Tag 34

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[ Eren // 6 // ]

Ich küsse leicht seinen Hals und schaue hinter ihn auf die Uhr. Halb eins in der Nacht. Levi streicht durch meine Haare und keucht leise, als ich beginne seine empfindliche Haut am Hals mit meiner Zunge zu bearbeiten.

"E-eren?", keucht er und ich löse mich seufzend von ihm. "Wenn du nicht willst, dann sag mir das jetzt.", sage ich sanft und streiche über seine weiche Wange. Er beginnt irgendwas zu stottern. "Ich-ich möchte, dass du das machst, was du möchtest ... aber nur, wenn du mir vorher sagst, was du da machst.", murmelt er und ich schaue ihn überrascht an.

Seine Wangen färben sich in einen schimmernden Rotton und er schaut betreten auf mein Bett. In den ganzen Jahren hatte er Angst davor, jetzt nicht mehr? Nein, ich denke, dass er immer noch Angst hat. Wieso ist er jetzt damit einverstanden? Er verwirrt mich jedes Mal aufs Neue. Aber das ist nur ein weiterer Grund, weshalb ich ihn liebe. 

"Okay.", gebe ich von mir, drücke ihn leicht aufs Bett und beuge mich, als er liegt, über ihn. Ich lege einfach meine Lippen auf seine, merke, wie er unsicher seine Arme um mich legt und seine Hände in meine Haare fahren lässt. Ich ziehe ihm sein Shirt auf und beginne mich seinen bleichen Körper herunter zu küssen. Er muss dringend mehr essen. Irgendwann wird er noch zerbrechen.

"Ich möchte deine Hände an die Lehne fesseln, okay?" Er nickt leicht und beobachtet jede meiner Bewegungen aufs Genauste. Ich nehme einfach eine saubere Socke, die hier herum liegt und stütze mich leicht über sein Becken, ehe ich seine Handgelenke sanft zusammendrücke und seine Hände vorsichtig aber dennoch bestimmend und fest ans Bettgestell fessle. Er rüttelt kurz dran und seufzt leise, wahrscheinlich weil ihm jetzt klar wird, was er hier gerade tut. 

Ich sage ihm nochmal, dass wir das nicht machen muss, aber er unterbricht mich nur indem er sagt, dass er sich gleich anders überlegen würde, wenn ich weiter so einen Dreck reden würde. Mein Levi eben.

Ich ziehe ihm die Jogginghose und die Boxer aus, sodass er nun vollkommen entblößt vor mir liegt und beschämt zur Seite schaut. Ich drehe seine Kopf zu mir, küsse seine rosigen Lippen und hauche leise, dass er sich nicht schämen muss, sondern wunderschön sei.

Damit er sich etwas besser fühlt, ziehe ich meinen Pulli aus und merke sogleich seinen starrenden Blick. Dies belächelnd hole ich unter meinem Bett einen kleinen Karton hervor. "Darf ich dir eine Augenbinde anlegen?", ich kann mir durchaus vorstellen, dass er das nicht möchte. Er hasst es im ungewissen zu sein, was seine Sehfähigkeit betrifft. 

Schnell schüttelt er den Kopf und ich nicke einfach. Wusste ich's doch. Ich beginne wieder ihn zu küssen und lasse meine Hände über seinen Körper wandern, immer weiter südlich. Als ich in gleichmäßigen Stößen zu pumpen beginne, keucht Levi auf und löst sich deshalb aus unserem Kuss. Er hat die Augen noch geschlossen, ich spüre seinen heißen Atem auf meinem Kinn und sehe, dass sich der Schweiß auf seiner Stirn gebildet hat. 

Als ich mit meiner anderen Hand langsam zu seinem Hintern wandere und ihn zu weiten beginne, stöhnt er auf und kneift seine Augen noch fester zusammen. Ohne, dass er es bemerkt, schnappe ich mir ein kleines Vibrator-Ei und drücke es leicht gegen seinen Eingang. Levi zuckt sofort zusammen und lehnt seine Stirn an meine Schulter, während ich ihn weiter stimuliere und mit dem Ei in ihn eindringe. 

Als ich die Vibration anstelle, dauert es nicht lange, bis er leise stöhnend kommt und mich mit gerötetem Gesicht ansieht. 

Ich stelle die Vibration noch etwas höher und augenblicklich spannt er sich an und will seine Beine anziehen, seine Hände lösen. "D-das tut weh.", stottert er leise und ich entferne das Ei schnell, dennoch vorsichtig. 

Ich denke das reicht ihm für den Anfang. "Kannst du noch?", frage ich ruhig und er nickt zögerlich, weshalb ich seine Hände vom Bettgestell löse und sie entfessle, ehe ich mit meine Boxer abstreife und meine Hände wieder zu seinem Hintern wandern lasse.

Levi beginnt wieder zu stöhnen, als ich in ihn eindringe und ihn noch mehr dehne, damit er nicht zu große Schmerzen haben wird. Ich beginne wieder ihn zu küssen, erwidere überrascht den Zungenkuss, den er anfängt und dringe dabei langsam in ihn ein.

Levi verkrampft sich unter mir wieder und ich sage ihm wieder, dass er sich entspannen soll, ehe ich ihn  wieder küsse und mich zu bewegen beginne. Für unsere damaligen Verhältnisse - für mich hatten sich die auch nicht auf dem Internat geändert - haben wir wenig Sex. Wirklich wenig Sex. Sonst hatten wir jeden zweiten Tag, es sei denn, dass einer von uns krank war. Wegen der Umstellung bin ich leider sehr schnell zu erregen und leider komme ich auch relativ schnell.

Zwar passiert dies erst nach relativ vielen, harten Stößen und nach Levi, doch für meinen Geschmack leider etwas zu früh. Keuchend ziehe ich mich aus Levi zurück, streiche durch seine verschwitzen Haare und küsse ihn kurz, ehe ich mich neben ihn fallen lasse und etwas runter komme. 


[ Levi // 42 // ]

Es ist seltsam. Dieses Fessel-Ding. Ich glaube, dass es für ihn eine Art der Machtgewinnung ist. Dass er das Gefühl bekommt Macht zu haben. Und ich glaube, das ist ihm wichtig. Sehr wichtig anscheinend, wenn er als Top noch mehr Macht will. Ich verurteile ihn nicht, aber ich muss es nicht nochmal wiederholen. Einmal reicht mir schon. Selbst wenn das noch nicht mal ansatzweise das war, was ich im Internet gelesen hatte.

Und nun nach dem 'normalen' Sex, ist er irgendwie seltsam. Unausgelastet, vielleicht. Ich drehe mich zu ihm um und schaue in sein Gesicht, merke, wie Eren die Decke über uns legt und mir dann durch die Haare streicht. "Hattest du dir mehr gewünscht?", frage ich unsicher und er schaut mich verwirrt an. "Naja, du siehst so komisch aus. Bedrückt oder so.", murmle ich unsicher und schaue ihn mindestens genauso an. 

"Es ist alles gut." Ich merke, dass er noch etwas sagen will. "Aber?"

Eren seufzt und zieht mich in seine Arme. "Gibt kein 'Aber'." Ich weiß zwar, dass er lügt, aber wenn er es mir nicht sagen will, dann muss er es auch nicht. Vielleicht will ich es auch gar nicht hören. Stattdessen schlafe ich einfach ein und drücke mich dabei an Eren.


Als ich wieder aufwache, scheint die Sonne in den Raum und es riecht nach Essen. Ich drehe mich zur Seite und sehe Eren, der am Kleiderschrank steht und seine Pullover durchsucht. Als er sich umdreht, erschrickt er kurz und grinst dann, ehe er sich zu mir runter hockt und mich küsst. "Ich hab dir Frühstück mitgebracht.", erklärt er und deutet auf einen kleinen Tisch, auf welchem ein Tablett mit Pfannkuchen und einer Tasse steht. "Danke."

"Und das kannst du anziehen, wenn du willst.", er gibt mir einen schwarzen Pulli und eine Jogginghose, sowie Boxershorts. "Oder du bleibst so, dass würde mir mehr gefallen." Bei seiner Tonlage bekomme ich eine Gänsehaut und merke, wie sich meine Nackenhaare aufstellen. Eren kichert kurz und meint dann, dass ich essen sollte.


Den ganzen Tag machen wir nichts anderes als in seinem Bett zu liegen, ein wenig zu kuscheln und einfach alle Probleme um uns herum zu verdrängen, vergessen, entfernen. Wie auch immer man es nennen will. Am Abend fahren wir kurz zu meiner Mutter, damit ich ihr Bescheid sage, dass ich noch lebe - Eren hielt das für sinnvoll - und dann weiter zur Halle, wo uns alle erwarten. Bis auf Erwin und Mike. Die Beiden scheinen zu fehlen. 

Hanji meint, dass sie sich aussprechen wollten und seit gestern nicht zurück gekommen sind. Erwin will seinem Vater wohl erzählen, was hier wirklich abgeht und dazu zählt natürlich auch die Beziehung mit Mike. 

Am späten Abend, nachdem mir Annie mit meinen Physik-Hausaufgaben geholfen hat, lege ich mich zu Eren ins Bett und schlafe einfach ein.


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Nächtliches Chap <3

100 Briefe [Ereri/Riren]Where stories live. Discover now