Kapitel 53

2.6K 86 4
                                    

Ich hätte mich wärmer anziehen sollen. Ich stand vor Starbucks in der Innenstadt und wartete auf Noah und Charlie. Heute war verkaufsoffener Sonntag und wir hatten beschlossen, noch mal etwas zu dritt zu machen. Der Plan war, das wir erst etwas trinken würden, dann würde Charlie nach neuen Klamotten schauen, dann würden wir etwas essen gehen und abends uns einen Film ansehen. Aber wie sich bis jetzt immer herausgestellt hatte, klappten unsere Pläne nie. Immer wieder planten wir etwas und am Ende machten wir es ganz anders. Aber es war nie langweilig oder enttäuschend.

Ich war viel zu früh dran. Nachdem Charlie mich gestern nach dem Rennen nach Hause gefahren hat, bin ich sofort eingeschlafen und war dementsprechend früh wach. Mein Dad war wieder nicht zuhause, obwohl es Sonntag war und auf die Gesellschaft meines Bruders, hatte ich keine Lust, weshalb ich mich dazu entschied, schon früher loszufahren. Nur habe ich nicht bedacht, dass es so kalt sein würde.

Gerade als ich mich rein setzten wollte, sah ich Noah und Charlie auf mich zukommen. Wir umarmten uns zur Begrüßung und gingen rein. Sofort kam mir der Duft von Kaffee und Kuchen entgegen. Wir bestellten unsere Getränke und setzten uns an einen leeren Tisch. Kaum hatten wir uns hingesetzt, fragte uns Noah über gestern aus. „Und wie war es gestern?" Ich hing meine Jacke über die Stuhllehne meines Stuhls. „Es war ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe. Es war total spannend, bei dem Rennen zuzusehen, und auch die Stimmung war echt entspannt. Vor allem waren dort so viele nette Leute.", schwärmte Charlie. Breit lächelnd sah ich sie an. „Was Charlie meint, ist, das einer ganz besonders nett war." „Ich habe gesagt, er war ganz süß. Außerdem hat er mir noch nicht geantwortet." „Du hast seine Nummer?", fragte ich sie überrascht. „Wundert es dich wirklich?", fragte Noah mich und trank einen Schluck seines Kaffees. „Ich habe ihn noch mal gesehen, als ich mir etwas zum Trinken holen war, und da hat er mich nach meiner Nummer gefragt." Natürlich hat er das. Charlie ist wunderschön und ihre offene Art hat schon immer bei Jungs gepunktet. So viel zu das dort drinnen so viel los war.

„Aber ich war nicht die einzige, die männliche Gesellschaft hatte." „Ach nein? Wer war den der Glückliche?", fragte Noah und sah mich neugierig über den Tassenrand an. Ich wollte gerade etwas trinken, aber verharrte in meiner Bewegung. Wovon redet sie? „Damian." „Damian? Damian Eaton?" Charlie nickte. „Ich wusste gar nicht, das ihr beiden euch so gut versteht." „Wir haben uns nur unterhalten. Er ist ja meistens auch dort, also war es keine Überraschung, ihn dort zu sehen.", erklärte ich mich und trank einen Schluck. „Nach einer Unterhaltung sah das nicht aus. Seiden man kann sich allein durch ansehen unterhalten. Läuft da etwas zwischen euch?", fragte Charlie und steckte sich die Gabel, mit einem Stück ihres Strawberry Cheescake's, in den Mund. "Nein. Wir sind befreundet, das war's dann auch. Ich weiß nicht, was du gesehen haben willst, aber wir haben uns nur über das Rennen und die Fahrer unterhalten." „ Ihr habt gar nicht so viel geredet. Ihr habt euch fast nur angesehen. Ihr beide habt doch schon mehrfach was alleine unternommen. Sogar noch vor kurzen im Park. Damian trifft sich doch nie einfach mit jemanden, seiden er will etwas. Und du willst mir sagen, dass da nichts zwischen euch läuft?" „Woher weißt du das?" Ich hatte keinem erzählt, dass ich mit Damian im Park gelernt hatte. Ich fand es nicht unbedingt nennenswert. „Also stimmt es doch? Ich hab Cole ja eigentlich kein Wort geglaubt, aber anscheinend stimmt es doch. Warum hast du den nichts erzählt?" Wieder schob sie sich einen Stück Kuchen in den Moment. Ich fragte mich, wie sie so viel essen konnte und trotzdem so eine schöne Figur haben. Wenn ich nicht aufpasse, würde ich aussehen wie ein Kugelfisch. Leider hab ich die letzten Wochen keine Zeit für Sport gefunden, dabei hat es mir so viel spaß gemacht. „Warum beobachtest du mich?", fragte ich sie.

Noah sah nur stumm zwischen uns hin und her. Er war zwar genauso neugierig wie Charlie, aber er würde niemals so offensichtlich nach fragen. Charlie ist da ganz anders. Charlie fragt sogar Cole.

„Wann hast du überhaupt mit Cole geredet?" "Vor ein paar Tagen, als du mit Ben geredet hast. Ich war neugierig und wollte wissen, warum du mit Ben redest und warum Damian dich so oft ansieht." "Ihr zwei habt mich also wegen zwei Typen alleine gelassen.", stellte Noah gespielt beleidigt fest.

"Ich bin mit Cole befreundet und er ist mit den beiden befreundet, also ist es normal, das ich mich auch mit seinen Freunden unterhalte." Ich trank einen Schluck. Damit war das Thema für mich beendet. Es war ja auch die Wahrheit. Es gab nichts mehr zu erzählen. Wir sind Freunde, die reden und gemeinsam lachen.

"Nächsten Monat, bei unserem Spiel gegen die Ravenswood High, kommen einige Talent Scouts zu unseren Spielen und vergeben die ersten Stipendien.", sagte Noah. Ich sah ihn an. Es war schon immer sein Traum ein Stipendium zubekommen, um dann an eine Uni gehen zu können. Er hat die letzten Jahre so hart für diesen Traum gearbeitet. Ich erinnere mich gut an unsere Gespräche in meinem Zimmer, in dem er darüber nachdachte aufzugeben, weil die Anforderungen im Football Team sehr hoch waren. Er hat öfter darüber nachgedacht aufzuhören. Er wurde von keinem ernst genommen und durfte nie spielen. Er hatte nicht die nötige Ausdauer, er war nicht schnell und sein Körperbau war klein und zierlich. Noah hat sich so sehr angestrengt und trainiere, bis er endlich spielen durfte. Heute ist er bei jedem Spiel dabei und sitzt nur noch auf der Ersatzbank, wenn er verletzt sein sollte, was er bisher nur einmal war. Football bedeutet ihm alles. Er hat es verdient.

"Das schaffst du. Ich kenne niemanden, der es so sehr verdient hat, wie du. Du hast so sehr gekämpft und das werden alle sehen." "Wir werden bei dem Spiel da sein", schlug Charlie vor. "Oder nicht Leah?" "Ich versteh von dem ganzen zwar überhaupt gar nichts, aber natürlich werden wir kommen." Noah sah mich lächelnd an. "Das ich das noch erleben darf, das du zu einem Spiel kommst" Ich lachte leicht. "Das mach ich nur für dich." 

DamianWhere stories live. Discover now