Kapitel 13 (x)

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„Leah, es tut mir so leid. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich hatte ja keine Ahnung wie sehr er dich loswerden wollte." Cole fuhr sich zweimal durch die Haare. Eine vertraute Bewegung. Das machte er immer, wenn er sauer war und am liebsten auf etwas schlagen würde, aber wie schon gesagt, war ein kein Fan von Gewalt. „Mir tut es auch leid, ich hätte es wissen müssen. Aber umso glücklicher bin ich, das ich dich jetzt wiederhabe", sagte ich und lächelte ihn an, um ihn zu beruhigen. Es klingelte und damit war die Pause schon wieder um. Cole öffnete seine Lippen um etwas zu erwidern, aber die Hand auf seiner Schulter stoppte ihn. Tyler drückte ihm leicht hinein und stellte sich neben ihm. „Ihr zwei habt ja eine ganz romantische Show abgeliefert, aber du musst dich leider schon wieder von deiner kleinen Prinzessin verabschieden. Ich hätte ja nicht gedacht das du etwas von..." Abschätzend mustere Tyler von oben bis unten. „... von so jemanden da willst, aber gut. Mach was du für richtig hältst. Nerdi, was stehst du denn noch hier rum? Hast du keine Angst zu spät zu kommen und Unterricht zu verpassen? Du könntest auch einfach wieder Dinge machen in denen du gut bist. Ich weiß nicht, Bücher auswendig lernen und so was. Dann kann ich Cole nämlich wieder mit zu uns nehmen", sagte er und richtete den letzten Teil seines Satzes an mich. War auch schon zu lange her, das er eine Bemerkung fallen gelassen hatte.

Genervt verdrehte ich meine Augen. Er verstand einfach nicht, das mich seine Worte kalt ließen. Es interessierte mich kein Stück was er zu sagen hatte. Cole schlug Tylers Hand energisch weg und drehte sich zu ihm um. „Habe ich dir nicht eben deutlich gesagt, das du sie nicht so nennen sonst und verdammt noch mal nicht so über sie reden sollst?", fragte Cole wütend. Darüber haben die beiden vorhin also geredet. „Cole, chill doch. Was gefällt dir denn so sehr an unserem kleinen Nerdilein? Das sie gut im Bett ist, bezweifle ich sehr stark. Dafür müsste sie erstmal jemanden an sich ran lassen. Und das würde bedeuteten, das sie anfangen müsste zu leben. Sie tut weder das eine noch das andere, also was findest du so anziehend?", fragte Tyler stattdessen boshaft. „Ok." Cole räusperte sich. "Ich sag's dir noch ein letztes mal. Ich werde mich nicht noch mal wiederholen", sagte Cole leise und packte ihn am Kragen. „Rede nie wieder und ich meine wirklich nie wieder so über sie. Sie hat mehr Ahnung davon was es bedeutete ein Leben zu leben als du je haben wirst." Er schaute kurz zu mir und lächelte. „Und vor allem weiß sie genau wie man spaß hat." Cole drehte seinen Kopf wieder zu Tyler, der ihn mittlerweile einfach nur Stumm ansah und keinen Ton von sich gab. „Also nochmal, du hältst dich von ihr fern, falls nicht, werden wir beide uns besser kennenlernen und glaub mir, das möchtest du nicht", beendete Cole seine Ansage und seine Stimme klang so kalt, das sie sogar mir Angst einjagte. Mit einem leichten Schubs ließ er Tyler los, der strauchelnd von einem anderen aufgefangen wurde.

Ich biss mir auf die Lippen, um mich davon abzuhalten Tyler auszulachen. Für ihn gab es nicht genügend Worte um ihn zu beschreiben. Keins würde es richtig treffen. Vorbei Idiot dem schon sehr nah kam. „Komm, lass uns gehen, er ist es nicht wert das du dich aufregst." Ich griff nach der Hand von Cole und zog ihn über den Schulhof, bis er stehen blieb und mich misstrauisch ansah. „Wer bist du und was hast du mit meiner Leah gemacht?" „Du kannst nicht von mir erwarten, das ich mich allen Ernstes jetzt in den Unterricht setze und so tun werde als wäre alles normal. Auf keinen Fall, dafür habe ich viel zu viele Fragen und genau deshalb gehen wir uns jetzt ein Eis holen." Noch immer sah er mich so an, aber dann fing er langsam an zu nicken. „Ja, das gefällt mir." Ich ließ lachend seine Hand los und ging weiter. Zu Fuß gingen wir zu einer kleinen Eisdiele, die am Rand des Stadtparks war, bestellten uns ein Eis und setzten uns dann an den kleinen See. Wir waren früher oft hier. Es war wunderschön und die meiste Zeit war fast keine Menschenseele zu sehen.

Für ein paar Minuten saßen wir einfach nur stumm neben einander, sahen auf das klare Wasser in dem sich die Sonne spiegelte und aßen unser Eis. „Ich kann diesen Tyler nicht leiden", brach Cole irgendwann unser Schweigen und sah einer Entenfamilie dabei zu, wie sie durch das Wasser schwammen. Endlich jemand der mich verstand und sich nicht von seinen blauen Augen täuschen ließ. „Ja, er ist einfach nur nervig." „War der schon immer so?", fragte er und drehte seinen Kopf zu mir. „Er war immer derjenige, der Leute runtergemacht hat, aber als mein Bruder die Schule beendet hatte wurde es Schlimmer. Aber das traurigste ist, das er sich dabei mächtig fühlt und gar nicht bemerkt wie lächerlich er sich macht." Als Cole nicht darauf antwortete, fuhr ich fort. „Aber, wenn das das einzige in seinem Leben ist, das ihn glücklich macht, dann bitte. Der arme soll nicht unglücklich sein. Soll er ruhig denken, das ich den ganzen Tag vor einem Buch sitze und nicht anderes mache. Wir beide wissen, das das nicht immer so ist", sagte ich lächelnd und automatisch kamen wieder die Erinnerungen hoch. Anscheinend musste auch Cole daran denken, denn seine Mundwinkel gingen nach oben. „Ja, das weiß ich. Du bist was Besonderes und ich bin froh das ich dich wieder habe", sagte er ruhig, lag seinen Arm um mich und zog mich an sich.

„So, genug rumgeheult. Ich will wissen was du die letzten Jahre gemacht hast", sagte ich und befreite mich aus seiner Umarmung.

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