Trust no Assassin

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Donnerstag 27.03.2052; 15:22 Uhr

Es ist kurz nach Mittag als ich die Räume unserer nicht gerade übersichtlichen Stadtbibliothek betrete. Ich bin hier um, aus reiner Neugier, ein wenig über meinen Auftrag in Erfahrung zu bringen. Okay, vielleicht auch deshalb weil ich etwas übervorsichtig bin. Doch wenn ich an die Angst denke und den Schauer welcher mir über den Rücken lief, als ich das Gefühl hatte beobachtet zu werden, sollte ich definitiv auf Nummer sicher gehen. Vor allem dann, wenn man nie genau wissen kann, wer, wann und wo einem auf der Lauer liegt. Misstrauisch schiele ich zu meinem Armband.

Mal schauen wer sich hinter dir verbirgt Jake Luke Köffler.

Als ich mich umsehe, bemerke ich, dass nicht sehr viele Menschen anwesend sind. Es ist sogar ziemlich leer im Vergleich zu den letzten Malen in denen ich hier war.

Schnurstracks gehe ich auf einen der umherstehenden Computer zu, tippe den Namen in die Suchmaschine ein, und drücke Enter. Minute für Minute durchforstet sie das Archiv der Stadtbibliothek, und listet mir Bücher, Zeitungsartikel, und Kataloge auf, in denen der Name Jake Luke Köffler mindestens einmal auftaucht. Ein Seufzen entfährt mir. Das wird wahrscheinlich etwas länger dauern als gedacht.

Abwesend durchstreife ich die Gänge. Links und rechts von mir ragen riesige Regale in die Höhe, gefüllt mit all dem Wissen was ein Menschenherz begehrt. Mein Weg führt mich in den 1. Stock. Eine Wendeltreppe im Industrie Stile zeigt mir den Weg nach oben. Dort angelangt, blicke ich von der Galerie hinunter ins Erdgeschoss auf die große Halle, welche mit Reihen von Tischen, Sesseln, Stühlen, Leselampen und vereinzelten Computern möbliert wurde. Alles rustikal gehalten.

Wenn man einen Blick nach oben wagt, fällt einem direkt die riesige Glaskuppel an der Decke auf. Durch sie sickern vereinzelte Strahlen an solch einem trüben Tag, wie diesen, hindurch.

Ich wende meinen Blick ab, und setze meinen Weg fort. Nachdem ich in dem Abteil für Naturwissenschaften angelangt bin, suche ich nach den Initialen „Ko". Zu meinem Missfallen sind das nicht gerade wenige Bücher die von einem J. L. Köffler geschrieben wurden. Nicht lange darüber nachgedacht, schnappe ich mir einen Stapel, und setze mich damit in die große Halle.

Einige Bücher konnte ich direkt zu Beginn aussortieren, da das angegebene Bild des Autors nicht dem meinem entsprach. Bei anderen musste ich etwas genauer lesen, um festzustellen, dass es sich nicht um die von mir gesuchte Person handelt.

Während ich gerade dabei bin den nächsten Gang zu durchsuchen, kommt mir der Gedanke in den Kopf, ob es wohl möglich ist, dass gerade genau jetzt jemand versucht Informationen über mich herauszufinden, so wie ich über Herrn Köffler? Was ist, wenn genau diese Person dies gar nicht mehr tun muss, weil sie mich bereits gefunden hat? Ich halte für einen Moment inne. „Das ist doch verrückt Phoebe. Die Wahrscheinlichkeit ist geringer, als, dass diese grausame Realität bald ein Ende findet. Mach dich nicht kirre.", murmle ich mir zu.

Und doch erwische ich mich selbst dabei, wie ich anfange die Leute um mich herum, als auch meine Umgebung, misstrauisch zu mustern.

Nachdem ich schon mehrere Stunden hier verweile, und keinen Schritt weiter gekommen bin, außer festzustellen, dass es sich bei meiner gesuchten Person um keinen alten Rockstar handelt, keinen berühmten Naturwissenschaftler oder Chemiker, keinen über dem in Klatsch- und Tratschbereich berichtet wird, und keinen ehemaligen bekannten Sportler handelt, bin ich gerade dabei meine Suche aufzugeben. Müde lege ich meinen Kopf auf den Tisch. Erschöpft schließe ich meine Augen und gönne mir einen kurzen Moment Pause.

Doch dann kommt mir noch eine letzte rettende Idee. Das alte Archiv! Dort könnte noch etwas sein.

Schleunigst frage ich nach. Anfangs wurde ich von der Bibliothekarin schief angesehen, doch händigt sie mir nach einem weiteren prüfenden Blick einen Schlüssel aus, und weißt mir den Weg. Von weitem höre ich sie noch hinter mir her rufen, dass der Bereich nicht da ist, um sich etwas zu entleihen.