Kapitel 57

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Jakob POV

"Soll ich nach ihm sehen?", Lou schien unsicher, ob er seinem Mann ins Bad folgen sollte, doch ich schüttelte den Kopf.

"Nein. Lass ihn ruhig selbst wieder runter kommen. Ich weiß gar nicht, wo sein tatsächliches Problem liegt, aktuell. Wir haben doch wirklich alle Zeit der Welt um zu spielen. Es ist ja nicht so, dass wir uns nur alle 4 Wochen sehen würden und da würde ich jetzt vorschlagen, dass wir dann auch noch da mit Tim spielen wollten.", ich schüttelte den Kopf, nahm ein Schluck von meinem Wein.

"Vielleicht hat er wieder mal Angst, dass Tim ihm den Rang bei dir abläuft.", sagte Luca und ich zuckte mit den Schultern.

"Er kann doch auch mit ihm spielen, wenn ich den Anfang gemacht habe. Das ist ja das, was ich absolut und gar nicht nachvollziehen kann. Ich habe ja nicht gesagt, dass nur ich das explizit mache, sondern ich sehe ihn genauso bei Tim in der Domrolle. Theoretisch können wir uns das ja sogar während der Session teilen. Aber gut. Lassen wir ihn ausmuckeln und dann wird es schon wieder.", Lou nickte, legte nun auch sein Besteck hin, denn er hatte den Teller vollständig geleert.

Ich ließ meinen Blick durchs Restaurant streifen, sah zu den WCs und wurde nun selbst langsam ungeduldig. Nach Kontrolle der Uhr war Harry nun schon mehr als 15 Minuten weg.

"Darf ich ihnen noch einen Nachtisch bringen?", ich sah zum Kellner, der mich freundlich anlächelte. "Die Herren haben jeweils das Tiramisu gewählt.", erklärte er, während Lou und Luca breit grinsten.

"Für mich die Herrencreme bitte und noch einmal das Tiramisu für meinen Freund, der gerade im Bad ist.", bestellte ich und mit einer leichten Verbeugung verschwand der Angestellte in die Küche.

"Ich gehe jetzt selbst und sehe nach.", ich schob den Stuhl zurück, stand auf.

"Meinst du echt, dass nicht ich lieber gehen sollte?", Lou stellte mich selten in Frage, aber ich wusste wenn, hatte es meist seine Berechtigung.

Für eine Sekunde überlegte ich, ließ mich zurück auf den Stuhl sinken. "Ja, das ist vielleicht besser. Danke.", ich griff über den Tisch, streichelte über seine Hand.

"Bin gleich wieder da.", er küsste Luca noch auf die Wange und verschwand dann ebenfalls im hinteren Teil der Location.

XXX

Das Dessert war schon komplett aufgetragen worden, als Lou und Harry endlich zurückkamen. Lou sah ganz zufrieden aus, während Harrys Blick selbst für mich in dem Augenblick unleserlich war.

"Da seid ihr ja endlich. Mir tropft schon das Wasser aus dem Mund, bei dem Anblick.", versuchte mein Mann die Stimmung ein wenig zu lockern, nachdem die beiden sich gesetzt hatten.

"Dann los.", Lou griff direkt nach der Kuchengabe und begann wie Luca das Tiramisu zu verspeisen, während Harry nur darauf starrte.

Ich sah ihn an, löffelte nebenbei meine Creme, bis er plötzlich aufsah, mir direkt in die Augen.

"Es gibt Bedingungen.", kam es wie aus der Pistole geschossen. "Es gibt Bedingungen, die einzuhalten sind. Diese lege ich fest. Kein Abweichen, kein Austesten, ob die Grenzen nicht doch erweiterbar sind."

Ich ließ meinen Löffel sinken, während mein Mund offen stand. Was war denn das jetzt gerade?

Nachdem ich mich etwas gefangen hatte, mich gestrafft, sagte ich. "Wie ich vorhin sagte, wenn einer von uns etwas dagegen hat, wird es nicht stattfinden. Ich setzte nicht unsere Beziehung aufs Spiel, nur weil ich jemanden helfen möchte."

Ernst sah ich in die Runde, sah die Jungs nicken, während Harrys Hände verkrampft auf dem Tisch lagen.

"Nein. Es muss geholfen werden.", kam es staksig von ihm und ich war verwirrt.

Forever and ever (L.S.) 6. Teil der HeptalogieWhere stories live. Discover now