Kapitel 59

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Harry POV

Ich ließ mich führen, versuchte einfach den Kopf abzustellen, obwohl ich wusste dass das was wir hier taten gerade sicher nicht das war, was abgesprochen war.

Dennoch ließ ich mich von der Situation mitreißen. Die Augen geschlossen fühlte ich die Hände in meinen Haaren, die mich so dirigierten, wie Jakob es gerade brauchte und ich erstarrte in der Bewegung als plötzlich ein. "Was zum Teufel?", in die Hütte schallte.

Sofort wurden meine Haare losgelassen, ich sank zurück auf meine Hacken und drehte erschrocken meinen Kopf zur Tür.

"Uns erzählen, dass wir nicht spielen und dann das?", Luca stand da wie der Racheegel persönlich. Seine Arme in die Hüften gestützt drehte er sich zu Lou um, der nun ebenfalls den Raum betrat.

"Was ist denn hier los?", fragte dieser nun auch und ich räusperte mich, wurde von Jakob auf die Füße gezogen.

"Es tut mir leid, es war meine Schuld.", kam es direkt von ihm und ich sah unsicher von einem zum anderen. 

"Ich fasse es nicht.", Luca drehte sich um, ging mit einem wütenden Schnauben aus dem Raum und Jakob streichelte einmal sanft über meine Schulter.

"Lou, es tut mir wirklich leid.", ich sah zu meinem Mann, der zwar auch nicht begeistert aussah, aber längst nicht so angepisst wie es Luca war.

"Geh zu ihm.", hörte ich ihn sagen, sah Jakob nicken, der nun Luca nach draußen folgte.

"Es... ich...", stotterte ich nun und senkte den Blick vor Louis.

"Schon gut.", er kam näher, griff nach meinen Händen. "Sag mir, was passiert ist. War das geplant?"

Ich schüttelte den Kopf. "Nein. Es war... Jakob hat die Dachpappe hochgezogen und ich habe etwas zu lange hingeguckt. Er hat einen Spruch gemacht und ich dann gekontert. Dann kam eines zum anderen. Er ist runter, hat mich gepackt und ins Haus gezerrt und dann... Es war vollkommen spontan."

Lou legte den Kopf ein wenig schief, begann zu lächeln. "Es ist ok.", sagte er ruhig, legte die Arme um mich. "Es ist wirklich ok. Es ist ja nicht so, als wärst du fremd gegangen. Wir vier lieben uns alle und ja, wir haben eine anderes lautende Vereinbarung und nein, es ist nicht gut, wenn ihr sie brecht. Aber...", er drückte mein Kinn hoch, etwas was sonst mir oblag und ich sah direkt in die blauen Augen.

"Ich kann deswegen nicht böse sein. Ich liebe dich, du liebst mich. Wir lieben die beiden und wenn ich ehrlich bin, ist diese Regel inzwischen auch echt blöd. Es gibt auch bei mir und Luca so manche Situationen, in denen man einfach gern seinem Instinkt nachgehen würde. Vielleicht, vielleicht sprechen wir ja mal darüber, ob wir die Regel nicht ändern können."

Ich war überrascht, mehr als das. Mit vollkommenem Unglauben sah ich meinen Mann an, der nur schmunzelte.

"Das hättest du nicht erwartet, nach früher, oder?", fragte er und ich nickte. 

"Es ist viel Zeit vergangen und ich war mir deiner Liebe noch nie so sicher wie jetzt.", er schmiegte sich nun an mich und ich schloss meine Arme fest um ihn. "Ich habe keine Angst, dich an ihn oder sie zu verlieren. Ich weiß, du würdest immer mich an die Nummer eins stellen, wenn ich das wollen würde. Ich weiß, dass ich nur mit dem Finger schnippen bräuchte und du würdest das Viererding über Bord schmeissen. Das gibt mir die Sicherheit, Haz. Genau das.", ich merkte wie mir die Tränen kamen. Dieser Mann vor mir war einfach nur unglaublich. 

"Du, du hast mit all dem Recht.", brachte ich zu Stande und er nickte. 

"Ich weiß.", er schmunzelte erneut, sah hoch zu mir, spitzte die Lippen. 

Forever and ever (L.S.) 6. Teil der HeptalogieWhere stories live. Discover now