Kapitel 71

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"Charlie! Du machst mich mit nervös, dabei sitz ich nur hier. Setzt dich einfach mal für 5 Minuten hin", sagte ich. Charlie lief seit 10 Minuten durch ihr Zimmer, zog sich immer wieder etwas anders an und betrachtete sich anschließend im Spiegel. Sie stellte sich vor mich und sah ernst zu mir hinab. "Wie sehe ich aus? Sei ehrlich." "Du siehst bezaubernd aus. Aber das sahst du auch in den 20 Outfits davor. Du wirst Justin gefallen", erwiderte ich und griff nach ihren Händen. Ich hatte sie noch nie so nervös erlebt. Heute fand ihn Date mit Justin statt und in 15 Minuten würde sie aufbrechen und mich nach Hause bringen, vorher würden wir noch an einem kleinen Fastfood Restaurant anhalten, denn Charlie sollte etwas von dort mitbringen. Da mein Haus auf dem Weg zu Justin lag, fuhr Charlie mich nach Hause. Bis dahin versuchte ich sie zu beruhigen.

"Ich glaube, wir können los", sagte Charlie, als sie aus dem Bad kam und sich erneut vor den Spiegel stellte. Ich stellte mich neben sie und lehnte meinen Kopf an ihre Schulter. "Du siehst wunderschön aus", munterte ich sie auf und schenkte ihr ein lächeln. Das sah sie wirklich, zu gerne würde ich Justins Gesichtsausdruck sehen, wenn er sie sieht. Ich freue mich wahnsinnig für Charlie, sie so glücklich zu sehen stimmt auch mich glücklich. Und vielleicht war Justin wirklich der richtige für sie.

*

"Kommst du mit rein?", fragte Charlie, als sie auf den Parkplatz des Fastfood Restaurants abbog. "Nein, ich warte hier im Auto." Sie parkte vor dem Eingang. "Ich beeil mich", sagte sie und sprang aus dem Auto. Das Ganze würde vermutlich eine Weile dauern, weshalb ich mich abschnallte und mich bequem in den Sitz fallen ließ. Es war 19 Uhr an einem Samstagabend, da waren immer viele dar, vor allem Leute in unserem Alter, die, bevor sie feiern gingen, etwas aßen.

Ich ließ meinen Blick über den Parkplatz schweifen, fast jeder Parkplatz war belegt. Es gab sogar Leute, die direkt am Gebäude parkten. Als ich mir das Auto genauer ansah, das direkt an der Wand stand, erkannte ich den dunklen m4 von Damian. Und nicht nur das Auto erkannte ich, sondern auch ihn. Mit der einen Hand in der Jackentasche lehnte er sich an sein Auto, in der anderen Hand hielt er sein Handy. Als ob er meinen Blick spürte, hob er in diesem Augenblick seinen und sah sich um. Obwohl es langsam zu dämmern begann, blieb er an Charlies Auto hängen. Ob er mich sah? Die Frage wurde schnell beantwortet, denn ein Grinsen tauchte in seinem Gesicht auf. Noch während ich ihn zurück anlächelte, beschloss ich ihm hallo zu sagen. Wir hatten seit unserem Gespräch im Klassenraum, in dem er sich mit anvertraut hatte, nicht mehr die Chance gehabt miteinander zu sprechen. Meine Hand griff zum Türgriff und ich stieg aus. Damians Augen musterten mich aufmerksam von oben bis unten und seine Mundwinkel verzogen sich ein Stückchen weiter. "Hübsches Outfit für einen Mädelsabend." Damit hatte er nicht ganz unrecht, mein Outfit war nicht wirklich das typische samstags Outfit, aber ich ging auch nirgendwo hin. Ich trug eine graue Jogginghose, darüber einen weißen Pullover und meine Vans. "Du trägst heute ja mal etwas Farbiges", bemerkte ich und stellte mich vor ihn. Er trug einen roten Pullover, dunkelrot natürlich. "Sieht so aus als würden wir beide heute etwas Neues ausprobieren", fügte ich hinzu. "Was habt ihr vor? Ich habe Charlie eben drinnen gesehen." "Sie bringt mich gleich nach Hause und fährt dann zu einem Date", erklärte ich. "Wieder mit Elias?", fragte Damian verwundert und ich schüttelte den Kopf. "Hätte mich auch gewundert." Ja, das letzte Date der beiden verlief ja nicht besonders gut und Elias hatte in den letzten beiden Tagen Interesse an einem anderen Mädchen gezeigt. "Und auf wen wartest du?", fragte ich und deutete mit meinem Kopf leicht auf sein Auto. "Hab Hailey eben zu einer Freundin gefahren und hatte Hunger." Ich nickte.

"Das kommt jetzt vielleicht etwas spontan, aber ..." , begann Damian. "Du bist immer spontan", unterbrach ich ihn und ein Grinsen stahlt auf meinem Gesicht. Jedes Mal, wenn er eine Idee hatte, wurde diese spontan in die Tat umgesetzt. Am besten so schnell wie möglich, ohne etwas zu planen. "Bis jetzt war es aber immer gut ausgegangen. Oder lieg ich da falsch?" Ich schüttelte den Kopf, nein, bis jetzt wurde jedes Mal der Abend lustig. Als er mich nach dem Essen nach unserem Rennen gefragt hat, und auch als er mich abholen kam und wir zu den anderen gefahren sind. "Siehst du", sagte er, ein siegreiches Grinsen schmückte seine Lippen und steckte sein Handy weg. "Jedenfalls was ich eigentlich sagen wollte, wenn du jetzt eh nichts vorhast, hast du Lust mit mir mitzufahren?" "Um was zu machen?", fragte ich nach. Seine Ideen mögen vielleicht gut sein, aber ich wollte trotzdem gerne wissen, was er vorhatte. "Lass dich überraschen. Ich denke es könnte dir gefallen."

DamianOnde histórias criam vida. Descubra agora