Kapitel 92

576 34 32
                                    

Sicht Luca:
Nun standen wir vor der Tür zum Zimmer meiner Oma, doch ich traute mich nicht wirklich hinein zu gehen. "Alles ist gut. Ich bin bei dir." Max drückte meine Hand ein bisschen fester was ich leicht lächelnd erwiederte. Einmal holte ich noch tief Luft und ich hob meine Hand zum öffnen der Tür, doch da wurde diese schon geöffnet und die Krankenschwester von gestern stand vor uns. "Oh Hallo. Ihr wollt Frau Reihmann bestimmt besuchen nichts wahr?" lächelte sie höflich und ich merkte, dass Max sich einen frechen Kommentar zurückhalten musste. Ich antwortete jedoch nur mit einem kurzem Ja. "Gut. Ich bitte Sie und ihren Freund noch kurz zu warten, da ich noch schnell etwas erledigen muss. Setzten Sie sich in der zwischenzeit, ich hole euch zwei dann." wieder lächelte sie und schon ging sie an uns vorbei, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hat. "Freund?" flüsterte ich verwirrt und sah ihr hinterher. Wie kam sie bitte darauf, dass er mein Freund ist? Plötzlich wurde meine Hand gehoben und ich sah zurück zu Max. Er hielt unsere verschrenkten Arme in höhe und nun verstand ich. Ich formte meine Lippen zu einem 'Oh' und biss mir danach auf die Lippe. Ohne noch irgendwas zu sagen zog er mich zu den Sesseln. Naserünpfend betrachtete ich die zwei Sitzplätze nebeneinander und den einen Typen der neben diesen Plätzen saß. Dieser starrte mich angsteinflößend an und blinzelte kein einziges mal, was mich schlucken lies. Doch bis auf diese zwei Plätze war nichts frei. "Max, der macht mir Angst" flüsterte ich und er nickte nur. "Du sitzt ganz bestimmt nicht neben ihn" flüsterte er nach einer kurzen Zeit zurück und zog mich sanft zu den Sitzplätzen. Der Mann hörte trotzdem nicht auf mich so anzustarren und meine Angst stieg immer mehr. Kann der nicht mal endlich aufhören?
Plötzlich wurde mir mein Rucksack abgenommen und wurde auf einen Sessel  gedrückt, sodass neben mir und dem komischen Typen nur ein Platz war. Max wollte sich gerade hinsetzen, doch ich zog ihn sofort auf meinen Schoß. Er war sichtlich verwundert und drehte sich mit dem Kopf zu mir. "Du sitzt auch ganz bestimmt nicht neben dem" flüsterte ich und merkte, dass ich von dem Typen immer noch beobachtet wurde. "Machst du dir etwa Sorgen?" schmunzelte Max und ich brummte nur mit einem ernsten Blick. Direkt, nachdem er seinen Kopf wieder nach vorne gedreht hat, schlung ich meine Arme beschützerisch um seinen Bauch und drückte ich leicht an mich, sodass er nun an meinem Oberkörper lehnte. Unsere Köpfe waren direkt nebeneinander, doch er war jetzt etwas größer als ich. Was ja auch irgendwie logisch ist. Ich betrachtete ihn von der Seite, bis er plötzlich auch seinen Kopf schmunzelnd zu mir drehte. Ich wurde rot und drehte meinen Kopf weg. Danach spürte ich, dass er mir einen Kuss auf die Wange gab und ich wurde so rot wie eine Tomate. Schnell drückte ich mein Gesicht in seiner Schulter, da es mir irgendwie peinlich war. Max lachte leicht und legte seine Hände auf meine, die ich um seinen Bauch geschlungen habe.

Nach ein paar Minuten kam die Krankenschwester zu uns und ich sah wieder auf. "Ihr könnt jetzt zu ihr." lächelte sie sanft und ich sprang sofort auf. Für Max kam das überraschend und wenn ich ihn nicht weiterhin gehalten hätte wäre er halb auf die Krankenschwester und halb auf den Boder geknallt. Glück gehabt. Lachend löste er sich aus meinem Griff, nahm meine Hand und zog mich ins Zimmer meiner Oma. Davor schnappte er sich seinen Rucksack und ich meinen, die noch am Boden lagen. Drinnen schloss er die Tür und sofort nahmen wir uns zwei Sessel und setzten uns nebeneinander zu ihr ans Bett. Unsere Rucksäcke lagen in der Ecke, doch diese störten sowieso nicht.
Mit meiner linken Hand nahm ich dieser meiner Oma und kurz darauf nahm Max meine rechte und streichelte sie mit seinem Daumen. Er sagte nichts, sondern blieb einfach ruhig und war hier. Andere würden sofort fragen ob eh alles okay ist oder ob ich damit klar komme. Oder ob ich alleine sein will, aber er war einfach still und hielt meine Hand. Dies gab mir ein gefühl von sicherheit und es war ein zeichen, dass ich nicht alleine war. Er wartete einfach.

Leise murmelte ich meiner Oma Worte zu. Ich erzählte ihr wie es mir so geht. Ich sagte ihr, dass Max auch hier ist und es ihm wegen gestern leidtut. Ich erzählte ihr alles was mich bedrückte. Dass ich sie vermisse. Sehr vermisste. Aber an sie glaubte. Und das tat ich auch. Ich glaubte an sie. Sie war eine starke Frau, auch wenn sie nicht mehr die jüngste war. Ich versuchte ihr zu beschreiben, wie sehr wir sie doch lieben und, dass sie uns nicht einfach alleine lassen konnte. Ich wusste, dass sie mich nicht hören konnte, doch es war mir egal. Bis auf mein murmeln, was jetzt eher ein flüstern war, unser atem und das Piepen der komischen Herzschlagmessmaschiene oder wie das heißt, war nichts zu hören. Aber ich hörte nicht auf ihr sachen zuzuflüstern. Je länger ich redete, desto mehr Tränen verließen meine Augen. Ich wollte nicht weinen. Wirklich nicht und das habe ich mir auch vorgenommen, aber irgendwas in mir sagte mir ständig, dass ich gestern das letzte mal richtig mit ihr reden konnte. Es würde mich zerstören wenn es so wäre. 'Ich beschütze dich immer, egal was passieren wird. Und viel Glück' waren gestern ihre letzten Worte bevor das lange piepen den Raum erfüllte und ich aus dem Zimmer zu meinen Eltern gezigen wurde. Doch was meinte sie mit viel Glück? Ich verstand es bis jetzt nicht, aber das war mir egal. Ich wollte nur, dass sie wieder aufwacht und alles wieder gut ist. Sie darf noch nicht sterben! "Bitte verlass mich nicht." flüsterte ich jetzt ungefähr zum zehnten mal. Doch ihr Herzschlag blieb sehr langsam und unregelmäßig und sie bewegte sich kein Stück.
Von hinten wurde ich in eine umarmung gezogen. Ich lies von meiner Oma die Hand los, drehte mich zu Max und umarmte ihn zurück. Mein Gesicht vergrub ich in seiner Halsbeuge und heulte mich aus. Eine Hand von ihm lag auf meinem Rücken und die andere kraulte mich durch die Haare. "Ich habe so Angst. Was wenn sie Stirbt?" schluchzte ich und sah auf. Erst jetzt bekam ich mit, dass auch er weinte. "Ich weiß es nicht, aber eines verspreche ich dir wirklich hoch und heilig. Ich werde für dich da sein. Und diesmal wirklich. Aber bitte hör auf zu weinen" flüsterte er und ich umarmte ihn fester. "Lass mich niemals alleine. Bitte" schluchzte ich und er schüttelte leicht den Kopf. "Niemals"
~♡~♡~
Hi🌚
Weiß nicht was ich schreiben soll, aber ja😊😂❤

Liebe euch Schnuckiputzis💋

Impossible || MauzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt