Tag 20

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[ Levi // 28 // ]

"Halt still!", zischt er und ich bleibe endlich still stehen. "Das ist arschkalt. Willst du das an den Hintern gerieben bekommen?", fauche ich ihn an und er lacht nur leise, verteilt die Salbe weiter an meinem Muskelring und küsst meinen Rücken. "Ich könnte ganz andere Dinge an deinem Hintern reiben, Levi.", haucht er leise, als er fertig ist und küsst mich unter meinem Ohr. "Lass das, Eren.", murmle ich unsicher und drehe mich zu ihm um. 

Er grinst nur dreckig und küsst weiter meinen Hals. "Eren.", jammere ich und drücke ihn von mir weg. "Hör auf." Er seufzt genervt und stemmt seine Arme in die Hüfte. Ich ziehe mir schnell meine Hose hoch und will raus gehen, doch er hält mich am Arm fest. "Was denn noch?"

"Wann lässt du das wieder zu, Levi? Habe ich dir dabei jemals weh getan?", fragt er kalt und schaut mich emotionslos an. "Nein, aber jetzt tust du es.", murmle ich und reiße mich von ihm los, gehe in den Schlafraum und ziehe mir meinen dicken Pulli über, ehe ich mir einen Mundschutz nehme und mich in die Halle und schnappe mir eine schwarze und eine weiße Dose, setze mir meine Kopfhörer auf und höre die Klänge von True Friends.

Ich beginne den BMTH-Umbrella an eine alte Wand zu sprühen und die Tropfen in eine perfekte Form zu bringen. Ich liebe Schablonen. 

" 'Cause karma has no deadline

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" 'Cause karma has no deadline. I wouldn't hold my breath if I was you. 'Cause I'll forget but I'll never forgive you. Don't you know, don't you know? True friends stab you in the front.", singe ich mit und schüttle die Dose, damit das gewohnte Klacken ertönte und ich lächle unter dem Mundschutz etwas. Vor 2 Jahren haben wir noch ohne die Dinger gesprayt, dann musste Farlan wegen den Dämpfen ins Krankenhaus und ihm zu liebe machen wir das jetzt so.

Unglücklicherweise löst sich das Kabel meiner Kopfhörer leicht von meinem AUX-Stecker am Handy, sodass die Musik in meinen Ohren verstummt und ich gedämpfte Stimmen wahrnehmen kann. "Ich war zu grob, Annie." Ich versuche so zu tun, als ob ich sie nicht hören würde, doch die Gewissheit, dass die beiden mich anschauen, bleibt und verunsichert mich in meinem Tun. Es ist nur Eren, der hat schon viel schlimmere Dinge von dir mitbekommen. Stell dich nicht so an. 

"Finde ich nicht.", höre ich sie gedämpft. "Er soll sich nicht so anstellen. So schlimm kann Sex mit dir doch nicht sein." Er seufzt und schweigt dann. "Für dich vielleicht nicht. Er hat das schonmal sehen müssen, ich denke, dass er das nicht aushält, wenn er es nicht nur sieht."

"Was du damals gemacht hast, war scheiße, das wissen wir alle und du am besten. Aber er als dein Freund sollte akzeptieren, dass du eben nicht nur auf Blümchensex stehst, wie er vielleicht. Ich hab keine Ahnung von seinen Gelüsten und viel will ich darüber auch nicht wissen, ich kann dir nur sagen, was ich denke."

Zufrieden betrachte ich mein Werk, drehe mich zu den beiden um, ziehe meinen Mundschutz ab, setze meine Kopfhörer ab und lege mir diese um den Hals ehe ich an ihnen vorbei die Treppe rauf gehe und dabei sage: "Unterhaltet euch ruhig weiter über unseren Sex. Ist ja auch gar nicht unangenehm wenn man mal bedenkt, dass Hanji ihre Augen und Ohren überall hat."

Ich verziehe mich in den Schlafraum, wo ich mein Handy ans Ladekabel hänge und unter meinem Bett meine kleine Vorratskiste hervorhole. Auch, wenn ich hier ewig nicht mehr war, so haben sie es nicht angerührt. Wahrscheinlich haben sie es auch nicht gesehen. 

Meine Entscheidung fällt schnell auf eine Flasche Ficken und ich verschwinde damit in den Keller dieses Gebäudes. Es ist riesig, immerhin ist es eine alte Fabrikhalle. Im Keller stehen die Maschinen, die zerlegt wurden, als das Ding an Erwins Vater verkauft wurde.Deshalb müssen wir auch Miete an Erwin bezahlen, jedenfalls, wenn wir hinkommen. Es ist nicht viel, da dieses Ding hier nicht sonderlich viel Endstandhaltung benötigt, aber es kommt schon was zusammen, wenn jeder seine Monatsrate bezahlt.

Und das meiste übernimmt immer noch Erwins Vater.

Ich knipse eine der Neonröhren hier unten an und blinzle kurz wegen dem starken Licht, ehe ich mich auf eine dieser Maschinen setze und mich gegen das Ding lehne. Ich mag es hier. Im Keller ist nie einer. Hanji hat Angst vor Monstern, Isabel hat Angst im Dunkeln, Annie interessiert sich nicht hierfür, Erwin kennt das eh alles schon und Mike hat ein Trauma, weil er hier drin mal eingesperrt war. 

Irgendwie ist es hier beruhigend, weil nichts anderes hier ist, als man selbst. Man muss sich keine Gedanken darüber machen wie viel Uhr es ist. Einfach nur entspannend. 


Leicht angetrunken liege ich auf der runden Maschine und starre an die Decke. "Das Leben ist sooo kacke!", rufe ich laut und trinke noch etwas mehr. Kann ja nicht mehr schlimmer werden.

"Levi?" - "Mh..Nein! Der ist nicht hier. Nur so ein Typ der Angst vor Sex hat und damit schön aufgezogen wird. Der ist hier!", rufe ich zurück und lache leise. "Hast du was getrunken?", lacht Eren und betritt den Raum, wobei ihm das Lachen vergeht. "Was machst du denn hier?", seufzt er und nimmt mich im Brautstil auf den Arm. "Weißt du was super ist? Bebi?", lache ich und trinke noch etwas. "Was denn?", seufzt er und schaltet das Licht mit dem Ellenbogen aus. "DU! Und Annie. Und Hanji. Und Isa. Und Farlan. Und Mike. Und Erwin. Und Kenny. Es gibt sooo viele ... tolle Menschen! Und die hab ich alle bei mir!", ich drücke mich an ihn und merke, wie er mich die Treppen hoch trägt. "Und die sind für misch da. Weißt du, wie groß-großartig das ist?"

"Ich kann es mir vorstellen.", er legt mich in unserem kleinen Bett ab, nimmt mir meine Flasche weg und küsst meine Stirn. "Da war noch was *hick* drinnen.", murmle ich und schaue dem roten Getränk sehnsüchtig hinterher. "Das kannst du wann anders trinken. Versuch jetzt ein bisschen zu schlafen, okay?"

Ich brumme zustimmend, lege meinen Kopf in seinen Schoß und spüre, wie er durch meine Haare streicht. "Tut mir leid, dass ich so bin.", murmle ich und höre ihn schmunzeln. "Du bist wunderbar und ich würde deine Launen für nichts eintauschen.", lächelt er und küsst meinen Kopf. 

Ich lächle auch, schließe meine Augen und kuschle mich an ihn. 


[ Eren // 3 // ]

Ich muss aufpassen mit den Dingen, die ich zu ihm sage. Ich habe Angst, dass ich ihm wieder so weh tue. Ich will das nicht. Er soll nicht wieder so leiden. Er soll mich nie wieder so anschauen, als hätte ich seine Welt zerstört. Zugegeben, das habe ich getan und ich wüsste nicht, wie ich das jemals wieder gut machen soll, aber nochmal muss er das nicht ertragen. Einmal reicht völlig aus.

Als er eingeschlafen ist, lege ich ihn normal ins Bett, lege mich neben ihn und stütze meinen Kopf auf meinem rechten Arm ab, während ich ihn lächelnd betrachte und mir wieder mal bewusst wird, dass ich ihn nicht nochmal verlieren kann. "Mein Kleiner.", murmle ich leise und streiche ihm eine Haarsträhne aus dem makellosen Gesicht. Plötzlich packt er meine Hand und legt sie sich unter die Wange, als wäre sie ein Kopfkissen. Er schmatzt kurz und küsst dann meinen Handballen ehe er wieder wegdöst. Vielleicht sollte ich mal mit seiner Psychologin über seinen erhöhten Alkoholkonsum reden. Gerade, wenn er eigentlich noch die Antidepressiva nimmt, kann das noch weniger gesund sein.


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Musste heute zum ersten Mal seit 10 Jahren Schulzeit nachsitzen. Deswegen kommt der Part auch etwas später, da man in meiner Schule kein Internet hat.. <3 Danke für die momentanen Kritiken und Verbesserungen. Wenn ihr Wünsche habt, schreibt sie gerne in die Kommentare. Und keine Sorge, es kommt bald wieder Drama <3

100 Briefe [Ereri/Riren]Where stories live. Discover now