Kapitel 15 (x)

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Ich war um einiges später zuhause als sonst und hoffte, das wie sonst auch niemand zuhause war. Bereits als ich die Haustüre öffnete, wusste ich, das dieses Mal jemand zuhause war. Ich zog meine Schuhe aus, stellte meine Tasche in den Flur und ging in die Küche. „Hey, ich bin wieder da", sagte ich, als ich David und unseren Dad in der Küche vorfand. Dad begrüßte mich flüchtig und richtete dann wieder seine Aufmerksamkeit dem Essen, das er gerade zubereitete. David kam auf mich zu, packte mich am Arm und zog mich ins Wohnzimmer.

„Wo warst du die ganze Zeit? Ich wollte dich abholen kommen, aber du warst nicht da. Aber dann habe ich erfahren, dass du erst zur dritten Stunde da warst und dann nach der Pause abgehauen bist. Also, wo und mit wem hast du die Schule geschwänzt?", frage er wütend. Woher wusste er, dass ich nicht alleine war? Außer Damian und seine Leute und Noah wusste keiner, dass wir gegangen waren. „Dein Motorrad steht noch immer bei der Schule, deshalb weiß ich, das du nicht alleine warst. Also mit wem warst du unterwegs?" Warum machte er so eine große Sache daraus? Er hatte so viele Tage geschwänzt, aber wenn ich einmal nicht wie gewohnt handelte, war das ein Verbrechen? Ich hatte ihn auch nie gefragt, was er stattdessen gemacht hatte. Eigentlich ging ihn das auch nichts an. „Du kennst die Person nicht. Außerdem geht es dich auch gar nichts an, ich muss dir nicht immer sagen, mit wem ich was mache." „Natürlich geht mich das etwas an. Ich bin dein Bruder und ich mache mir Sorgen um dich." „Du hättest mich einfach anrufen können, schon mal daran gedacht? Und warum fährst du mich jetzt so an?", fragte ich ihn genervt. Sein wütender Blick wurde auf einmal besorgt. „Ist etwas passiert?" „Nein, mir ging es einfach nicht gut und bin dann mit einem Freund in den Park gegangen. Und wenn ich darf, würde ich mich jetzt auch gerne hinlegen gehen", sagte ich und ging, ohne auf eine Antwort zu warten, nach oben in mein Zimmer.

Ich griff nach meinem Handy und legte mich in mein Bett. Ich hatte eine neue Nachricht von Noah.

Du hättest mir ruhig Bescheid sagen können, dass du verschwindest. Dein Bruder war nicht sonderlich glücklich darüber, dich nicht angetroffen zu haben. Warst du mit Cole weg? ~ Noah ♡

Schnell tippte ich meine Antwort.

Tut mir leid, die Idee kam spontan. Danke, das du David nur das Nötigste erzählt hast, durfte mir eben schon anhören, was er zu sagen hatte.

Sofort färbten sich die Häkchen blau, aber er antwortete nicht. Gerade als ich mein Handy weggelegt hatte und aufstehen wollte, klingelte es. Noah rief an. Hätte mir auch klar sein können, dass er mich anrufen würde. Er war niemand, der viel schrieb, er telefonierte lieber. Ich nahm den Anruf entgegen und begrüßte ihn. „Ich wollte deinem Bruder eigentlich nicht sagen, das du so viel zu spät kamst. Und auch nicht, das du früher gegangen bist. Aber du kennst deinen Bruder ja selbst, er kann verdammt hartnäckig sein, wenn er etwas wissen möchte", entschuldigte er sich und lachte unsicher. „Alles gut, er soll sich nicht so anstellen", sagte ich und ließ mich auf mein Bett fallen. „Aber jetzt frag schon, du hast immerhin nicht angerufen, um dich dafür zu entschuldigen." Ich wusste genau, weshalb er mich anrief. „Stimmt. Ich wollte wissen, wie es gelaufen ist. Warum war er die ganze Zeit verschwunden?" Ich erzählte ihm alles, worüber wir sprachen und was wir gemacht hatten.

*

Seit dem Telefonat mit Noah waren 4 Stunden vergangen, aber ich lag immer noch in meinem Bett und schaute mir eine Serie an. Die Hausaufgaben, die Charlie mir geschickt hatte, hatte ich schnell erledigt, so konnte ich nun entspannen. Es fiel mir immer schwerer meine Augen geöffnet zu lassen, weshalb ich den Kampf irgendwann aufgab und sie schloss. Kurz bevor ich im Land der Träume versunken war, klingelte mein Handy und ich erschrak. Ich ignorierte es und schloss wieder meine Augen. Fall es wichtig ist, würde sich derjenige noch mal melden. Ich versuchte wieder einzuschlafen, als mein Handy erneut klingelte. Das darf doch nicht wahr sein. Seufzend griff ich nach meinem Handy, ich hatte zwei Nachrichten von Unbekannt. Verwundert öffnete ich sie und stellte schnell fest, dass sie von Cole waren, also speicherte ich schnell seine Nummer.

In der ersten stand:

Hey. Ich wollte dich nur daran erinnern, dass ich dich gleich abholen komme.

In der zweiten stand:

Ich dachte wir können vorher noch was essen gehen. Ich habe nämlich noch nichts gegessen und verhungere fast. Da gibt es ein dieses kleine Diner auf dem Weg, dort könnten wir kurz anhalten.

Stimmt, er hatte vorhin den Einfall das wir gemeinsam etwas unternehmen, von dem ich immer noch nicht wusste, was es sein wird. Wann wollte er noch mal kommen? Um halb 9. Ich schaute in die rechte Ecke meines Handys und erschrak. Ich hatte nur noch knapp 15 Minuten Zeit.

Hey, ja essen klingt super. Bis gleich.

Schnell tippte ich meine Antwort und sprang dann auf, um nach zu sehen, was ich anziehen könnte. Aber was soll ich anziehen, wenn ich nicht wusste, wo wir hin fuhren? Ich entschied mich für etwas klassisches – eine schwarze High Waist Jeans mit Löchern an den Knien, dazu ein schwarzes Crop Top. Als ich meine Vans und meine Lederjacke anzog, war das Outfit perfekt. Egal was er vor hatte, das konnte man überall hin anziehen. Fertig angezogen ging ich ins Badezimmer und als ich mein Spiegelbild sah, zuckte ich zusammen. Ein Panda war nichts im Vergleich zu meinen schwarzen Rändern um die Augen herum. Ich hatte vergessen mich abzuschminken. Na Super. Ich schminkte mich ab, um mich dann erneut zu schminken. Meine Haare ließ ich so wie sie waren, offen. Als ich etwas Geld in meiner Handyhülle versteckte, klingelte dieses erneut.

Ich stehe an der Straße. ~ Cole ♡

DamianTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang