Kapitel 90

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Sicht Max:
Sanft wurde ich von meinem Bruder aufgeweckt. "Max! Wir müssen in die Schule! Steh auf du fauler Sack!" Betonung liegt auf 'sanft'. "Kann man nicht mal in Ruhe pennen? Außerdem bist du doch immer der verschlafene. Hast du mir irgendwelche Drogen gegeben?" grummelte ich müde und drehte mich auf die andere Seite. "Soll ich etwa April holen? Die weckt dich doch so gerne auf" man konnte das grinsen deutlich hören und ich riss meine Augen auf. "Nene, passt schon" sagte ich flüchtig und humpelte aus dem Zimmer. Hinter mir konnte ich Seppl lachen hören, doch ich ignorierte es und machte mich wie sonst auch fertig.

Nun standen wir auch schon müde vor der Schule und ich unterhielt mich mit Lisa. Ich habe mich auch schon über mein verhalten von gestern entschuldigt, doch sie nahm es mir nicht böse, weshalb ich ihr sehr dankbar war. Plötzlich fiel mir ein bestimmtes Thema wieder ein. "Äh Lisa, wieso hast du Seppl gestern erzählt, dass ich in der Stunde... Du weißt schon was ich meine." fragte ich sie etwas leiser, da ich nicht wollte, dass April oder Seppl mich hört. Die Tatsache, dass er es überhaupt weiß ist ja schon peinlich genug. Erneut wurde ich leicht rot, da sie lachen musste. "Hm... Nur so" grinste sie und ich musste meine Augen verdrehen. Dabei drehte ich mich zur Seite und war kurz  geschockt. Okay, was heißt kurz, ich war geschockt... Jenny schliff Tränenüberströmt auf uns zu und sah schrecklich aus. Als April das auch gemerkt hat, rannte sie auf ihre beste Freundin zu und schloss sie in ihre Arme. Lisa, Seppl und ich sahen uns ratlos an und weiter weg konnten wir auch Luca sehen. Sein Blick war gesenkt und trotzdem konnte ich sehen, dass auch er geweint hatte. Was ist denn bei denen passiert? April stand mit Jenny umschlungen bei uns und Jenny zitterte leicht. Nun ist auch Luca bei uns angekommen und er zeigte zuerst keine Emotionen und sagte auch kein Wort. "Was ist denn mit euch passiert?" wollte Seppl nun wissen. Jenny schluchzte stärker und Luca sah mich mit hasserfülltem Blick an. Und dieser Blick machte mir ehrlichgesagt auch Angst. Aber was habe ich gemacht? Auch die anderen zwei schienen verwundert, warteten jedoch genauso wie ich auf eine antwort. "Du hast es mir versprochen. Dass du für mich da sein wirst. Immer, egal was passiert. Und ich war so dumm und habe dir vertraut. Ich hätte mir doch denken können, dass du immer noch so ein Arschloch bist. Du sagtest du bist bei mir. Und wo warst du? Warscheinlich zu Hause und hattest deinen Spaß. Nicht wahr?" Glaubt mir, wenn ich sage, dass seine Stimme genauso hasserfüllt wie sein Blick war. Ich dachte über seine Worte nach und riss sofort meine Augen auf, als mir bewusst wurde was er meinte. "Nein" hauchte ich erschrocken und sein Blick wurde noch kälter. Wenn das überhaupt möglich war. Was hab ich nur getan! Das durfte nicht sein. Das konnte nicht sein! Auch in meinen Augen sammelten sich salzige Tränen und drohten, meine Wange hinunter zu kullern. "Es tut mir so leid." flüsterte ich und innerlich starb ich. Das durfte nicht sein! "Was genau tut dir leid Max? Dass du es mir versprochen hast? Ich dachte du hast dich geändert. Ich dachte wir werden wieder sowas wie Freunde. Aber nein. Wiedermal habe ich mich gewaltig geirrt. Was willst du jetzt als ausrede nehmen? Dass es dir immer noch peinlich war? Oder weil du es ja leider 'vergessen' hast? Kannst du dich an deine Worte erinnern? Bestimmt kannst du es, hast es ja nicht einfach so gesagt, oder?" Nun wurde er lauter. "Du hast es mir verdammt nochmal versprochen! Gestern in der Klasse warst du wieder ein Arsch zu mir, aber ich hätte nicht gedacht, dass du einfach gehst. Jetzt war ich alleine dort und konnte ALLEINE mitansehen, wie sie wieder kurz vorm Sterben war und jetzt im Koma liegt! Ich habe dich gebraucht und dann warst du nicht da..." den letzten Satz flüsterte er nur noch, da seine Stimme von seinen Tränen erstickt wurde. Und so verschwand er. Er hat mich gebraucht. Luca hat mich gebraucht und ich? Ich bin mit Seppl zu Hause und sehe mir die Eiskönigin an. Scheiße. Was bin ich nur für ein Mensch? Ruckartig sackte ich zusammen und sah mit verschwommenen Blick in die Ferne. Die Stimmen die auf mich einredeten blendete ich komplett aus. Das ist alles meine Schuld. Ich hasste mich dafür. So sehr. Niemals könnte ich mir das verzeihen. Nichts bekomme ich auf die reihe. Ich muss zu Luca. Sofort! Verzweifelt rappelte ich mich wieder auf und rannte in die richtung, in die Luca auch gegangen ist. Er stand alleine in einer Ecke und sah zu Boden. Was hab ich nur angerichtet?
Langsam ging ich auf ihn zu und als ich vor ihm stand zuckte er zusammen, da er mich davor nicht wahrgenommen hat. "Luca, ich... Es tut mir so leid. Es tut mir leid, dass ich daran nicht gedacht habe! Mir tut es leid, dass ich dich erneut verletzt habe. Und vorallem tut es mir leid, dass ich mein versprechen nicht gehalten habe. Ich fühle mich echt schlecht. Du musst mir nicht verzeihen, sollst du auch gar nicht, da ich das nicht verdient habe. Ich werde es mir auch nicht verzeihen. Aber ich lasse dich nicht nochmal alleine. Du wirst mich nicht los, das schwöre uch dir! Und wenn du mich verprügeln würdest oder was auch immer, ich weiche nicht mehr von deiner Seite! Ich weiß, dass ich das nicht wieder gut machen kann, aber bitte gebe mir noch eine Chance, auch wenn ich sie nicht verdient habe. Luca, mir tut das unendlich leid und das wird nicht nochmal passieren." Er sah mich nur entgeisternd an. "Ich brauche dich nicht. Du hast mir gezeigt, dass es dir egal ist Max. Lass es einfach" Gerade wollte er sich umdrehen und gehen, doch ich packte ihm am Handgelenk und zog ihn zurück. "Denkst du echt du bist mir egal? Das stimmt nicht! Überhaupt nicht! Glaubst du echt ich habe dich geküsst weil du mir egal bist? Mir ist egal ob es jetzt alle hören oder nicht, immerhin ist mir mein Ruf sowieso schon egal. Du bist mir nicht egal. Und ich habe dich nicht geküsst, weil ich dich liebe, nein, das tue ich nicht. Ich weiß selbst nicht warum, aber nicht weil du mir egal bist. Weißt du noch damals, als wir bei den Alpakas waren? Deine Mum hat mich gefragt warum ich so glücklich bin und meine Antwort darauf war, dass ich glücklich bin, weil du es auch warst! Du weißt das! Du warst mir unfassbar wichtig Luca und ich finde es schade, dass es jetzt so zwischen uns ist. Ich schäme mich für mein verhalten. Jetzt und damals. Du bist mir alles andere als egal! Du bist mir immer noch in einer gewissen Art und weise wichtig nur eben anders. Mann, du kannst dir nichtmal vorstellen, dass ich mir ständig wegen dir den Kopf zerbreche! Seit du wieder in mein leben getreten bist ist alles so anders. Ich kann aber nicht verstehen ob das gut oder schlecht ist. Du hast mich so verändert. Ich bin viel nachdenklicher, bin nur am heulen und verstehe die ganze Welt nicht mehr! Egal was das bedeutet, vielleicht kannst du ja was damit anfangen. Ich kann es nämlich nicht. Ich hab auch keine ahnung ob du dich jetzt von mir distanzierst oder nicht, aber eins sollst du noch wissen. Du bist mir nicht egal sondern wichtig.  Auch wenn ich dir manchmal den Kopf abreißen könnte. Und ich bin für dich da. Du musst mir nicht glauben, kannst mich auch wieder hassen, aber ich habe es dir jetzt gesagt." Ich musste tief Luft holen, da ich zwischendurch das atmen vergessen habe. Ich sah ihm in die Augen, doch man konnte trotzdem keine emotionen sehen. Plötzlich riss er sich einfach los und verschwand.
Ich habs verkackt. Eindeutig verkackt...
~♡~♡~
Irgendwie unzufrieden❤😂 Ich weiß, dass es menschen geben wird, die sich beschweren weil ich unzufrieden bin, aber ist gerade einfach so😂❤😘

Liebe euch Schnuckiputzis💋

Impossible || MauzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt