Kapitel 21

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Tom POV

Auch wenn ich mitbekommen hatte, dass sowohl Jakob mit den Jungs, als auch Blake heute Abend im Club anwesend waren, hatte ich jedoch nur meinen Kopf bei Tim, der gleich vorbei kommen wollte.

Es war schon wirklich merkwürdig, aber ich war aufgeregt wie ein Teenager und bestimmt schon dreimal vor dem Spiegel im kleinen Bad meines Büros gestanden, um mein Äusseres zu überprüfen.

Tim hatte nach einer 24 Stunden Schicht nun drei freie Tage vor sich und hatte gesagt, dass er mich heute Abend im Club besuchen kommen wollte.

Noch immer waren wir bisher ausschließlich auf Vanillabasis unterwegs gewesen und ich hatte keine Ahnung, ob er von sich aus heute den ersten Antritt machen wollte, meine Welt näher kennenzulernen.

Zum Glück war heute auf der Bühne ein recht anfängertaugliches Programm geplant. Unser Meister des Bondage gab sich mal wieder die Ehre und ich war sicher, dass das für den Beginn  sicher ein guter Einstieg war.

Mein Blick ging auf die Überwachungsmonitore, die auch den Parkplatz hinter dem Club einsehen konnten und als ich sein Auto parken sah, schlug mir das Herz wieder bis zum Hals.

Ich hatte mich wirklich Hals über Kopf in diesen Polizisten verliebt. Raue Schale, weicher Kern traf es bei ihm wirklich und ich liebte es, wenn er mir gegenüber die Mauern auch schon in Gesprächen fallen ließ.

Das er anders konnte, hatte ich jedoch auch bereits erlebt, als ich ihn vom Dienst abgeholt hatte. Ich war ein wenig zu früh, wartete in dem kleinen Sitzbereich und bekam mit, wie er bei Dienstübergabe, die nicht hinter verschlossener Tür stattfand, ein ganz anderen Tim zeigte. Dieser war durchsetzungsstark, energisch, schon fast ein wenig kalt, wenn man seiner Stimme so lauschte. Ganz anders, als ich ihn kennengelernt hatte. Da war er meist eher der Schmusekater, doch wenn ich das seinen Kollegen erzählen würde, würde mir das vermutlich niemand glauben.

Es klingelte und ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, richtete noch einmal mein Hemd und atmete tief durch.

Mit einem möglichst souveränen Lächeln öffnete ich die Tür und da stand er. Wie gemalt, mit einem leicht schüchternen Lächeln auf den Lippen.

"Komm doch rein.", raunte ich ihm zu, griff aber erst beherzt seine Wangen und küsste ihn tief, sodass er ein leises Aufstöhnen nicht unterdrücken konnte.

"Wow.", brachte er atemlos hervor, als ich von ihm abließ und ihn ins Innere des Clubs zog.

"Das sollte ich sagen. Du siehst umwerfend aus.", ich ließ meinen Blick an seinem Körper hoch und runter gleiten. Er trug eine enge dunkelblaue Jeans, dazu ein anliegendes Shirt, was seinen trainierten Körper perfekt betonte und eine Lederjacke.

Seine Wangen wurden leicht rot und er senkte den Kopf ein wenig. "Danke."

Ich schmunzelte, genoss diesen Moment, dass er vor mir den Blick senkte und zog ihn erneut zu mir heran, küsste ihn noch einmal.

"Möchtest du etwas trinken?", fragte ich und er fuhr sich durch die Haare, wirkte leicht nervös. 

"Vielleicht ein Bier?", fragte er und ich nickte.

"Holen wir uns gleich an der Bar. Möchtest du, dass wir hier bleiben, im Büro, bis der Club schließt, oder..."

"Ich würde gern etwa sehen.", kam es ein wenig unsicher und ich schmolz noch ein wenig mehr dahin.

"Was genau möchtest du sehen?", tastete ich mich jetzt vor, ließ meine Stimme dominanter klingen, um ihm Sicherheit zu geben. Etwas, was ich all die Jahre meines Domseins gelernt hatte. Ein souveräner Dom half einem nervösen Sub über dessen Unsicherheit hinweg.

Forever and ever (L.S.) 6. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt