059

237 36 1
                                    


»Es scheint ein Tagebuch zu sein.«, überlegte Yoongi und Jimin klappte das Buch zu, musterte die Rückseite von dieser. Dort stand jedoch nichts, was ihnen weiterhelfen konnte. Lediglich war dort das Leder gespannt, welches die beiden kahl anstrahlte.

»Aber von wem?« Yoongi zuckte mit den Schultern. »Es könnte von Vater sein. Aber eigentlich.. Dieser Junge, von dem er da gesprochen hat.« Jimin schlug wieder die Seite auf und suchte nach der Zeile, wo es angefangen hatte. »Es gibt jemanden, dem der Autor etwas erzählt hat. Er meinte doch, dass er Sünden begannen hat.«

Nachdenklich ließ Jimin seinen Blick über die Seite wandern. »Er hat ihn gerettet.«, meinte er schlussendlich. »Er hat ihn mitgenommen, was bedeutet, dass er auch im Visier von eurem Mörder war. Es kann sogar sein, dass er mit euch im Haus gewesen war, als es passiert ist.«

Yoongi weitete seine Augen. »Was? Bei uns im Haus? Man hätte doch bemerkt, wenn eine fremde Person da gewesen wäre.«
Jimin schüttelte seinen Kopf. »Vielleicht hat er den Jungen auch versteckt? In einem Zimmer, wo niemand rein kann?«

Der Geist ließ seinen Blick auf die Zimmertür fallen. »Das Kaminzimmer.«
»Ja, das ist wahrscheinlich, aber wir können uns nicht sicher sein. Es ist noch kein Name gefallen, also wissen wir noch nichts. Vielleicht ist es ja kein Junge gewesen, sondern ein Mädchen. Deine Mutter, deine Schwester.«

Jimin seufzte schwer, Yoongi verneinte aber schnell. »Es stand aber drinnen, dass er seine Familie sterben gelassen hat. Seine Söhne und die Tochter. Und das bedeutet, dass es nicht Vater gewesen sein kann, der das alles geschrieben hat.« Jimin sah ihn verwundert an. »Warum denn?«

»Weil er nur einen Sohn hat. Mich. Ich bin der Älteste, und es gab nie einen zweiten.« Jimin nickte. Das ergab Sinn. Aber wer war dann der Autor dieses Buches? Eine Person, die sie bisher gar nicht kannten?

»Lass uns fortfahren, was meinst du?« Yoongi brummte zustimmend. Also lenkte Jimin seine Aufmerksamkeit auf die dritte Seite. Diese war mit fein säuberlich geschriebenen koreanischen Buchstaben verziert, was das Lesen für Jimin etwas vereinfachte.

»Die Spieluhr.«, laß Jimin die dicke Überschrift vor.
»Die Regeln und Dinge, die zu beachten sind, habe ich hier aufgelistet. Es ist wichtig, all dies zu kennen, bevor man die Teufelsuhr benutzt.
Sonst geht man selber in einer Zeit verloren, aus der man nicht mehr entkommen kann.




Nummer 1: Die Zeit
Zeit ist relativ. Und dennoch ist sie gefährlich und das wichtigste, was man bei einer Reise durch Vergangenheit und Zukunft beachten muss.

Die Zeit ist der Schlüssel.

Mit der Uhr kann man in jede Zeit reisen. In das Mittelalter, in die Steinzeit, zu den Lebzeiten von Christi.
Man kann auch in die Zukunft reisen, in das Jahr, an dem die Erde untergeht. Wo Russland seine Bomben auf Indien niederlässt oder der Herrscher von Nordkorea erstochen wird. Man kann jedes Wunder und jede Tragödie mitbekommen, egal wo, egal wie, egal wann.




Nummer zwei: Der Ort
Nur, weil man durch die Zeit reisen kann, heißt das nicht, dass man auch an den gewünschten Orten ankommt. Ich kann nicht in Südkorea meine Zeitreise beginnen und denken, dass ich in Kanada lande.
So funktioniert das nicht.

Wenn man an einem gewünschten Ort, egal ob in die Vergangenheit oder Zukunft, landen möchte, dann muss man in seiner Gegenwart auch persönlich dort hin. 

Wenn ich hier, im Herrenhaus meine Zeitreise beginne, dann komme ich auch genau an diesem Ort an, egal ob 500 Jahre in der Vergangenheit oder 200 in die Zukunft.




Nummer drei: Vergangenheit und Zukunft
Man kann nicht auf ewig in einer Zeitspanne bleiben, in die man gereist ist. Nun ja, eigentlich schon, aber dafür müsste man die Spieluhr umstellen.

Zwischen Vergangenheit und Zukunft gibt es jedoch einen großen Unterschied, den man nicht beeinflussen oder ändern kann.

In der Vergangenheit kann man nicht auf ewig bleiben. Die Spanne, welche man dort verbleiben kann, ist sehr wechselhaft und kann von Minuten bishin zu einigen Wochen gehen. Früher oder später jedoch kommt man in seine Zeit zurück, ob man will oder nicht.

Die Zukunft jedoch sieht da anders aus. Denn die ist noch nicht geschehen, was bedeutet, dass man dort für immer verbleiben kann, sollte man das wollen.

Es gibt dort kein Limit, denn das, was noch nicht geschehen ist, kann man immernoch verändern. Es steht in den Sternen, was alles so geschehen wird, und dennoch kann man erahnen, was auf einen zukommt.




Nummer vier: Behalte. Die. Uhr. Immer. Bei. Dir!!
Dies ist die wichtigste Sache, die man beachten muss, ganz besonders, wenn man in die Vergangenheit reist.

Am Boden der Spieluhr ist immer ein Countdown in Minuten angegeben, der dir zeigt, wie lange du dort noch bleiben kannst, ehe du zurückkehrst.

Wenn die Zeit abgelaufen ist, dann verschwindest du wieder in deine Gegenwart.

ABER!: Die Spieluhr ist nicht an dich gebunden. Nur, weil du der Zeitreisende bist, heißt das nicht, dass du auch automatisch wieder in deine Zeit zurückkommen kannst.

Wenn die Uhr nicht mehr in deinem Besitz ist, dann verschwindet sie nach dem Countdown in deine Zeit zurück. Auch, wenn sie niemand in den Händen hält.

Deswegen solltest du die Uhr IMMER bei dir behalten. Denn Menschen, egal in welcher Zeit, können sie dir wegnehmen. Und wenn sie die Uhr in ihrem Besitz haben, dann verfügen sie über dieselben Fähigkeiten wie der Zeitreisende.

Wenn andere Menschen die Spieluhr in den Händen halten, ehe der Countdown abläuft, reisen sie mit ihr in deine Zeit und es gibt für dich keine Möglichkeit, wieder zu entkommen.

Das einzige, was man tun kann, wäre eine Person aus deiner Zeit, die die Spieluhr in ihren Besitz reißt und dich in der exakten Zeit besuchen kommst, in die du gereist bist. Dann könnte sie dich mitnehmen.

Aber mal ehrlich, wer bekommt denn sowas schon hin?




Nummer fünf: Deine Begleitung
In deinen Zeitreisen kannst du nur eine Person mitnehmen. Du kannst mit ihr in Vergangenheit und Zukunft reisen wie du es möchtest.

Oder du kannst eine Person aus der Zeit, in die du gereist bist, mit dir nehmen. Es ist nur wichtig zu bedenken, dass diese Person in deiner Gegenwart, sowie auch in deiner gereisten Zeit in jedlicher Forn exsistieren muss.

Du kannst kein verstorbenes Mitglied deiner Familie mitnehmen, das verstößt gegen das Gesetz der Zeit.

Nun erzähle ich dir, wieso du generell nur einen Partner bei dir haben solltest:
Wenn du mehrere gleichzeitig mitnimmst und mit ihnen dann die Zeitreise beginnst, werden sie währenddessen in Zeit und Raum verschollen gehen.

Sagen wir es so: Die Spieluhr hat nur die Kraft zwei Personen problemlos durch die Zeit zu bringen, bei mehr Menschen wird die Uhr das nicht aushalten können.«

The legend of the Min family ✓Where stories live. Discover now