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»Rio! Jetzt lass- mich doch los!« Jimin griff nach ihrer Hüfte, versuchte sich beinahe angewidert von ihr zu drücken und zappelte wie ein Fisch an Land. Aber Rio hörte nicht. Weiterhin drückte sie ihn an sich, ihre Brüste gerieten dabei beinahe in sein Gesicht. Ah! Helft Jimin doch! Er wollte nicht ersticken! »Rio!« Sie ließ von dem jungen Mann ab, was ihn laut aufatmen und dramatisch zu Boden fallen ließ. Die Steine auf dem Weg pieksten unangenehm in seinen Rücken, aber wenigstens kam er wieder nach Luft. »Wieso schreit sie so, Jimin?«, fragte Yoongi ganz unschuldig und sah sich weiterhin das Szenario vor sich an, sprang die Treppen runter und kniete sich zu Jimin auf den Boden. Rio stolperte dabei weiterhin ängstlich zurück, das Herz donnerte in ihrer Brust. Ja Yoongi, wieso schreit sie denn bloß wie von einer Tarantel gestochen? Kannst du es dir nicht schon selbst denken?

»Sie spinnt nur etwas.« Jimin hielt sich seinen Kopf und er setzte sich etwas auf, sah direkt in Yoongi's Gesicht welcher ihn neugierig anglotzte. Mit seinen großen Kulleraugen. Jimin fühlte sich so als wäre er gerade wieder von einer alkoholisierten Nacht auf seiner Veranda aufgewacht. »Das- das ist ein Geist Jimin! Die Legenden sind wahr!« Ja, das hatte Jimin auch schon gemerkt. Ächtzend stand er auf, klopfte sich den Dreck von der Hose und zog die kaputte Schmerztablettenpackung aus der Tasche, entdeckte dabei einen weiteren Riss im Bildschirm seines Handys, welches auf dem Boden lag. »Ja, und jetzt?« Yoongi stellte sich hinter Jimin, blickte über seine Schulter hinüber zu Rio und beäugte sie mit einem kritischen Blick.

Sie trug ein graues Top mit einem tiefen Ausschnitt, einen schwarzen Mini-Rock und dunklere Strumpfhosen, sowie schwarze Boots mit leichtem Absatz. Ihre blonden Haare waren zu einem unordentlichen Dutt gebunden und ihr schwarzer Ansatz stach bereits stark heraus. Würde sie in Yoongi's damaliger Zeit so herum laufen, hätte man sie als unreine Schlampe bezeichnet und ihr -als wäre sie Abfall- hinterher geschaut. »Aber- aber Jimin, das ist-!« Genervt verdrehte Jimin seine Augen, ging nach rechts und hob die Flasche mit dem Dos Mas darin auf, um aus dieser einen kräftigen Schluck zu nehmen. »Jimin du-« »Was willst du denn jetzt?« Der junge Mann drehte sich zu ihr um, schraubte die Flasche wieder zu und stemmte seine Hände in die Hüfte.

»Willst du mich bemitleiden und mir sagen das es ja so schrecklich ist was ich da ertragen muss? Danke, aber ich gebe mir schon selber ausreichend Mitleid. Ich habe dir schon oft genug erzählt das in diesem Haus echte Geister leben, es ist nicht mein Problem das du mir nie geglaubt hast, auch wenn du mich damals auf diesen Legenden-Kram aufmerksam gemacht hast. Also, was willst du jetzt machen?« Jimin hob sein Telefon vom Boden auf, sah Rio gereizt an und stapfte zur Veranda, Yoongi ihm dicht auf den Fersen.

Rio stand sprachlos dort, sie konnte gar nicht genau verstehen was gerade passiert war. Wen, oder was sie da gesehen hatte. Jimin stieg die Stufen hoch, trat die Tür mit seinem Fuß auf und betrat das Herrenhaus. »Wir werden später über alles reden. Danke das du mein Taxi gespielt hast.« Und damit schlug die schwere Tür mit einem lauten Knall zu.

The legend of the Min family ✓Where stories live. Discover now