Kapitel 38

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Leah's Sicht 

Und es war nicht gelogen, dank der Suppe ging es mir wirklich besser. Ich stellte die Schüssel auf meinen Nachttisch und legte eine Decke weg. Mir war jetzt warm genug. Ich schaute kurz zu meinem Nachttisch. Viel Platz ist da nicht mehr drauf. Ich lehnte mich mit meinem Rücken an die Wand und schaute Damian an, der an meinem Schreibtisch saß und auf seinem Handy rumtippte. Ich versteh immer noch nicht, warum er immer noch hier ist und sich so um mich gekümmert hat. Ich wäre nach Hause gefahren. Mir ging es gut – Ich hatte nichts, dass man beobachten musste. Das hätte ich nicht von ihm erwartet. Ich habe vieles nicht von ihm erwartet. So langsam glaube ich echt, dass Cole recht hat und es noch einen anderen Damian gibt, den man nur sehr selten zu Gesicht bekommt. Leider.

Du musst übrigens nicht die ganze Zeit da sitzen bleiben...", fing ich an und Damian nahm seinen Blick vom Handy. Bevor ich meinen Satz weiterführen konnte, fing er an zu reden. "Sag doch einfach, dass ich mich neben dich legen soll.", zwinkernd sah er mich an. Typisch Damian. Ich schüttelte den Kopf. „Eigentlich wollte ich sagen, dass du nicht hierbleiben musst, du kannst ruhig fahren."

Er schaute mich gespielt traurig an „Schade. Aber ich werde nicht fahren. Dein Bruder hat sich immer noch nicht gemeldet und außerdem bist du noch immer etwas blass und ich will nicht für irgendwas verantwortlich gemacht werden nur, weil du alleine warst." Er grinste mich an.

Ich schüttelte nur meinen Kopf. Er senkte wieder seinen Kopf und spielte an seinem Handy. Wieder kehrte Stille an. „Danke." Danke für die Suppe und danke, dass du nicht gefahren bist. „Was hast du gesagt?", fragte er grinsend und hob seinen Blick. Ich verdrehte die Augen. „Du hast mich schon verstanden. " Er nickte nur lächelnd und schaut dann wieder auf sein Handy. „Wenn du schon hier bist...", fing ich an und er hob erneut seinen Blick und hob seine Augenbraue. „Kannst du mir meinen Laptop geben? Er liegt auf der Kommode." Ich deutete mit meinem Kopf auf meine weiße Kommode vor meinem Bett. Er folgte meinen Blick und sah mich dann unglaubwürdig an. „Du willst jetzt was für die Schule machen?", fragend hob er eine Augenbraue, stand aber auf, um mir den Laptop zu holen.

„Nein wir gucken jetzt einen Film." Er gab ihn mir und sah mich an. Und das war es dann mit meinem Selbstbewusstsein. Warum hatte ich überhaupt die Idee. „...Also wenn du willst", fügte ich leise hinzu. Er sah mich immer noch einfach stumm an. „...also, weil dann ähm also dann wird keinen von uns langweilig.", stotterte ich. Gott wenn ich nicht gleich leise bin, wird es immer peinlicher. „Aber nur, wenn wir keine komische Romanze gucken und ich den Film aussuchen darf." Ich atmete aus und war erleichtert, dass er endlich etwas gesagt hatte. Ich stimmte ihm zu und rutsche etwas rüber. Er legte sich neben mich und öffnete den Laptop. Er stellte ihn auf seinen Schoss und öffnete Netflix. „Und was willst du gucken?", fragte ich ihn.

Während er nach einem Film suchte, legte ich mich so hin, dass es bequem ist, aber ich trotzdem genügend Abstand zu ihm hatte. Ich hatte ihm auch ein Kissen hingelegt, aber er hat es bis jetzt nicht genommen. Der Film startete und ich wartete darauf, dass Damian den Laptop zwischen uns stellte, aber es passierte nichts. Er ließ den Laptop auf seinen Beinen. „Ich kann so nichts sehen.", beschwerte ich mich, da er auch nach ein paar Minuten den Laptop nicht zwischen uns gestellt hatte. "Du kannst dich ja an mich lehnen, dann siehst du etwas", antwortete er grinsend und sah weiterhin dem Film zu. Ich verdrehte die Augen, verschränkte meine Arme vor der Brust und sah ich einfach nur an. Nach kurzer Zeit drehte er seinen Kopf zu mir.

„Dann nicht." Leicht lachend stellte er den Laptop zwischen uns und wir schauten den Film.

Ich kannte den Film nicht, aber er war ganz gut. Und das nicht nur, weil Channing Tatum mit gespielt hat. Aber er hat etwas dazu beigetragen, den eigentlich mag ich keine Filme, in denen total viel Gewalt drin vorkommt. Wobei ich Vampire Diaries echt mag.

„Du schläfst doch jetzt nicht schon wieder ein oder?", fragte er lachend. „Nein", sagte ich und streckte mich. Ich wäre tatsächlich fast wieder eingeschlafen. Damian sah mich grinsend an. „Willst du noch was gucken oder lieber wieder schlafen?"

Ich wollte ihm gerade antworten, als meine Zimmertür geöffnet wurde und mein Bruder in meinem Zimmer stand und mich besorgt ansah. „Leah... wie geht es dir? Bist du in Ordnung? Was ist den passiert? "„Alles ist gut, ich habe nur etwas wenig geschlafen", ich lächelte ihn an. „Was ist den passiert? Ich habe versucht dich zu er-reichen aber du hast nicht geantwortet. Ich habe mir sorgen gemacht und bin so schnell gekommen, wie ich konnte.", David setzte sich auf mein Bett und sah mich an.

Damian neben mir lachte leicht auf und klappte den Laptop zu. Ich sah ihn kurz verwirrt an. David drehte seinen Kopf und sah ihn an. „Was macht der hier Leah ?", fragte er wütend. Waren die beiden nicht befreundet? Ich öffnete meinen Mund um ihm zu antworten aber wieder einmal wurde ich von Damian unterbrochen „Der hat sich um deine Schwester gekümmert, während du mich ignoriert hast" „Verschwinde aus meinem Haus", fuhr David ihn an.

Ich schaute verwirrt zwischen den beiden hin und her. Was habe ich den hier bitte verpasst. „So gesehen ist es nicht dein Haus also..", provozierte Damian meinen Bruder weiter. „Raus!", David stand auf. „Damian verschwinde von hier! Ich will dich nicht hier haben und vor allem will ich dich nicht in der Nähe meiner kleinen Schwester sehen" „David beruhig dich doch mal. Immer hin hat er mich nach Hause gebracht.", versuchte ich meinen Bruder zu beruhigen, aber er ignorierte mich und sah Damian stattdessen wütend an. Da Damian keinen Anschein machte zu gehen, ging David um mein Bett, zu meinem Schreibtisch und nahm Damians Jacke. „Finger weg von meinen Sachen.", sagte Damian leise aber bedrohlich und stand auf. „Verlass das Haus." „Du benimmst dich wie ein kleines Kind David. Wie du dich verhältst, ist einfach lächerlich.", Damian greift nach seiner Jack aber David zieht sie weg. Ich weiß nicht, was zwischen den beiden vorgefallen ist, aber es muss etwas Großes gewesen sein. Die beiden waren eigentlich recht gut miteinander befreundet. „Meine Jacke", sagte Damian ernst und machte einen Schritt auf David zu. David ging einen Schritt zurück, Richtung Zimmertür. „David. Meine Jacke. Jetzt.", Damian streckte seinen Arm aus aber griff nicht nach der Jacke. „Jungs?", aber keiner beachtet mich. David verschwand mit der Jacke aus dem Raum und innerhalb weniger Sekunden war Damian ihm nachgegangen. Was geht den zwischen den beiden ab? Beide verhalten sich einfach kindisch. David will, dass er geht und Damian will seine Jacke aber keiner gibt dem anderen das, was er will. Ich versteh David nicht, was er auf einmal gegen Damian hat. Ich verstehe es ja, Damian hat keinen guten Ruf, aber die beiden sind befreundet. Oder waren es zu mindestens mal. David hat ihm mit so viel Wut angesehen.

„Du sollst aus meinem Haus verschwinden verdammt noch mal. Ich will dich hier auch nie wiedersehen! Hier hast du deine Drecks Jacke und jetzt verschwinde!", hörte ich meinen Bruder laut reden. „Du tust ja fast so, als wäre ich das alleine gewesen, aber du mein Freund.", nun war es Damian, der redete. „Du mein Freund steckst genauso drin, nur hast du den Schwanz eingezogen und denkst, du wärst jetzt raus." „Ich hab damit nichts mehr zutun, du hättest auch gehen können, aber.."„Ja ich hätte gehen können, aber dann wäre ich nicht besser als du! Ich lasse Freunde nicht im Stich nur, weil etwas nicht so läuft, wie es geplant war. Im Gegensatz zu dir steh ich dazu und tue nicht so, als wäre ich was Besseres. Aber das bist du nicht David. Du bist kein Stück besser, im Gegenteil."

„Verschwinde jetzt!", schrie mein Bruder nun. „Klar, mach es dir schön einfach aber du wirst schon sehen, wie weit du damit kommst." Im Gegensatz zu meinem Bruder schrie Damian nicht. Er redete in einem normalen Ton und ruhig.

Wovon reden die beiden? Worin ist Damian verwickelt und was hat David damit zu tun? „Ich will dich kein einziges Mal mehr in der näher meiner Schwester sehen! Haben wir uns verstanden?!" , wieder hörte ich meinen Bruder schreien und dann ertönte ein lautes Krachen. Schnell stieg ich aus meinem Bett und ging in den Flur. Die Stimmen kamen aus dem Zimmer meines Bruders. Gerade als ich seine Zimmertür öffnen wollte, wurde diese aufgerissen und Damian stürmte hinaus. Ohne einen weiteren Blick ging er an mir vorbei. Ich sah ihm nach und kurze Zeit später hörte man die Haustür ins Schloss fallen.

DamianWhere stories live. Discover now