Tag 23

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[ Levi // 31 // ]

Als ich wieder aufwache, liege ich in einem weichen Bett und kuschle mich in die Decke. In diesem Moment räuspert sich jemand und ich schrecke hoch. Achja, ich bin ja zu Kenny gerannt. 

Ich drehe mich zu ihm um und schaue in sein müdes Gesicht. "Geht es dir besser?", fragt er besorgt und ich nicke, reibe mir über die Augenlider und lasse meine Hände in meinen Schoß fallen. "Ich habe deine Mutter angerufen. Sie kommt in einer Stunde um dich abzuholen. Außerdem wartet jemand unten auf dich.", erklärt er mir und ich nicke einfach nur. 

"Danke, dass ich hier bleiben durfte.", murmle ich und sehe wie er leicht lächelt. "Was hätte ich machen sollen? Dich bewusstlos auf die Straße werfen sollen? Ich bin kein Unmensch Levi."

Ich lächle leicht und schäle mich aus der Decke, merke, dass ich keine Hose und keinen Pulli mehr anhabe. "Wo sind meine Sachen?", frage ich ihn und er seufzt. "Sie waren vollkommen nass, weil du durch den Regen gelaufen bist. Deine Boxershorts habe ich dir angelassen. Es gibt Dinge, die will ich nicht sehen. Den Rest habe ich in die Waschmaschine getan. Es trocknet gerade. Aber sag mal, warum bist du her gekommen?"

Ich seufze leise und reibe mir den Kopf. "Eren hat Scheiße gebaut und ich hab Angst bekommen. Ich wusste nicht, ob ich bei Mama rein komme, oder ob die mich sehen will, deshalb bin ich her." Er nickt und überlegt dann. "Sie hat mir von dieser Sache mit Keith erzählt. Sie ist sauer auf ihn, nicht auf dich."

Schulterzuckend ziehe ich mir Socken von ihm an, da er seine Fußbodenheizung - nebenbei eine der besten Erfindungen der Erde - ausgestellt hat und gehe die Treppe herunter, da er meinte, dass jemand auf mich warten würde.

Als ich das Wohnzimmer betrete sehe ich einen dunkelhaarigen Kopf. Ich seufze genervt und setze mich zu meiner Cousine. "Hey.", murmle ich und ziehe meine Beine an. Sie schaut von ihrem Handy auf und lächelt freundlich. "Geht es dir wieder besser?", fragt Mikasa und ich nicke einfach nur. Ich will nicht mit ihr reden, sie wird mich nur wieder beleidigen.

"Was hat Eren gemacht?", fragt sie und legt ihr Handy neben sich auf die Couch. "Wie kommst du drauf, dass er was gemacht haben soll?" - "Er ist der einzige, der dich so beeinflussen kann, Levi. Und er ist der einzige, dem ich das zutraue. Ich kenne zwar die anderen aus der Halle nicht, aber du hast wenn nur wegen Eren geweint."

"Ist das nicht vollkommen unwichtig, ob er etwas gemacht hat? Ich bin hier, das sollte doch reichen." Mikasa seufzt und nickt dann. "Wenn du meinst."


Später klingelt meine Mutter an der Tür, ich habe bereits meine Klamotten wieder an und gehe mit ihr zum Auto. Sie schweigt mich durchgehend an, was mich verwirrt. Doch sobald wir im Auto sitzen verstehe ich, warum sie geschwiegen hat. Ich schaue auf die Rückbank und erschrecke mich fast zu Tode. "Was machst du hier?", zische ich und starre ihn fassungslos an. Verfolgt er mich?

"Können wir bei dir reden?" - "Wieso sollte ich mit dir reden wollen?", frage ich genervt. "Bitte, Levi." Ich seufze und drehe mich von Eren weg. Kann er mich nicht mal in Ruhe lassen, wenn ich alleine sein will?


In meinem Zimmer, schließe ich die Tür hinter ihm, lehne mich an diese und schaue ihn erwartungsvoll an. "Was willst du jetzt? Ist es so falsch, dass ich auch mal alleine sein will?", frage ich und verschränke die Arme vor meiner Brust. 

"Ich hab mir Sorgen gemacht. Du hattest dein Handy nicht mit, hast niemandem gesagt wo du hin bist, hier warst du auch nicht." - "Vielleicht wollte ich dir auch einfach aus dem Weg gehen."

"Was habe ich denn so schlimmes gemacht, Levi?!", brüllt er auf einmal frustriert und ich zucke zusammen, schaue auf den Boden und merke, wie er auf mich zu kommt. "Du hast mir mal wieder das Gefühl gegeben nicht genug zu sein.", murmle ich und zucke zusammen, als er seine Hände neben meinem Kopf platziert.

100 Briefe [Ereri/Riren]Where stories live. Discover now