Kapitel 32

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Jakob POV

Auch wenn ich wusste, dass Harry auf der einen Seite sicher Recht gehabt hatte, mit dem, was er sagte, tat es dennoch weh. 

Ärgerlich schüttelte ich den Kopf, versuchte dieses Gefühl was ich nicht haben wollte zu vertreiben. Harry war nach dem Gespräch wieder runter gegangen, während ich hier noch im Büro verharrte und überlegte, wie ich all das wabernde Gefühlschaos in den Griff bekommen könnte.

Es dauerte etwas, bis mir in den Kopf kam, mich auszupowern. Vielleicht würde das ein wenig helfen können.

Ohne groß auf die anderen zu achten lief ich rüber in unseren Hausteil, zog mir Trainingsklamotten an und ging dann in unser Fitnessstudio. Es wurde deutlich, dass ich zuletzt wieder mehr trainiert hatte, als ich auf dem Laufband schon fast 18 km/h laufen musste, um wirklich aus der Puste zu kommen.

Schwitzend und mit dem Fokus au meine Muskeln lag ich irgendwann am Bauchtrainer und hatte vermutlich schon weit über 100 Wiederholungen gemacht, doch ich begrüßte das Brennen in den Muskeln. Spürte dort hinein und war so in der Lage die negativen anderen Gedanken bei Seite zu schieben.

"Jakob?", Lucas Stimme klang durch den Raum und ich richtete mich vorsichtig auf.

"Was macht du?", seine grauen Augen zeigten eindeutig Besorgnis und ich zuckte nur mit den Schultern.

"Wonach sieht es aus? Trainieren.", gab ich zurück und er seufzte leise, ließ sich neben mich sinken.

"Du bist schon 3 Stunden hier drin.", kam es leise und vorsichtig und als ich meinen Kopf hob, auf die Uhr sah erschrak ich. Die Zeit hatte ich vollkommen vergessen.

"Ich, ich wollte mal wieder richtig durchziehen", gab ich als Ausrede und er schüttelte leicht den Kopf.

"Jakob, das ist nicht gut, das weißt du doch, oder?", ich merkte wie unsicher er gerade war. Mich zu kritisieren war ihm noch nie leicht gefallen in all den Jahren. Viel zu sehr steckten wir in der Dom/Sub Schiene, als das er diese Schritte nach vorn gewagt hätte.

"Doch, es ist gut und du willst doch auch weiter deinen großen starken Mann haben, oder nicht.", ich suchte nach meiner Dominanz, wollte ihn nicht weiter vordringen lassen und das was ich fand schien zu reichen, um ihm Einhalt zu gebieten.

"Ja natürlich. Aber...", Er lächelte traurig. "Komm bitte jetzt mit hoch. Die Kinder sind schon im Bett und ich denke wenn wir einen Abend für uns haben, wäre das mal gut, nicht wahr?"

Ich runzelte überrascht die Stirn. Diesen Wunsch von Luca ausgehend fand ich schon sehr irritierend. War doch sonst immer er derjenige gewesen, der nie von den anderen getrennt sein wollte.

"Wenn du es so möchtest, Sweatheart.", gab ich zurück, rappelte mich auf und merkte erst da, wie sehr ich meine Muskeln überansprucht hatte.

"Ich lasse dir eine heiße Wanne ein und bringe dir dann Magnesium. Komm.", Luca ging auf die Tür zu und ich folgte ihm langsam, fühlte mich wie ein Greis, der nur im Schneckentempo vorwärts kam.

XXX

Luca POV

Harry hatte kurz angeschnitten, was er mit Jakob besprochen hatte und mir war klar, dass ihn das bis ins Mark erschüttern würde, er es aber sicher nicht zeigen.

Unruhig hatte ich auf die Uhr geschaut, immer wieder überlegt wann ich im Sportraum eingreifen sollte, doch der jüngere Dom hatte gemeint, ich solle Jakob seinen Raum lassen.

Louis dagegen schien da unsicherer zu sein. Dieser war auch eher unruhig, rutschte auf der Couch hin und her und fühlte sich mit der Situation auch nicht wohl.

Forever and ever (L.S.) 6. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt