The legend of the Min family ✓

026

»Jimin?« Er stand auf, drehte sich um und sah direkt in Yoongi's Gesicht. »Schleich' dich doch nicht so an!«, fauchte er und hockte sich wieder hin, kehrte die Scherben auf. »Tut mir leid das ich so nervig bin.« Irritiert runzelte Jimin seine Stirn, ging durch Yoongi hindurch und kippte das Glas in einen Mülleimer. »Ja, ja. Und was willst du jetzt?« Yoongi stand unschlüssig da und sagte dann irgendwie gar nichts. Da Jimin mit dem Rücken zu ihn gewandt war, dachte er das der Geist bereits wieder weg wäre, weswegen er sich erschreckte, als dieser dann doch wieder sprach. »Du musst uns helfen, Jimin.« Seine Stimme klang bedrückt und traurig und Yoongi sah an sich herunter, zupfte am Schlafgewandt herum. »Ich soll euch helfen? Wie stellst du dir das vor?«, lachte Jimin amüsiert und hatte nun die letzten Scherben eingesammelt. Unbeirrt ging er ins Schlafzimmer zurück und nahm seinen Staubsauger mit, Yoongi dackelte ihm dabei wie ein Hund hinterher. »Jimin, du verstehst nicht. Wir wollen nicht mehr an dieses Haus gefesselt sein. Wir machen das doch alles nicht extra.«, flehte Yoongi und sah dabei zu wie Jimin den Kabel des Staubsaugers ansteckte, als würde er ihn gar nicht hören.

»Ich kann Geisterjäger hierher bestellen. Dann kann er euch einsaugen und ich habe euch los.« Jimin schaltete das Gerät an und hielt das Saugrohr in Yoongi's Gesicht. Schade, er hatte gehofft diese Plage einsaugen zu können. Ohne auf eine Antwort zu warten ging er mit dem Gerät durch das Klavierzimmer und begann den Geist zu ignorieren. Yoongi stand im Türrahmen, seufzte schwer und verschwand nach wenigen Minuten wieder. Jimin fand Yoongi's Worte lächerlich. Helfen. Ja, sicher. Was sollte er schon machen? Mit Räucherstäbchen durch das Haus wandern und zu Gott beten? Ganz sicher nicht. Etwas zu ordentlich staubsaugte er das Klavierzimmer, ging mehrmals über die bereits gereinigten Stellen drüber, nur um eine Unterhaltung mit Yoongi zu vermeiden. Oh, er hasste diesen Geist!
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»Jimin?« Schwer seufzte der junge Mann, drehte sich um und musterte Yoongi mit gehobenen Augenbrauen. Was wollte er denn jetzt schon wieder? »Jetzt hör doch auf immer meinen Namen zu sagen!« Unzufrieden putzte Jimin weiter den Boden und hatte wieder das Gefühl zu platzen. Jimin, Jimin, Jimin. Ja, was wollte er denn wieder von ihm? »Kann der Geisterjäger uns wirklich helfen?« Jimin hielt inne, drehte sich wieder zu Yoongi um, welcher wieder diesen ahnungslosen Blick aufgesetzt hatte. Er konnte diese Unschuld nicht mehr sehen. Aber Yoongi wollte doch nur erlöst werden! »Ne, kann er nicht. Yoongi du-« Er atmete tief durch und wusch weiter den Boden. »Sowas gibt es gar nicht. Und weißt du auch warum? Weil Geister eigentlich nicht exsistieren und man deswegen keine Menschen braucht die sie verjagen.« Jimin zischte bitter. »Und trotzdem glotzt du mich die ganze Zeit wie ein Auto an und nervst mich!«

Yoongi weitete seine Augen, zuckte mit den Schultern. »Was soll ich denn sonst machen?« Ja, vielleicht einfach gehen? Vielleicht nicht so viel reden und einen nicht beim Duschen stören?! Jimin schüttelte seinen Kopf. »Du nervst echt.« »Ich weiß.«
»Und wieso machst du trotzdem weiter obwohl du es weißt?« Yoongi lief zu Jimin und sah ihm wieder so blöd ins Gesicht. »Weil du uns helfen musst! Du musst Jimin! Du bist hier eingezogen, also liegt es jetzt in deiner Verantwortung. Bitte, dann sind wir auch weg und du kannst für immer in Ruhe leben.« Jimin blieb stur. Er sah geradewegs auf den Boden, wischte diesen nochmal ein zweites Mal und sagte lange nichts. Yoongi blieb bei ihm, sah beim Putzen zu und war mal wieder so dicht an ihm dran, das Jimin sich immer wieder vor Kälte schütteln musste. »Ihr seid dann auch für immer weg? Wirklich für immer?«, fragte Jimin nach einiger Zeit Stille und tunkte den Wischmop in den Eimer Wasser. Yoongi's Miene erhellte sich schlagartig. »Ja, versprochen!«

Jimin nahm den Eimer hoch und trug ihn aus dem Zimmer. »Gut, dann könnt ihr ja schonmal anfangen mir nicht mehr auf die Nerven zu gehen. Für den Vorgeschmack.«