Kapitel 47

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Harry POV

Ich war schon wirklich sehr gespannt, wie es Tim nun wirklich ging. Er hatte mich in ein Café bestellt, in dem wir draußen sitzen konnten und auch einen Tisch gewählt, der etwas abseits von neugierigen Ohren gelegen war, sodass wir wirklich auch offen miteinander sprechen konnten.

"Danke, dass du gekommen bist.", der Polizist stand auf, als ich auf ihn zu ging, lächelte und nahm mich direkt herzlich in den Arm.

"Natürlich. Wie wir gesagt haben, wir sind alle füreinander da. Wie eine Familie.", ich lächelte ihm zu, ließ mich dann in den gemütlichen Rattansessel fallen.

"Was magst du trinken?", fragte er und ich griff nach der Karte, entschied mich für trotz der Wärme für einen Tee, den wir auch kurz danach bei der Bedienung bestellten.

"So und nun erzähl. Ich platze ja schon vor Neugierde.", gab ich zu und er senkte kurz den Kopf, ehe er einmal durch seine kurzen Haare fuhr und sich räusperte, dann leicht seufzte.

"Es war intensiv, anders, erschreckend, anregend, verwirrend, grausam, toll und schrecklich.", zählte er auf und ich versuchte die Adjektive die er nutzte irgendwie zu sortieren.

"Ihr Tee.", die junge Frau lächelte mich an, stellte mir den Tee vor die Nase und nach einem "Vielen Dank.", meinerseits verschwand sie auch direkt wieder und ließ uns so allein.

"Ich schließe aus all den Worten, dass du nach der Session komplett verwirrt bist.", fasste ich zusammen, was ich aus dem was er sagte ableitete.

Er nickte, griff nach dem Kaffeepott, der vor ihm stand. "Das trifft es wohl. Es war irgendwie alles gleichzeitig. Es gab Momente, da habe ich es gehasst. Dann gab es Momente, die mich erregt haben, obwohl es mich in meinen Augen nicht erregen dürfte, dann hat es mich angeekelt...", er hielt kurz inne, nahm einen Schluck.

"Was hat dich angeekelt, die Situation an sich, oder du dich selbst?", stellte ich eine Frage, die wohl jeder BDSM'ler aus den Anfängen kannte. Diese Selbstzweifel, dieses Gefühl falsch zu sein, weil einem Dinge gefielen, die eben nicht die Norm waren.

Er schien zu überlegen. "Ich mache es dir einfacher. Welche Situation hat dich angeekelt?", hakte ich nach und er wurde leicht rot um die Nase. Putzig, dass er wie Louis tatsächlich auch in dem Alter noch unter einem ausgeprägtem Schamgefühl litt.

"Am Schluss. Da hat, da hat Tom. Na ja, Timmy mit so einer Maschine penetriert und ihn gleichzeitig geschlagen und dann, dann hat er aufgehört und...", er schluckte, sah mich dann wieder an.

"Wir hatten eigentlich ausgemacht, dass ich ihm Befriedigung verschaffen würde. Er war von Anfang an gegen die Idee, weil er mich nicht so weit sah, aber ich war stur. Bin dann, zu einem geeigneten Zeitpunkt zu ihm hin, bin auf die Knie gegangen, aber dann...", er sah für einen Moment in die Ferne. "fühlte ich mich doch unwohl. Nicht, weil ich ihn nicht befriedigen wollte, sondern weil Liams und Timmys Augen auf mir lagen.", ich nickte, konnte nachvollziehen wo das Problem gewesen war.

"Jedenfalls hat Tom das natürlich sofort gemerkt und mich wieder auf die Füße gezogen, mir gesagt, dass ich meine Grenzen nicht überschreiten soll, nur weil ich meine, sonst nicht zu genügen. Er hat mich zu Liam zurückgebracht und gemeint, dann Plan B.", erneut trank er einen Schluck und ich runzelte die Stirn.

"Was war Plan B?", fragte ich und er wurde wieder rot.

"Das was ekelig war. Er, er wollte auf seine Kosten kommen, was ich auch verstehen konnte und da Timmy ihn nicht berühren durfte hat er dann...", er schüttelte kurz den Kopf und ich ließ meine Hand über den Tisch gleiten, griff nach seiner und hielt sie fest.

"Sieh mich an, Tim. Es muss dir bei mir nichts peinlich sein, hörst du?", er hielt für einen Moment den Blickkontakt, bevor er nickte und wieder weitersprach.

Forever and ever (L.S.) 6. Teil der HeptalogieWhere stories live. Discover now