Kapitel 4

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Jakob POV

Ich war wirklich begeistert, wie Louis sich aktuell verhielt. Vor 10 Jahren noch wäre er vermutlich ausgeflippt, hätte riesen Szenen gemacht, doch inzwischen war er das totale Gegenteil. 

Vollkommen gelassen hatte er kurz mit uns über die Situation gesprochen, als er Luca zurückgebracht hatte, war nicht mal böse auf Harry gewesen, sondern wollte einfach nur, dass die Situation wieder in Ordnung gebracht wurde und als ich dann anbot, dass wir Grace ein paar Tage nehmen würden, damit die Zwei sich als Paar wieder finden konnten, war er ganz begeistert gewesen und mir dankbar um den Hals gefallen.

Luca dagegen war mal wieder schwer mit sich am Kämpfen. Einerseits, weil er jetzt auch die beiden nicht würde sehen können, dann das wir auch noch Grace zum Aufpassen hatten und unsere gemeinsame Zeit vermutlich noch mehr zusammen schrumpfen würde.

"Luca.", ich sah auf meinen Mann, der mit April auf dem Boden spielte. "Harry kommt dann gleich und bringt Grace mit.", er nickte nur und ich sah aber, wie seine Mundwinkel nach unten zeigten. "Und da möchte ich bitte dieses Schmollgesicht nicht an dir sehen."

Sein Kopf ruckte hoch und die grauen Augen funkelten mich an. "Du hast versprochen, mehr Zeit für uns zu haben.", kam es ungeniert und ich seufzte und nickte.

"Die werden wir auch haben. Ich werde Tom nachher schreiben und ihn bitten, morgen Abend wieder zum Babysitten zu kommen, damit du deine Zeit im Keller bekommst.", versuchte ich ihn zu beschwichtigen.

Er wollte wohl erst noch etwas sagen, ließ dann jedoch wieder den Kopf sinken und nickte erneut.

"Gut, das wir das auch geklärt haben.", murmelte ich kopfschüttelnd in mich hinein, hörte da schon das Auto auf der Auffahrt.

"Denk dran, sei lieb, sonst hast du morgen Abend keinen Spaß.", drohte ich ihm und sofort veränderte sich sein Gesicht und ein Lächeln erschien auf seinen Lippen. Kein echtes, das wusste ich, aber scheinbar zog die Androhung.

XXX

Harry stand im Wohnzimmer, hatte Grace die Jacke ausgezogen und sie runter zu April auf den Boden gesetzt, wo die beiden Mädchen bereits miteinander agierten.

"Ich...", begann er, doch ich schüttelte nur den Kopf. 

"Du sagst uns jetzt tschüss und fährst dann zu deinem Mann, der auf dich wartet. Macht euch ein paar schöne Tage allein. Genießt die Auszeit.", meine Stimme duldete keinen Widerspruch und er  lächelte schief.

"Gut. Also dann.", er ging erst auf Luca zu, zog diesen in den Arm und ich sah, dass er leicht angespannt war, sich dann aber sanft von Harry auf die Lippen küssen ließ, ohne sich zu wehren.

"Ich bringe dich zur Tür.", ich nickte Richtung Flur und nachdem er Grace noch einen Kuss gegeben hatte, folgte er mir langsam. Es war auffällig, dass er Zeit zu schinden versuchte.

"Hör zu. Ich will, dass du uns für die Zeit die ihr weg seid vergisst. Keine Anrufe, keine Nachrichten. Ihr konzentriert euch nur auf euch klar? Sollte etwas Ernstes und damit meine ich, wirklich etwas Ernstes sein, mit Grace, kontaktieren wir euch. Ansonsten ist Funkstille, verstanden?", ich sah in seine grünen Augen und sah wie diese leicht feucht wurden.

Auch wenn ich echt hart sein konnte, brach mir das dann doch bald das Herz und ich zog ihn an mich. "Es ist nur zu eurem Besten, Harry. Und du willst mich doch stolz machen, oder?", zog ich noch mein letztes Ass aus dem Ärmel, was mir blieb.

"Ja. Ja das will ich, Jakob.", kam es leise, während er sich an mich drückte.

"Gut. Also dann, fahr zu deinem Mann und habt ganz viel Spaß. Ich bin gespannt, was ihr berichtet, wenn ihr zurückkommt. Passt auf euch auf.", ich nahm sein Gesicht in beide Hände, drückte ihm einen liebevollen Kuss auf die Lippen, ehe ich bestimmt Richtung Tür schob.

Forever and ever (L.S.) 6. Teil der HeptalogieWhere stories live. Discover now