen ein sanftes, leises Klirren entstand. Der Mosaikboden im gesamten Saal hatte durch den vielen Schmutz und Staub seinen Glanz verloren und erstreckte sich matt im gesamten Raum.

Die Wände hatten eine helle beige Farbe, welche beinahe weiß wirkte, aber an vielen Stellen dunkle Flecken enthielt, welche sich dort wohl wegen der Luftfeuchtigkeit gebildet hatten. Die insgesamt acht Fenster, vier links und die anderen vier rechts von der Tür waren von dunkelroten, dicken Gardienen zugeschoben worden, damit man keinen Blick in das Innere des Hauses werfen konnte.

Mit einer unangenehmen Gänsehaut an seinem gesamten Körper drückte Jimin vorsichtig die protestierende Haustür komplett auf und hievte sein Gepäck in das Gebäude hinein. Na das konnte ja lustig werden.

The legend of the Min family ✓Where stories live. Discover now