Kapitel 33

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Harry POV

Das Luca und am Abend einfach weggeschickt hatte, tat mir im Herzen weh und auch wenn Lou versuchte die Situation abzumildern, in dem er sein Verhalten erklärte, riss es innerlich schon an mir.

Sicher war ich der Auslöser gewesen, dass Jakob sich nicht gut fühlte, aber so konnte es doch wirklich nicht weitergehen. Er war geradezu besessen von mir und ich hatte das Gefühl, dass es immer mehr zunahm, anstatt besser zu werden. Da musste ich einschreiten, auch zum Wohle unserer aller Beziehung. Wie musste sich bitte Luca fühlen, wenn er das alles so mit ansah?

"Hör auf zu grübeln. Sie haben scheinbar entschieden, ein wenig Abstand zu brauchen.", sagte mein Mann mit einem leichten Lächeln, nachdem wir Grace zum Kitabus gebracht hatten, der die Kinder jeden morgen einsammelte. "Gib ihnen Zeit, Haz. Das ist sicher alles nicht so einfach. Denk doch bitte an deine Zeit zurück, als du mit deinen Dämonen zu kämpfen hattest."

Ich wusste genau, dass er Recht hatte und doch war es unglaublich schwierig, mit der Situation klar zu kommen. Eigentlich wollte ich nur eines, zu Jakob, ihm sagen, dass ich ihn liebte und er nicht traurig oder enttäuscht sein sollte, wegen mir. 

"Komm, lass uns mal die Steuerunterlagen zusammensuchen. Mike hat gestern angerufen, er wollte die Sachen heute Nachmittag abholen, damit er die Steuererklärung machen kann.", forderte er mich auf und so wurde ich zumindest für eine gewisse Zeit abgelenkt.

XXX

Jakob POV

Ich wusste nicht, wie ich es Luca beibringen sollte und entschied mich dann, es direkt zu tun, ohne Umschweife, nachdem wir April nach oben geschickt hatten und nicht wie sonst in die Kita. Wir hatten ihr erklärt, dass wir nachher noch einen Ausflug machen würden und sie deshalb bitte ein paar Dinge einpacken sollte. Bis wir sie holten, sollte sie oben dann in ihrem Zimmer spielen.

"Luca.", sagte ich und saß meinem Mann am Esstisch gegenüber. "Ich habe Angst, dass ich dir mit meinen Aussagen weh tue und das will ich nicht.", die großen grauen Augen sahen mich an und ich wusste, dass ich es gerade mit den Worte sicher nicht besser machte, seine latente Angst noch größer wurde. "Weißt du, du hast gesagt wir brauchen eine Auszeit als Paar, als Familie von Harry und Louis. Eine Auszeit, damit ich mich von diesem...", ich wedelte mich meinen Händen in der Luft, fand keine Worte dafür, was das mit Harry war. "entfernen kann. Aber ich weiß nicht, ob es so gut ist, wenn wir das zusammen tun."

Ich hörte Luca schlucken, aber er hielt den Blickkontakt, wartete einfach ab. "Ich glaube es wäre wichtig für mich, dass ich wieder zu mir selbst finde, das ich mir die Zeit nehme, meinem Innersten zuzuhören, ohne Ablenkungen.", ich merkte wie mein Herz raste, die Angst Luca mit dem was ich wollte schwer zu verletzten war riesig.

"Deshalb möchtest du allein eine Auszeit.", kam es ganz ruhig und sachlich einen Moment später von Luca, als ich nicht weiter sprach.

"Ja.", bestätigte ich leise, sah auf den Tisch, fühlte mich unendlich schlecht, auch wenn ich wusste, dass das für ich aktuell der einzige Weg schien, wieder vernünftig auf die Füße zu kommen.

"Dann musst du das tun, Jakob.", ich sah langsam hoch und anstatt Wut, Enttäuschung oder Ärger zu sehen, lächelte er einfach nur.

"Du, du bist nicht...", stotterte ich und da griff er nach meinen Händen, streichelte sanft darüber, so wie ich es früher oft gemacht hatte, wenn er unsicher war.

"Nein, das bin ich nicht. Ich kann es sogar nachvollziehen. Jeder von uns hier will nur dein Bestes und deshalb versuchen wir natürlich, dir zu helfen. Du selbst kommst aber gar nicht zur Ruhe, hast gar nicht die Möglichkeit dich selbst mit dir ausreichend zu beschäftigen. Die Idee, dass du nur für dich bist, über all das nachdenken kannst und innerlich zur Ruhe kommst, finde ich sehr gut."

Forever and ever (L.S.) 6. Teil der HeptalogieWhere stories live. Discover now