Tag 18

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[ Levi // 25 // ]

Müde schlage ich meine Augen auf und lächle sofort. Eren streichelt mir sanft durch die Haare, das Sonnenlicht, welches in den Raum fällt, lässt einige Staubpartikel zum Vorschein kommen. Das Licht glänzt in einer Mischung aus orange und rosa. Eren sagt noch immer nichts, sondern streichelt mir einfach nur durch die Haare. 

Niemand anderes ist mehr in diesem Raum, doch ich höre Gelächter durch die dicke Tür. "Wie lang hab ich geschlafen?", frage ich leise und schaue aus dem Fenster. "Weiß nicht. Die anderen sind so gegen 10 Uhr aufgestanden. Vielleicht ist es jetzt 11 oder halb 12?", murmelt er und küsst meinen Kopf.

"Willst du auch zu ihnen?" - "Nein, ich könnte mir nichts schöneres vorstellen, als hier mit dir hier zu liegen und nichts zu tun." Ich lächle wegen seinen Worten schwach und drücke mich etwas an ihn. Verwundert stelle ich etwas fest. "Hast du ne Latte?", murmle ich leise und er lacht auf. "Was wenn es so wäre?" 

"Dann müsste das höllisch weh tun." - "Erfahrung, nh?" Ich seufze gespielt genervt und drehe mich zu ihm um. "Klar, ich hab andauernd 'nen Steifen.", die Ironie in meiner Stimme scheint er zu ignorieren, als er antwortet: "Und was machst du dann?"

Ich hasse diesen Tonfall in seiner Stimme. Dieses Verführerische. "Das geht dich gar nichts an." - "Ich weiß mehr darüber als du denkst, Schatz."

"Ich weiß, dass du genug weißt. Und ich weiß, dass du mir in solchen Situationen sicherlich helfen wollen würdest. Aber du solltest wissen, dass ich das ablehnen würde. Weißt du was ich meine?" Verwirrt schaut er mich an, was mich leise lachen lässt. "Gewonnen.", grinse ich.

"Welches Spiel denn?", er schließt seine Augen halb und grinst. "Idiot.", murmle ich und küsse ihn auf die Wange. "Ach komm schon, ein Wangenkuss?"

Ich rolle mit den Augen, lege meine Lippen auf seine und lasse meine Hände in seinen Haaren verschwinden. Vorsichtig krabble ich auf seinen Bauch und setze mich breitbeinig hin. Er legt seine Hände an meinen Hintern, vertieft den Kuss ins Leidenschaftliche und setzt sich auf, dabei rutsche ich etwas auf sein Becken, spüre, dass er sehr wohl eine Latte hat und löse mich von ihm.

"Ich - ich weiß nicht, ob wir das schon machen sollten, Eren.", murmle ich und merke, wie er unsere Hände ineinander verschränkt. "Wenn du Schmerzen hast, dann lassen wir das." Lächelnd will er mich von sich herunter heben, doch ich halte seine Hände fest. "Nein, warte!", meine ich dann und lege seine Hände an mein Becken. "Es ist nicht so, dass ich noch große Schmerzen haben. Sicherlich wäre es auch nicht förderlich wenn ich direkt nach einer Vergewaltigung Sex haben würde.... es ist nur so, dass ich immer noch .. Angst habe. Etwas falsch zu machen, weißt du?"

"Du kannst nichts falsch machen, aber wenn du warten willst, dann warten wir."


[ Eren // 2 // ]

Ich hebe ihn von mir runter und erkläre, dass ich ins Badezimmer gehen würde, was er nur nickend hinnimmt. Ich gebe ihm noch einen Kuss und verschwinde dann. Im Bad, schließe ich dir Tür ab lehne mich an diese, lasse meine Hand in meine Hose fahren, ziehe die Boxer runter, keuche leise auf und beiße mir auf die Lippe, als ich daran denke, dass das nicht meine Hand sein könnte, sondern Levis.

Wie er seine kleinen Hände um meine Männlichkeit schließen könnte, wie er mich unschuldig anschauen könnte, unwissend in dem, was ich gerne tun würde. Wenn ich mir auch nur ansatzweise vorstelle, wie es wäre ihn zu dehnen. Mit meinen Fingern sein Inneres zu berühren. "Fuck." Stöhnend bewege ich meine Vorhaut mit, kralle mich in meinen Oberschenkel und komme seinen Namen stöhnend in meiner Hand. 

Bitte lass das niemanden gehört haben.


[ Levi // 26 // ]

Ich komme in denn Essraum, wo Mike, Annie und Erwin mit hochroten Köpfen am Tisch sitzen, während Hanji und Isa sich köstlich zu amüsieren scheinen. "Was ist denn mit euch los?", frage ich und setze mich neben Hanji, welche gruselig zu lachen beginnt. "Du hast Eren einfach stehen lassen, richtig?", lacht Isa und ich hebe eine Augenbraue. "Was?"

"Wieso holt er sich im Bad einen runter, wenn er dich dich hat?", fragt Hanji und ich werde ebenso rot wie Mike, Erwin und Annie. "Ähm, woher willst du-"

"Bin an der Tür vorbei und habs gehört.", lacht die Brünette. "Wir haben schon eine Menge von uns hier mitbekommen, sei es der Sex von Erwin und Mike, die Wutanfälle von Annie, die ständigen Stimmungsschwankungen von Farlan und Isabel, mein Wahnsinn oder dein Auftauchen, doch sowas haben wir von Eren noch nie mitbekommen."

"Noch nie? Wäre nicht das erste Mal, dass ich das hier mache.", höre ich plötzlich seine Stimme. Ich drehe mich zu ihm um und werde rot. Ich hatte mir vorhin extra etwas angezogen, er jedoch steht nur in Boxershorts herum. Er setzt sich neben mich und legt einen Arm um meine Hüfte, ehe er fragt, ob wir heute etwas vorhaben würden.

"Wir wollten in die Stadt, ein bisschen was shoppen. Wir brauche neue Farben, Essen und Klamotten.", meint Annie.


Als wir uns alle in Erens Auto gequetscht haben: Ich und Eren vorne, Mike, Hanji, Isabel und Annie hinten - Erwin wollte nicht mitkommen - sind wir in die Stadt gefahren und haben beschlossen uns aufzuteilen. Ich würde mit Annie und Mike einkaufen gehen und Eren würde sich mit den anderen beiden abgeben müssen. Nicht, dass es ihn nicht stören würde, es verunsichert mich. Er und Hanji haben schonmal ziemlich schräge Dinge eingekauft, ein weiteres Mal kann ich darauf verzichten.

"Du machst dir echt Sorgen wegen den beiden, nh?", fragt Mike und packt einige Dinge in den Korb. "Natürlich. Das letzte Mal kamen die beiden aus einem Sexshop wieder." - "Wäre das so schlimm, wenn das nochmal passieren würde?"

"Es wäre heraus geworfenes Geld. Ich hoffe einfach, dass er das weiß.", murmle ich und packe ein paar Pflaster, Shampoos und Duschgele ein. Annie kommt mit einigen Wachsstreifenpackungen in den Händen wieder und packt sie ebenfalls in den Korb. 

"Stell dich nicht so an und geh mal drauf ein, was er möchte. Er hat sich immerhin die letzten Jahre für dich zusammen gerissen. Abgesehen von den letzten Monaten." Wenn sie wüsste, was er manchmal will, würde sie das nicht mehr sagen. 

Ich ignoriere ihre Worte einfach und wir gehen weiter durch den Laden, bis wir bezahlen und die beiden zu einem Klamottenladen gehen. Ich verziehe mich auf den Parkplatz und suche Erens Auto. Ich habe einen Schlüssel von ihm bekommen, falls wir ihn in dem Einkaufszentrum nicht finden würden. Ich schließe den Kofferraum auf, packe die dm-Tüte zu den Lebensmitteleinkäufen und schließe die Klappe wieder, ehe ich mich ins Auto setze und meinen Kopf an die Kopflehne fallen lasse.

Nur kurze Zeit später öffnet sich die Fahrertür und ich drehe meinen Kopf zu einem braunen Haarschopf. Grüne Augen funkeln mich glücklich an und ich lächle ihm zu. "Sag mir bitte nicht, dass du mit Hanji wieder in dem Shop warst." - "War ich nicht, keine Sorge."


Als die anderen zu uns kamen, sind wir zurück zur Halle gefahren und haben dort den restlichen Tag verbracht. Ich habe mich irgendwann auf den Schornstein verzogen und beobachte nun mit der Musik von Farin Urlaub in den Ohren den Sonnenuntergang. Es ist so schön. Und doch wieder so typisch, dass ich diesen Moment allein verbringe.

Ich liebe Eren, wirklich. Ich möchte ihn am liebsten nie mehr gehen lassen, aber einige seiner Triebe machen mir Angst und ich hoffe einfach, dass er das irgendwann nachvollziehen kann. Ich weiß nicht, wie ich ihn darauf ansprechen soll, dass ich da Angst vor habe. Ich weiß nicht, ob ich ihn überhaupt ansprechen sollte. Es würde sicherlich einiges erleichtern, dich alles wäre nicht damit geklärt. Das war es schon früher nicht. Er hatte schon oft versucht mir seine Vorlieben schmackhaft zu machen und immer sagte ich, dass ich das nicht mögen würde.

Ich hätte ihm gleich sagen sollen, dass ich panische Angst davor habe. Ich hätte die Wahrheit sagen müssen. Ob ich das jetzt noch kann? Oder sollte ich lieber weiter so tun, als wäre es mir einfach nur unangenehm? Ich weiß es nicht.

100 Briefe [Ereri/Riren]Where stories live. Discover now